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Rahmenbedingungen für die Wirksamkeit von Maßnahmen des ...

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Artensteckbrief zuvorgezogenen AusgleichsmaßnahmenGelbbauchunkeBombina variegataSpezifische vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen1. Maßnahme: Gewässerneuanlage1.a MaßnahmenbeschreibungEs werden periodisch austrocknende, vegetationsarme, rohbodenreiche Kleinstgewässer miteiner Wassertiefe <strong>von</strong> bis zu 40 cm angelegt. Die Anlage muss immer als Gewässerkomplexaus unterschiedlich großen Gewässern erfolgen (vgl. DIETERICH 2003).Bei Gewässerneuanlage muss beachtet werden, dass <strong>die</strong> Gelbbauchunke Kleinstgewässermit hoher Dynamik benötigt. Es müssen regelmäßig in einem Zeitraum <strong>von</strong> ein bis drei Jahrenneue Gewässer geschaffen werden oder <strong>die</strong> alten auf ein frühes Sukzessionsstadiumzurückgesetzt werden (DIETERICH 2003; GENTHNER & HÖLZINGER 2007; GOLLMANN &GOLLMANN 2002; NÖLLERT & GÜNTHER 1996; SEIDEL 1996; SIEBERT 2006; VEITH 1996a; ZAHN& NIEDERMEIER 2003, 2004).1.b Anforderungen an <strong>die</strong> räumliche NäheAufgrund der geringen Ausbreitungsleistung der Gelbbauchunke sind neue Gewässer imUmkreis <strong>von</strong> 250 m um vorhandene Bestände anzulegen (vgl. GOLLMANN & GOLLMANN 2002;JACOB et al. 2009).1.c Anforderungen an den MaßnahmenstandortBei <strong>die</strong>ser Maßnahme muss auf <strong>die</strong> Bodenbeschaffenheit (Wasserführung) und eineausreichende Dynamik der Kleinstgewässer geachtet werden.1.d Entwicklungsdauer bis zur <strong>Wirksamkeit</strong>Die Maßnahme ist kurzfristig zu entwickeln. Da <strong>die</strong> Gelbbauchunke trotz ihrer teilweise auftretendenOrtstreue zu Laichgewässern als Pionierart gilt und oft Gewässer im Alter <strong>von</strong> wenigerals einem Jahr als Laichgewässer annimmt (DIETERICH 2003; FELDMANN 1974; GOLLMANN &GOLLMANN 2002; SEIDEL 1996), ist mit einer raschen Annahme der neu angelegten Gewässerals Laichgewässer zu rechnen. Die Entwicklungsdauer bis zur <strong>Wirksamkeit</strong> ist als kurzeinzustufen.1.e ErfolgswahrscheinlichkeitDer Kenntnisstand hinsichtlich der Besiedlung <strong>von</strong> neugeschaffenen Gewässern und derHabitatansprüche der Art ist sehr gut. Bei der Gelbbauchunke ist <strong>die</strong> Neuschaffung <strong>von</strong>Gewässern grundsätzlich unproblematisch, allerdings benötigt sie Kleinstgewässer mit hoherDynamik (AG HERPETOFAUNA 2008). DIETERICH (2003) wies eine gute Annahme <strong>von</strong> neuangelegten und ausgeputzten Tümpeln durch <strong>die</strong> Gelbbauchunke nach. Die Neubesiedlung<strong>von</strong> Gewässern erfolgt, wie bei den meisten Amphibien, vor allem über Jungtiere. Adultineigen dazu, am angestammten Gewässer zu bleiben (AG HERPETOFAUNA 2008). DieMaßnahme kann selbst nach mehreren Jahren mit fehlendem Reproduktionsnachweiserfolgreich sein (SIEBERT 2006), da <strong>die</strong> Gelbbauchunke mit einem Alter <strong>von</strong> bis zu 30 Jahrensehr langlebig ist (GOLLMANN & GOLLMANN 2002; SEIDEL 1993). Die Erfolgswahrscheinlichkeitwird insgesamt als sehr hoch eingestuft.1.f ZielkonflikteZielkonflikte können mit Land- und Wasserwirtschaft auftreten.<strong>Rahmenbedingungen</strong> für <strong>die</strong> <strong>Wirksamkeit</strong> <strong>von</strong> Maßnahmen A 185<strong>des</strong> Artenschutzes bei Infrastrukturvorhaben

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