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Rahmenbedingungen für die Wirksamkeit von Maßnahmen des ...

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Artensteckbrief zuvorgezogenen AusgleichsmaßnahmenBechsteinfledermausMyotis bechsteiniiBechsteinfledermaus – Myotis bechsteiniiSchutz- und GefährdungsstatusFFH-RL:BNatSchG:Rote Liste Deutschland:II, IVstreng geschützt2, stark gefährdetFortpflanzungsstätteRäumliche AbgrenzungEine Bechsteinfledermaus-Wochenstubenkolonie nutzt in einer Vegetationsperiode bis zu ca.50 Quartierbäume (MESCHEDE & HELLER 2000). Die Quartiere können häufig gewechseltwerden, meist kleinräumig aber auch hin und wieder in Entfernungen <strong>von</strong> bis zu 500 m undselten darüber hinaus. In der Regel ist, räumlich gut abgrenzbar, ein sogenanntes „Quartierzentrum“feststellbar, in dem sich <strong>die</strong> schwerpunktmäßig genutzten Quartiere befinden. Eswerden teilweise gleichzeitig mehrere Quartiere <strong>von</strong> der Wochenstubenkolonie genutzt.Da i. d. R. mehrere Quartierbäume der Wochenstubenkolonie bekannt sind, erfolgt <strong>die</strong> räumlicheErmittlung der Fortpflanzungsstätte über <strong>die</strong> Abgrenzung <strong>des</strong> Wald- oder Baumbestan<strong>des</strong>,in dem sich <strong>die</strong> bekannten Quartierbäume befinden. Die äußersten Quartierbäumewerden direkt miteinander verbunden und <strong>die</strong> dazwischen liegenden Flächen sind bei grundsätzlicherHabitateignung ebenfalls <strong>von</strong> essenzieller Bedeutung für <strong>die</strong> Fortpflanzungsstätte.Auf <strong>die</strong>se Weise ist gewährleistet, dass alle bekannten und weitere, nicht ermittelte Quartierbäumein der Fortpflanzungsstätte enthalten sind.Zudem ist eine ungestörte Zone mit einem Radius <strong>von</strong> ca. 50 m um <strong>die</strong> Quartierbäume imgeschlossenen Bestand für <strong>die</strong> Fortpflanzungsstätte <strong>von</strong> essentieller Bedeutung, da <strong>die</strong>serBereich <strong>von</strong> den Tieren regelmäßig beim Schwärmen genutzt wird. Das Schwärmverhalten istwesentlicher Bestandteil der Quartierfindung und der innerartlichen Kommunikation der Tiere.Dies ist in der Fortpflanzungszeit <strong>von</strong> besonderer Bedeutung, weil <strong>die</strong> Quartiere regelmäßiggewechselt werden und <strong>die</strong> ungestörte Quartierfindung gewährleistet sein muss. In <strong>die</strong>serZone besteht eine besondere Empfindlichkeit gegenüber nutzungs- oder eingriffsbedingtenVeränderungen <strong>des</strong> Waldbestan<strong>des</strong> und der Störungsarmut. Relevante Beeinträchtigungen<strong>die</strong>ser Zone sind regelmäßig als Beschädigung der Fortpflanzungsstätten anzusehen.Neben den Wochenstubenquartieren sind <strong>die</strong> Paarungsquartiere ebenfalls als Fortpflanzungsstättenzu berücksichtigen. Auch hier ist eine ungestörte Zone <strong>von</strong> ca. 50 m Radius um <strong>die</strong>Quartiere im geschlossenen Bestand <strong>von</strong> essenzieller Bedeutung. Sie <strong>die</strong>nt u. a. dazu, dass<strong>die</strong> paarungsbereiten Männchen auf Werbeflügen oder auch beim Rufen aus den Höhlenvorbeifliegende Weibchen ungestört anlocken können.Weitere essenzielle TeilhabitateDa Bechsteinfledermauswochenstuben kleine Aktionsräume mit Größen zwischen ca. 50 und1.200 ha nutzen (GREENAWAY & HILL 2004, MESCHEDE & RUDOLPH 2004), lassen sich weitereessenzielle Jagdhabitate in der Regel anhand der Waldstruktur abgrenzen. Essenziell sind<strong>die</strong> Jagdhabitate dann, wenn eine besondere Eignung besteht, <strong>die</strong> in der näheren Umgebungnicht gegeben ist, z. B. alter Laubwald umgeben <strong>von</strong> jüngeren Nadelwaldbeständen (< 60Jahre).<strong>Rahmenbedingungen</strong> für <strong>die</strong> <strong>Wirksamkeit</strong> <strong>von</strong> Maßnahmen A 37<strong>des</strong> Artenschutzes bei Infrastrukturvorhaben

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