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Rahmenbedingungen für die Wirksamkeit von Maßnahmen des ...

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Artensteckbrief zuvorgezogenen AusgleichsmaßnahmenMittelspechtDendrocopos mediusFazitDie Möglichkeiten zur Bewahrung der ökologischen Funktion der betroffenen FortpflanzungsoderRuhestätten durch vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen hängen im Wesentlichen <strong>von</strong>der im Raum vorhandenen Habitatausstattung ab. Aufgrund der sehr starken Bindung <strong>des</strong>Mittelspechtes an ältere Wälder, sind vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen nur möglich, wennbereits bestehende Eichen- oder Erlenwälder mit einem Brusthöhendurchmesser >36 cm oderalte Buchenwälder optimiert werden können. Ausreichende Flächengrößen, min<strong>des</strong>tens 5 bis10 ha pro Brutpaar; vorausgesetzt. Diese Flächen sollten möglichst unmittelbar an <strong>die</strong>betroffenen Habitate angrenzen, bzw. nicht weiter als 3 km entfernt liegen (PASINELLI 2008).Beeinträchtigungen sind ausgleichbar, sofern geeignete Waldbestände zur Optimierung imRaum vorhanden sind. Der Mittelspecht reagiert wahrscheinlich gut auf Habitatoptimierungen,insbesondere der entscheidenden Habitatrequisite potenzieller Höhlenbäume. Hier bestehtjedoch noch Forschungsbedarf. Das Angebot an potenziellen Höhlenbäumen lässt sich mitgeringem Aufwand in kurzer Zeit stark steigern. Relevante Beschränkungen derSiedlungsdichte z. B. durch intraspezifische Konkurrenz liegen erst vor, wenn <strong>die</strong>Siedlungsdichte bereits bei ca. drei Brutpaaren pro 10 ha liegt.Insgesamt sind der Kenntnisstand als zu gering und <strong>die</strong> Entwicklungszeiträume als zu lang zubezeichnen, so dass nicht geeignete, gering geeignete und mittel geeignete Maßnahmenvorliegen. Die Maßnahmen sind daher eher als FCS-Maßnahmen geeignet.LiteraturverzeichnisBLUME, D. & TIEFENBACH, J. (1997): Die Buntspechte. Die Neue Brehm-Bücherei 315.Westarp, Magdeburg, 151 Seiten.BRANDEIS, T. J., NEWTON, M., FILIP, G. M. & COLE, E. C. (2002): Cavity-nester habitatdevelopment in artificially made Douglas-Fir snags. Journal of Wildlife Management66: 625-633.BÜHLMANN, J., MÜLLER, W., PASINELLI, G. & WEGGLER, M. (2003): Entwicklung <strong>von</strong> Bestandund Verbreitung <strong>des</strong> Mittelspechts Dendrocopos medius 1978-2002 im Kanton Zürich:Analyse der Veränderungen und Folgerungen für den Artenschutz. DerOrnithologische Beobachter 100: 343-355.FLADE, M., HERTEL, F., SCHUMACHER, H. & U.A. (2004): Der Mittelspecht und seine bisherunbeachteten Lebensräume : einer, der auch anders kann. Der Falke : Das Journal fürVogelbeobachter 51: 82-86.FLADE, M. & SCHWARZ, J. (2005): Ergebnisse <strong>des</strong> DDA-Monitoringsprogramms, Teil II:Bestandsentwicklung <strong>von</strong> Waldvögeln in Deutschland 1989-2003. Vogelwelt 125: 177-213.GATTER, W. & MATTES, H. (2008): Ändert sich der Mittelspecht Dendrocopos medius oder <strong>die</strong>Umweltbedingungen? Eine Fallstu<strong>die</strong> aus Baden-Württemberg. Vogelwelt 129: 73-84.GLUTZ VON BLOTZHEIM, U. N. & BAUER K. (2001): Picoi<strong>des</strong> medius (Linné 1758) - Mittelspecht.In: U. N. GLUTZ VON BLOTZHEIM (Hrsg.). Columbiformes - Piciformes, Seiten 1055-1078. Handbuch der Vögel Mitteleuropas: 9. AULA-Verlag, Wiesbaden.GÜNTHER, A., NIGMANN, U., ACHTZIGER, R. & GRUTTKE, H. (2005): Analyse derGefährdungsursachen planungsrelevanter Tiergruppen in Deutschland. Naturschutzund Biologische Vielfalt 21, Bonn-Bad Go<strong>des</strong>berg, 605 Seiten.JACKSON, J. A. & JACKSON, B. J. (2004): Ecological relationships between fungi and<strong>Rahmenbedingungen</strong> für <strong>die</strong> <strong>Wirksamkeit</strong> <strong>von</strong> Maßnahmen A 136<strong>des</strong> Artenschutzes bei Infrastrukturvorhaben

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