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Rahmenbedingungen für die Wirksamkeit von Maßnahmen des ...

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Artensteckbrief zuvorgezogenen AusgleichsmaßnahmenHaselmausMuscardinus avellanariuswenn <strong>die</strong>se Bereiche durch mehr als 500 m unbesiedeltes Gebiet <strong>von</strong>einander getrennt sind.Es ist nicht zu erwarten, dass solche Individuengemeinschaften in regelmäßiger Verbindungstehen, auch wenn der Zwischenraum für <strong>die</strong> Tiere passierbar ist. Zwar werden alsHöchstwerte für <strong>von</strong> Haselmäusen durchgeführte Wanderungen bis zu 3,3 km bei Männchenund 1,4 km bei Weibchen angegeben, aber solche Extremwerte sind nicht repräsentativ. AuchJungtiere, <strong>die</strong> den Familienverband verlassen, wandern im Durchschnitt lediglich 360 m(Frühjahrswurf) bzw. 130 m (Herbstwurf) (SCHLUND 2005).Es ist zu bedenken, dass eine Zerschneidung bereits durch breite Waldwege eintreten kann,wenn <strong>die</strong> Baumkronen zu beiden Seiten <strong>des</strong> Weges nicht überlappen. Ebenso kann eine mehrals 6 m breite Lücke in einem Heckenzug oder Gehölzstreifen eine Barriere bedeuten(SCHLUND 2005).Kriterien zur Bewertung der ökologischen Funktion der betroffenenFortpflanzungs- oder Ruhestätten im räumlichen ZusammenhangIndividuengemeinschaftDie Beurteilung der Individuengemeinschaft erfolgt anhand der Anzahl der Tiere pro Hektarund der Populationsstruktur (MEINIG 2006a).HabitatDie Beurteilung der Habitatqualität erfolgt nach dem Anteil der für <strong>die</strong> Haselmaus geeignetenLebensräume im zu betrachtenden Gebiet. Die entscheidenden Kriterien sind hier derDeckungsgrad und <strong>die</strong> Vernetzung der Strauchschicht, sowie der Anteil an Gehölzen, <strong>die</strong>geeignete Nahrung (Pollen, Nektar, fettreiche Samen, Früchte) liefern (LEOPOLD 2004; MEINIGet al. 2004). Von Bedeutung ist dabei, ob es sich um eine einheitliche Gehölzflora handeltoder um eine Mischung, <strong>die</strong> <strong>die</strong> benötigten Nahrungskomponenten über <strong>die</strong> gesamteAktivitätszeit der Haselmaus zur Verfügung stellt (BÜCHNER 2007).GefährdungAls Hauptgefährdungsquellen für <strong>die</strong> Haselmaus sind <strong>die</strong> Zerstörung wichtiger Strukturen(Hecken, Altholz mit Höhlen etc.) durch forstliche Maßnahmen und <strong>die</strong> Habitatzerschneidungzu betrachten (MEINIG 2006a).Der Erhalt der ökologischen Funktion der betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätten imräumlichen Zusammenhang kann als gewährleistet angesehen werden, wenn eine Konstanzoder Verbesserung aller vorgenannten Bewertungsparameter unter Bezug auf <strong>die</strong> lokaleIndividuengemeinschaft festgestellt werden kann.Spezifische vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen1. Maßnahme: Strukturanreicherung und -erhaltung1.a MaßnahmenbeschreibungZur Aufwertung <strong>des</strong> Lebensraumes der Haselmaus und zur Förderung <strong>von</strong> FortpflanzungsundRuhestätten werden geeignete Gehölze durch Auflichtung <strong>des</strong> Kronendaches,Anpflanzung <strong>von</strong> Hecken, Belassen <strong>von</strong> Naturverjüngung und ähnliche Maßnahmen gefördert.Geeignet sind zum Beispiel Geißblatt, Efeu, Brombeerdickichte, Waldrebe, Haselnuss,Schlehe und dergleichen mehr. Die Gehölzstrukturen müssen miteinander verbunden sein.<strong>Rahmenbedingungen</strong> für <strong>die</strong> <strong>Wirksamkeit</strong> <strong>von</strong> Maßnahmen A 101<strong>des</strong> Artenschutzes bei Infrastrukturvorhaben

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