10.07.2015 Aufrufe

Rahmenbedingungen für die Wirksamkeit von Maßnahmen des ...

Rahmenbedingungen für die Wirksamkeit von Maßnahmen des ...

Rahmenbedingungen für die Wirksamkeit von Maßnahmen des ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Artensteckbrief zuvorgezogenen AusgleichsmaßnahmenSand-SilberscharteJurinea cyanoi<strong>des</strong>1.c Anforderungen an den MaßnahmenstandortAuf den betreffenden Flächen sollten bereits erste Individuen der Sand-Silberschartevorhanden sein oder es sollten zumin<strong>des</strong>t benachbarte Flächen besiedelt sein. Aufgrund dermangelhaften Ausbreitungsfähigkeit der Sandsilberscharte (s. a. „Räumlicher Zusammenhang“)ist bei weiter entfernt gelegen Flächen eine eigenständige Besiedlung kaum zuerwarten (BEIL & ZEHM 2006; HAUKE 2003c).Die Sand-Silberscharte benötigt Sandböden, <strong>die</strong> trocken, humusarm, kalkhaltig oderoberflächlich entkalkt und nicht eutrophiert sind (HUCK & MICHL 2006b). Das Potenzial zurEntwicklung <strong>die</strong>ser Bedingungen muss gegeben sein. Es müssen offene, unbeschatteteStellen vorhanden sein, eventuell sind Gehölze oder andere Konkurrenz-Vegetation zuentnehmen (BEIL & ZEHM 2006; ELSNER 2001a; HAUKE 2003c). Günstig wäre eine zumin<strong>des</strong>tin Ansätzen erkennbare Ausprägung der Begleitvegetation (Kalk-Sandtrockenrasen,Blauschillergrasrasen) (HUCK & MICHL 2006b). BEIL & ZEHM (2006) fordern eine Min<strong>des</strong>tfläche<strong>des</strong> Vorkommens <strong>von</strong> einem Hektar für eine gute Habitatausprägung. Es muss eineausreichende Dynamik (Beweidung, Mahd) gewährleistet sein.1.d Entwicklungsdauer bis zur <strong>Wirksamkeit</strong>ELSNER (2001a) berichtet, dass sich im Rahmen <strong>des</strong> LIFE-Projektes in den Sandgrasheidenbei Volkach durch vorbereitenden Nährstoffentzug bereits innerhalb <strong>von</strong> zwei Jahren ersteErfolge eingestellt haben. Aufgrund einer hohen Keimrate und guter Etablierung aufSandböden (HAUKE 2003c) sollten auf entsprechend vorbereiteten Flächen innerhalb <strong>von</strong> dreioder vier Jahren erste Erfolge zu erreichen sein. Unter den oben genannten Voraussetzungenist somit <strong>die</strong> Entwicklungsdauer kurz.1.e ErfolgswahrscheinlichkeitEs liegen umfangreiche Angaben zur Biologie der Art vor, so dass ein Schema zurangepassten Bewirtschaftung der Flächen entwickelt werden kann (BEIL & ZEHM 2006;ELSNER 2001a, b; HAUKE 2003c). Darüber hinaus gibt es Berichte über erfolgreicheAnsiedlungsversuche (ELSNER 2001a; HAUKE 2003c). Allerdings liegen wohl kaumErfahrungen mit kompletten Neuansiedlungen auf bislang unbesiedelten Flächen vor. BEIL &ZEHM (2006) berichten <strong>von</strong> erfolgreichen Etablierungsversuchen, stellen aber fest, dass <strong>die</strong>mittel- und langfristigen Schicksale der Bestände noch nicht prognostizierbar sind. DieErfolgswahrscheinlichkeit wird aufgrund der vorliegenden positiven Berichte dennochgrundsätzlich als hoch eingestuft.1.f ZielkonflikteZielkonflikte sind ggf. mit der Landwirtschaft und Abbauunternehmen (Sand) zu erwarten.1.g RisikomanagementEin Risikomanagement ist einerseits zur Dokumentation/Überwachung <strong>des</strong> Ansiedlungserfolgesnotwendig, andererseits zur Ermittlung der optimalen Bewirtschaftungsweise(Beweidungs- bzw. Mahdintensität und –zeitpunkte).1.h Weitere Anmerkungen-<strong>Rahmenbedingungen</strong> für <strong>die</strong> <strong>Wirksamkeit</strong> <strong>von</strong> Maßnahmen A 31<strong>des</strong> Artenschutzes bei Infrastrukturvorhaben

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!