10.07.2015 Aufrufe

Rahmenbedingungen für die Wirksamkeit von Maßnahmen des ...

Rahmenbedingungen für die Wirksamkeit von Maßnahmen des ...

Rahmenbedingungen für die Wirksamkeit von Maßnahmen des ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Artensteckbrief zuvorgezogenen AusgleichsmaßnahmenFrauenschuhCypripedium calceolus6.h Weitere AnmerkungenEine Kombination mit anderen habitatverbessernden Maßnahmen ist notwendig. DieMaßnahme stellt keine eigenständige vorgezogene Ausgleichsmaßnahme dar.6.i Eignung als vorgezogene AusgleichsmaßnahmeAufgrund der mittleren Erfolgswahrscheinlichkeit und der mittleren Entwicklungsdauer ergibtsich eine geringe Eignung als vorgezogene Ausgleichsmaßnahme (vgl. BewertungsrahmenTab. 5). Als ergänzende Maßnahme im Risikomanagement oder zur Erhöhung derErfolgswahrscheinlichkeit bei Etablierung neuer Populationen bzw. bestandsstützendenMaßnahmen kann <strong>die</strong> Maßnahme dennoch eingesetzt werden.Eignung: Gering (keine eigenständige Maßnahme)7. Maßnahme: Umsiedlung7.a MaßnahmenbeschreibungBei einer grundlegenden Veränderung <strong>des</strong> Standortes, <strong>die</strong> den Fortbestand der Populationam Ort unmöglich macht, kann eine Umsiedlung der Pflanzen erwogen werden. Diese sollteaußerhalb der Vegetationsperiode erfolgen und ist nur bei jungen Pflanzen aussichtsreich.Bei älteren Pflanzen dürfte ein beschädigungsfreies Ausgraben der Rhizome unmöglich sein.7.b Anforderungen an <strong>die</strong> räumliche NäheDie Aussiedlungsfläche sollte möglichst nahe am betroffenen Standort, unterBerücksichtigung genetischer Aspekte nicht mehr als 500 m vom betroffenen Vorkommenentfernt liegen.7.c Anforderungen an den MaßnahmenstandortSiehe Maßnahme 1. Bereits vom Frauenschuh besiedelt Standorte sind nicht geeignet (s.auch 7.h).7.d Entwicklungsdauer bis zur <strong>Wirksamkeit</strong>Bei Vorhandensein eines geeigneten Habitates wird <strong>die</strong> Maßnahme innerhalb einerVegetationsperiode wirksam. Da <strong>die</strong> Maßnahme zwingend mit einem Risikomanagement zukoppeln ist und bis zur Erfolgskontrolle durch blühende und fruchtende Pflanzen mehrereJahre vergehen können, wird <strong>die</strong> Maßnahme aber als nur mittelfristig wirksam eingestuft.7.e ErfolgswahrscheinlichkeitAus den gelungenen Wiederansiedlungsprojekten scheint sich zu ergeben, dass zumin<strong>des</strong>t<strong>die</strong> Verpflanzung jüngerer Frauenschuhpflanzen möglich ist (BLINOVA 2002; GERBER &SPRUNGER 2007; KULL 1999; RAMSAY 2003; RAMSAY & STEWART 1998). Dabei ist aber unklar,ob sich <strong>die</strong>se Erfolge so einfach auf wild wachsende Pflanzen übertragen lassen. Bei älterenPflanzen werden sicherlich, schon alleine aufgrund der Größe der Rhizome, Problemeauftreten. Dies lässt sich auch aus der Erfahrung ableiten, dass illegal gesammelte und inGärten verpflanzte Exemplare fast immer absterben (KÄSERMANN 1999b; MAYR 2005;THÜRINGER LANDESANSTALT FÜR WALD 2004). Außerdem ist zu beachten, dass sich gerade derwichtige Standortfaktor Belichtung nicht quantifizieren lässt (s. a. Maßnahme 1), wodurch derErfolg bei einer Umsiedlung mit Unsicherheiten belastet ist. Die Erfolgswahrscheinlichkeitwird somit als mittel eingestuft.<strong>Rahmenbedingungen</strong> für <strong>die</strong> <strong>Wirksamkeit</strong> <strong>von</strong> Maßnahmen A 14<strong>des</strong> Artenschutzes bei Infrastrukturvorhaben

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!