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Rahmenbedingungen für die Wirksamkeit von Maßnahmen des ...

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Artensteckbrief zuvorgezogenen AusgleichsmaßnahmenNeuntöterLanius collurio1.c Anforderungen an den MaßnahmenstandortNester werden vom Neuntöter in Höhen <strong>von</strong> 0,2 m bis 8 m Höhe angelegt. Der Großteil derNester befindet sich in Höhen bis ca. 2 m. In Höhen über 1,5 m nimmt der Anteil der Nesterohne Bruterfolg zu (JAKOBER & STAUBER 1987). Die Nisthabitate sind im Verbund mitgeeigneten Nahrungshabitaten, z. B. extensives Grünland, Ackerbrachen, Ruderalflächenanzulegen. Eine Heckenanlage in reinen Ackergebieten ohne ausreichende Saumstrukturenund Nahrungshabitate erfüllt nicht <strong>die</strong> Habitatansprüche <strong>des</strong> Neuntöters (vgl. BRANDL et al.1986; JAKOBER & STAUBER 1987; PFISTER & NAEF-DAENZER 1987). Das Neuntöterhabitatbesteht aus sonnenbestrahlten Flächen mit aufgelockerten, abwechslungsreichen BuschoderHeckenbestand und größeren kurzrasigen und vegetationsfreien Flächen (JAKOBER &STAUBER 1987). Wesentliche begünstigende Faktoren für <strong>die</strong> Habitatqualität <strong>von</strong> Neuntöternisthabitatensind eine ausreichende Entfernung zum geschlossenen Waldbestand,kleinteilige extensive landwirtschaftliche Nutzung teils mit Beweidung, Neigung undwindgeschützte Standorte (vgl. BRANDL et al. 1986).1.d Entwicklungsdauer bis zur <strong>Wirksamkeit</strong>Es vergehen ein bis drei Jahre bis zur Besiedlungsfähigkeit durch den Neuntöter (FORSTER2001; PLATH 1990). Das Optimum wird im Zeitraum <strong>von</strong> sechs bis sechzehn Jahren erreicht(LENSCHOW 2001). Die Entwicklungsdauer bis zur <strong>Wirksamkeit</strong> ist als kurz einzustufen.1.e ErfolgswahrscheinlichkeitDer Kenntnisstand sowohl über <strong>die</strong> Habitatanforderungen <strong>des</strong> Neuntöters an seinen Nistplatz,als auch über <strong>die</strong> Annahme <strong>von</strong> neugeschaffenen Nisthabitaten ist als gut zu bezeichnen.Insbesondere <strong>die</strong> Anlage <strong>von</strong> Hecken, auch für den Neuntöter, ist vielfach durchgeführtworden (BOLLMANN 1999). Der Kenntnisstand beruht dabei auf empirischen Erfahrungen,wissenschaftliche Untersuchungen mit statistischer Absicherung liegen für <strong>die</strong> Auswirkungender Maßnahme auf <strong>die</strong> Art nicht vor. Wohl vorwiegend <strong>des</strong>halb, weil <strong>die</strong> Anlage <strong>von</strong> Heckenzur Förderung <strong>des</strong> Neuntöters in Fachkreisen als weitgehender Konsens angesehen wird. DieErfolgswahrscheinlichkeit kann als sehr hoch eingestuft werden.1.f ZielkonflikteEs sind Zielkonflikte mit der Landwirtschaft zu erwarten.1.g RisikomanagementDie Besiedlung der neu angelegten Habitate ist über eine Revierkartierung, in Einzelfällenauch über einen Reproduktionsnachweis zu belegen. Aufgrund <strong>des</strong> guten Kenntnisstan<strong>des</strong> istals weiteres Risikomanagement lediglich <strong>die</strong> Ausweitung <strong>des</strong> Maßnahmenumfanges und <strong>die</strong>Kombination mit der Maßnahme 2 (s. u.) zur Optimierung <strong>von</strong> Nahrungshabitaten vorzusehen.1.h Weitere AnmerkungenDie Maßnahme sollte nur in Kombination mit Maßnahme 2 erfolgen oder wenn ausreichendeNahrungshabitate vorhanden sind, da insbesondere <strong>die</strong> Nahrungsverfügbarkeit für <strong>die</strong>ökologische Funktionsfähigkeit der Fortpflanzungsstätte eine hohe Bedeutung hat (vgl.BRANDL et al. 1986).<strong>Rahmenbedingungen</strong> für <strong>die</strong> <strong>Wirksamkeit</strong> <strong>von</strong> Maßnahmen A 140<strong>des</strong> Artenschutzes bei Infrastrukturvorhaben

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