10.07.2015 Aufrufe

Rahmenbedingungen für die Wirksamkeit von Maßnahmen des ...

Rahmenbedingungen für die Wirksamkeit von Maßnahmen des ...

Rahmenbedingungen für die Wirksamkeit von Maßnahmen des ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Artensteckbrief zuvorgezogenen AusgleichsmaßnahmenKammmolchTriturus cristatus3. Maßnahme: Anlage <strong>von</strong> Winterquartieren3.a MaßnahmenbeschreibungEine Möglichkeit besteht in der Anlage <strong>von</strong> Überwinterungsquartieren nach dem Beispiel <strong>von</strong>ENGLISH NATURE (2001). Dabei wird auf der Grundlage einer Gesteinsaufschüttung ausverschieden großen Steinen eine Auflage mit Erdboden aufgebracht, der idealer Weise spätermit Grasnarbe bedeckt sein sollte. Die Anlage sollte nicht kleiner sein als 2 m x 1 m undmin<strong>des</strong>tens 1 m Höhe aufweisen, um dem Kammmolch frostfreien Unterschlupf zugewährleisten. Im bodennahen Bereich der Anlage sollte <strong>die</strong> Gesteinsaufschüttung freibleiben, um den Tieren Zugang zum Quartier zu bieten.3.b Anforderungen an <strong>die</strong> räumliche NäheOptimalerweise liegt das neu zu schaffende Winterquartier in der Richtung, in der, <strong>von</strong> derbetroffenen Laichpopulation aus gesehen, auch das alte Winterquartier lag. Dabei muss esnäher am Laichgewässer als das verloren gegangene Winterquartier liegen. Erfolgt <strong>die</strong>Neuanlage in einer anderen Richtung, so sind mehrere Winterquartiere anzulegen und <strong>die</strong>sedürfen höchstens 500 m <strong>von</strong> der betroffenen Laichpopulation entfernt liegen. Zwar wandernKammmolche mitunter weitere Distanzen, aber <strong>die</strong> Wahrscheinlichkeit, dass <strong>die</strong> neuangelegten Winterquartiere <strong>von</strong> Kammmolchen besiedelt werden, sinkt mit zunehmenderEntfernung. Es ist allerdings da<strong>von</strong> auszugehen, dass <strong>die</strong>s sehr stark <strong>von</strong> der Struktur derdazwischen liegenden Landschaft und der Größe der vorhandenen Population abhängt. NachHACHTEL et al. (2006b) können Entfernungen <strong>von</strong> 500 m vom nächsten Vorkommenüberwunden werden, wenn keine Barrieren vorhanden sind.3.c Anforderungen an den MaßnahmenstandortGrundausstattung an benötigten Strukturen oder Potential zu deren Entwicklung.3.d Entwicklungsdauer bis zur <strong>Wirksamkeit</strong>Die Schaffung der Winterquartiere kann kurzfristig erfolgen. Von einer schnellen Besiedlungdurch <strong>die</strong> ansässige Individuengemeinschaft ist auszugehen, sofern <strong>die</strong> Anforderungen an <strong>die</strong>räumliche Nähe beachtet werden. Es ist somit <strong>von</strong> einer kurzen Entwicklungsdauerauszugehen.3.e ErfolgswahrscheinlichkeitNach Ansicht der Arbeitsgruppe „Amphibien & Reptilien“ beim CEF-Workshop in Hannoverstellt <strong>die</strong>se Maßnahme eine gute Fördermöglichkeit für den Kammmolch dar (AGHERPETOFAUNA 2008). Die Erfolgswahrscheinlichkeit wird <strong>des</strong>halb als hoch eingestuft.3.f ZielkonflikteZielkonflikte können mit Land- und Forstwirtschaft auftreten.3.g RisikomanagementDie Maßnahme muss durch ein geeignetes Monitoring begleitet werden. Ein weiteresRisikomanagement ist nicht erforderlich.3.h Weitere Anmerkungen-3.i Eignung als vorgezogene AusgleichsmaßnahmeAufgrund der kurzen Entwicklungsdauer und der hohen Erfolgswahrscheinlichkeit wird der<strong>Rahmenbedingungen</strong> für <strong>die</strong> <strong>Wirksamkeit</strong> <strong>von</strong> Maßnahmen A 196<strong>des</strong> Artenschutzes bei Infrastrukturvorhaben

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!