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Rahmenbedingungen für die Wirksamkeit von Maßnahmen des ...

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Artensteckbrief zuvorgezogenen AusgleichsmaßnahmenFeldhamsterCricetus cricetusSchutz- und GefährdungsstatusFeldhamster – Cricetus cricetusFFH-RL:BNatSchG:Rote Liste Deutschland:IV (V 1 )Streng geschützt1, vom Aussterben bedrohtFortpflanzungsstätteRäumliche AbgrenzungDie Fortpflanzungsstätte <strong>des</strong> Feldhamsters ist der Bau <strong>des</strong> Weibchens mit dem zugehörigenRevierzentrum. KAYSER & STUBBE haben in ihrer Untersuchung als Kernzone <strong>des</strong> Reviers(enthält 60 % der Peilungen bei telemetrischen Untersuchungen) weniger als 0,01 ha fürWeibchen ermittelt. Innerhalb <strong>die</strong>ser Kernzone war <strong>die</strong> Nutzung wiederum ungleich verteilt.Die meisten Aktivitäten spielten sich in unmittelbarer Nähe eines oder mehrerer Hauptbaueab (KAYSER & STUBBE 2003; KUPFERNAGEL 2007). Die Angaben zur Größe <strong>von</strong> Aktionsräumenschwanken allerdings stark. KUPFERNAGEL nennt Werte zwischen 0,01 und 0,6 ha beiWeibchen (verschiedene Autoren, zitiert in KUPFERNAGEL 2007). Daher sollte der Bereich imRadius <strong>von</strong> ca. 50 m (entspricht ungefähr 0,8 ha) um genutzte Baue als zum Bau gehörigesRevierzentrum und damit als Fortpflanzungsstätte angesehen werden.Weibchen mit Jungtieren wechseln den Bau in der Regel selten, ansonsten ziehen Feldhamsterüblicherweise nach einigen Tagen bis einem Monat um (BOYE & WEINHOLD 2004;KUPFERNAGEL 2007; LEOPOLD 2004). Verlassene Baue werden aber immer wieder, auch <strong>von</strong>anderen Feldhamstern, genutzt (KAYSER & STUBBE 2003) und sind damit ebenfalls alsFortpflanzungsstätte zu betrachten.Als Fortpflanzungsstätte ist also <strong>die</strong> Summe der 50 m-Ra<strong>die</strong>n um alle vorhandenen Baue imbetrachteten Gebiet anzusehen.Weitere essenzielle TeilhabitateIm Bereich <strong>des</strong> oben genannten 50 m-Radius um den Bau ist zumeist ein großer Teil deressenziellen Nahrungshabitate enthalten. Es ist im Einzelfall zu prüfen, ob im weiterenUmfeld der Fortpflanzungsstätte essenzielle Nahrungshabitate liegen, deren Verlustvoraussichtlich zur Schädigung der Funktion der Fortpflanzungsstätte führt. Außerdem ist zubeachten, dass auch indirekte Einwirkungen, wie Änderungen <strong>des</strong> Grundwasserstan<strong>des</strong>, zueiner Beeinträchtigung oder Zerstörung der Fortpflanzungsstätte führen können.RuhestätteRäumliche AbgrenzungRuhestätten <strong>des</strong> Feldhamsters sind verschiedene Formen unterirdischer Baue. Winterkulturen,Ackerraine, Böschungen, Gräben, Hecken und junge Brachen <strong>die</strong>nen der Anlage<strong>von</strong> Winterbauen und als Ausweichquartiere während der Ernte und sind damit eine wichtigeHabitatkomponente (BOYE & WEINHOLD 2004; LEOPOLD 2004; RIETSCHEL & WEINHOLD 2005).1 Ungarische Populationen<strong>Rahmenbedingungen</strong> für <strong>die</strong> <strong>Wirksamkeit</strong> <strong>von</strong> Maßnahmen A 77<strong>des</strong> Artenschutzes bei Infrastrukturvorhaben

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