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Rahmenbedingungen für die Wirksamkeit von Maßnahmen des ...

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Artensteckbrief zuvorgezogenen AusgleichsmaßnahmenWildkatzeFelis silvestrisZusammenhang zwischen beiden sehr wichtig. Auch <strong>die</strong> Trennung <strong>von</strong> Nahrungshabitatenbeeinträchtigt <strong>die</strong> Funktion der einzelnen Stätten.Der Erhalt der ökologischen Funktion der betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätten imräumlichen Zusammenhang kann als gewährleistet angesehen werden, wenn eine Konstanzoder Verbesserung aller vorgenannten Bewertungsparameter unter Bezug auf <strong>die</strong> lokaleIndividuengemeinschaft festgestellt werden kann.Spezifische vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen1. Maßnahme: Nutzungsverzicht1.a MaßnahmenbeschreibungUm ausreichend große Baumhöhlen zur Verfügung zu stellen, sollten fünf Höhlenbäume mitFaulhöhlen über 20 cm Durchmesser pro 100 ha dauerhaft erhalten bleiben. Weiterhin sollten50 Bäume pro Revier (Min<strong>des</strong>tabstand 20 m) als ungenutzte Individuen bis zu ihremnatürlichen Tod im Bestand verbleiben (LANDESAMT FÜR UMWELT 2006). Eine Förderung <strong>die</strong>serBäume führt zu einer Verbesserung sowohl <strong>des</strong> Wurfortangebotes als auch <strong>des</strong> Angebotes anSchlaf- und Ruheplätzen. Auch ein völliger Nutzungsverzicht <strong>des</strong> betroffenen Gebietes führtzum Anstieg <strong>des</strong> Angebotes an Höhlenbäumen und potenziellen Baumhöhlen.1.b Anforderungen an <strong>die</strong> räumliche NäheDie Maßnahme muss im oder im Umfeld <strong>von</strong> betroffenen Wildkatzenrevieren durchgeführtwerden. Da Wildkatzen deckungsfreie Strecken <strong>von</strong> mehr als 300 m Länge nur höchst ungernüberwinden, ist auf <strong>die</strong> nötigen Leitstrukturen (Gehölzsäume) zu achten. Zudem dürfen keineBarrieren (stark befahrene Verkehrswege, verbaute Gewässer etc.) ein Erreichen der neuenStrukturen verhindern. Dabei ist auch <strong>die</strong> erhöhte Zahl an Kollisionsopfern auf weniger starkbefahrenen Straßen zu bedenken.1.c Anforderungen an den MaßnahmenstandortDie Förderung <strong>von</strong> geeigneten Bäumen ist stark <strong>von</strong> den vorhandenen Beständen abhängig.Für <strong>die</strong> Maßnahme eignen sich nur Bestände <strong>die</strong> ihr Endnutzungsalter bereits erreicht haben.1.d Entwicklungsdauer bis zur <strong>Wirksamkeit</strong>Durch Nutzungsverzicht wird mittelfristig <strong>die</strong> Anzahl an Höhlenbäumen gesteigert, da <strong>die</strong>Entnahme unter dem üblichen Zuwachs liegt. Allerdings ist der Entwicklungsdauer eng an denAusgangszustand <strong>des</strong> Bestan<strong>des</strong> gebunden. Die Maßnahme führt mittelfristig zu einerErhöhung <strong>des</strong> Höhlenangebotes.1.e ErfolgswahrscheinlichkeitDie Maßnahme führt zu einer Verbesserung <strong>des</strong> Angebotes an geeigneten Höhlenbäumen.Inwieweit sich <strong>die</strong>se Habitatverbesserung auf <strong>die</strong> Wildkatze auswirkt ist noch nicht bekannt.Allerdings ist <strong>die</strong> Jungensterblichkeit durch Mangel an optimalen Wurforten groß (PUSCHMANN1991, zitiert in RAIMER 1994). Eine Förderung der Wildkatze durch <strong>die</strong>se Maßnahme ist<strong>des</strong>halb zu erwarten. Im Grundsatz liegen positive Experteneinschätzungen vor. Es fehlenjedoch noch hinreichende <strong>Wirksamkeit</strong>sbelege. Die Erfolgswahrscheinlichkeit wird als mitteleingestuft.<strong>Rahmenbedingungen</strong> für <strong>die</strong> <strong>Wirksamkeit</strong> <strong>von</strong> Maßnahmen A 109<strong>des</strong> Artenschutzes bei Infrastrukturvorhaben

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