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Rahmenbedingungen für die Wirksamkeit von Maßnahmen des ...

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Artensteckbrief zuvorgezogenen AusgleichsmaßnahmenZauneidechseLacerta agilisHänge, <strong>die</strong> häufig gut geeignete Zauneidechsenlebensräume darstellen, sind gleichzeitig alsBaugrundstücke begehrt, wodurch kleine Populationen leicht verloren gehen können. Ist <strong>die</strong>Population nicht durch <strong>die</strong> Baumaßnahme selbst bedroht, so kann <strong>die</strong> Nutzung benachbarterBereiche zur Ablagerung <strong>von</strong> Baumaterialien und dergleichen oder <strong>die</strong> Einebnung undRekultivierung nach Abschluss der Bauarbeiten ein Vorkommen schädigen oder vernichten.Auch <strong>die</strong> Aufgabe extensiv genutzter Standorte, wie Trocken- und Magerrasen, stellt eineBedrohung für Zauneidechsenvorkommen dar. Hier kommt es entweder zur Verbuschung,häufig verstärkt durch Eutrophierung, oder <strong>die</strong> Flächen werden aufgeforstet. Aber auch eineübertriebene Landschaftspflege kann Schaden anrichten, wenn z. B. großflächig abgebranntoder geplaggt wird, um Heidelandschaften zu erhalten, weil <strong>die</strong> notwendige Kleinräumigkeitder Strukturen verloren geht. Schließlich können durch <strong>die</strong> Aufgabe <strong>von</strong> Bahnstrecken oderBahnanlagen wertvolle Lebensräume verloren gehen, wenn auch <strong>die</strong> Verbuschung hier häufiglange dauert. Gerade dadurch, dass viele Populationen individuenarm sind und kleineFlächen besiedeln, kann es leicht zu einer unbemerkten Vernichtung kommen (BLANKE 2004;EDGAR & BIRD 2006; FRITZ & SOWIG 1988; GRODDECK 2006; HAFNER & ZIMMERMANN 2007;HARTUNG & KOCH 1988; HEIMES 1987; KLEWEN 1988; PODLOUCKY 1988).Auch <strong>die</strong> zunehmende Isolierung der im allgemeinen Rückgang befindlichen Zauneidechsenbeständedurch Straßen, Tunnel, intensiv genutzte Äcker und dergleichen mehrbedeutet eine schwerwiegende Gefährdung. (BLANKE 2004; EDGAR & BIRD 2006; ELBING et al.1996; HAFNER & ZIMMERMANN 2007; HARTUNG & KOCH 1988).Weitere Gefährdungen können sich bei Beschattung durch Lärmschutzwände (GRAF 2006)oder Störungen durch menschliche Ansiedlungen und Haustiere ergeben (EDGAR & BIRD2006; GRODDECK 2006).Der Erhalt der ökologischen Funktion der betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätten imräumlichen Zusammenhang kann als gewährleistet angesehen werden, wenn eine Konstanzoder Verbesserung aller vorgenannten Bewertungsparameter unter Bezug auf <strong>die</strong> lokaleIndividuengemeinschaft festgestellt werden kann.Spezifische vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen1. Maßnahme: Schaffung zusätzlicher Lebensräume1.a MaßnahmenbeschreibungEs wird ein Lebensraum geschaffen, der <strong>die</strong> für <strong>die</strong> Zauneidechse essenziellen Teilhabitateenthält (siehe BLANKE 2004; EDGAR & BIRD 2006; STOCKER 1998). Die Möglichkeiten reichendabei <strong>von</strong> der Nichtnutzung <strong>von</strong> Restflächen über Entbuschung usw. bis zum „Lebensraum<strong>des</strong>ign“.Wichtig ist <strong>die</strong> kleinräumige Strukturierung <strong>des</strong> Habitats.1.b Anforderungen an <strong>die</strong> räumliche NäheAngrenzend an bestehende Vorkommen oder über vernetzende Habitate mit <strong>die</strong>senverbunden. Dabei ist <strong>die</strong> geringe Wanderfreudigkeit der Zauneidechse zu beachten (s. a.„Räumlicher Zusammenhang“).1.c Anforderungen an den MaßnahmenstandortGeeignete Exposition, Grundausstattung an benötigten Strukturen (Sonn- und Versteckplätze,Rohböden etc.) und ausreichende Nahrungsverfügbarkeit oder Potenzial zu deren Entwicklung.Geeignete Ausgangsflächen sind z. B. Heideflächen, Sand- oder Kiesabbaugebiete,<strong>Rahmenbedingungen</strong> für <strong>die</strong> <strong>Wirksamkeit</strong> <strong>von</strong> Maßnahmen A 172<strong>des</strong> Artenschutzes bei Infrastrukturvorhaben

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