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Rahmenbedingungen für die Wirksamkeit von Maßnahmen des ...

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Artensteckbrief zuvorgezogenen AusgleichsmaßnahmenSchlingnatterCoronella austriacaSchlingnatter – Coronella austriacaSchutz- und GefährdungsstatusFFH-RL:BNatSchG:Rote Liste Deutschland:IVStreng geschützt3, gefährdetFortpflanzungsstätteRäumliche AbgrenzungDie Fortpflanzungsstätte der Schlingnatter erstreckt sich über den gesamten besiedeltenHabitatkomplex, da <strong>die</strong> Paarung in der Umgebung der Überwinterungsquartiere stattfindetund <strong>die</strong> Geburt in der Nähe der Jagdgebiete erfolgt. Abhängig <strong>von</strong> der Strukturvielfalt <strong>des</strong>Lebensraumes sind <strong>die</strong>se beiden Bereiche mitunter einige hundert Meter <strong>von</strong>einanderentfernt. Die genaue Abgrenzung der Fortpflanzungsstätte muss im Einzelfall anhand derGelän<strong>des</strong>truktur und der Besiedlung erfolgen. Die Min<strong>des</strong>tgröße eines Schlingnatter-Lebensraumes ist schwer anzugeben, da <strong>die</strong> Besiedlungsdichten unter anderem <strong>von</strong> derjeweiligen Habitatqualität abhängen (VÖLKL 1991).Weitere essenzielle TeilhabitateFür den Fall, dass <strong>die</strong> Umgebung der Überwinterungsquartiere als Ort der Paarung und derSommerlebensraum mit dem Ort der Geburt der Jungtiere räumlich <strong>von</strong>einander getrenntsind, ist ein deckungsreicher und hindernisfreier Wanderkorridor als für <strong>die</strong> Funktion derFortpflanzungsstätte essenzielles Teilhabitat anzusehen.RuhestätteRäumliche AbgrenzungIm Falle der Schlingnatter ist der gesamte besiedelte Habitatkomplex zudem als Ruhestätteanzusehen, da sich <strong>die</strong> Tagesverstecke und Sonnplätze über den gesamten Lebensraumverteilen. Eine genauere Abgrenzung <strong>des</strong> besiedelten Habitats muss im Einzelfall anhand derGelän<strong>des</strong>truktur und der Besiedlung erfolgen.Weitere essenzielle Teilhabitate-Räumlicher Zusammenhang (Abgrenzung der lokalen Individuengemeinschaft)Aufgrund ihrer traditionellen Nutzung <strong>von</strong> Tagesverstecken und Sonnplätzen können Schlingnatternals ortstreu eingestuft werden (GRODDECK 2006). Daher sind alle Schlingnattern einesnach Geländebeschaffenheit und Strukturausstattung räumlich klar abgrenzbaren Gebietesals lokale Individuengemeinschaft anzusehen. Liegt <strong>die</strong>ses Gebiet mehr als 500 m <strong>von</strong> demnächsten besiedelten Bereich entfernt oder ist es <strong>von</strong> <strong>die</strong>sem durch schwer oder gar nichtüberwindbare Strukturen (verkehrsreiche Straßen, Intensiv-Ackerland u. ä.) getrennt, dann ist<strong>von</strong> einer schlechten Vernetzung der Vorkommen und somit <strong>von</strong> getrennten lokalenIndividuengemeinschaften auszugehen (GRODDECK 2006). Schmale Vernetzungsstrukturenkönnen allerdings den Austausch zwischen solchen Individuengemeinschaften ermöglichen,auch wenn sie eine suboptimale Habitatqualität besitzen.<strong>Rahmenbedingungen</strong> für <strong>die</strong> <strong>Wirksamkeit</strong> <strong>von</strong> Maßnahmen A 161<strong>des</strong> Artenschutzes bei Infrastrukturvorhaben

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