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Rahmenbedingungen für die Wirksamkeit von Maßnahmen des ...

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Artensteckbrief zuvorgezogenen AusgleichsmaßnahmenKriechender ScheiberichApium repensvorhanden sind. Dies kann durch Beweidung, regelmäßige Überschwemmungen oder auchmechanisches Aufbrechen erreicht werden. Die Vegetation muss kurz und lückig gehaltenwerden, damit der konkurrenzschwache Scheiberich sich halten kann (HUCK & MICHL 2006a).1.d Entwicklungsdauer bis zur <strong>Wirksamkeit</strong>Die Entwicklungsdauer hängt bei <strong>die</strong>ser Maßnahme da<strong>von</strong> ab, ob <strong>die</strong> Maßnahmenflächebereits gute Standortbedingungen aufweist und ob es bereits Vorkommen <strong>des</strong> Scheiberichs inder Nähe oder sogar auf der Fläche gibt. Bei Vorhandensein erster Exemplare kann <strong>die</strong> Artunter geeigneten Bedingungen bereits innerhalb <strong>von</strong> ein oder zwei Jahren durch Ausläuferbildungeine hohe Sprossdichte erreichen (HAUKE 2003a). Die ArbeitsgemeinschaftBiologischer Umweltschutz im Kreis Soest e. V. (ABU) berichtet <strong>von</strong> Erfolgen bei derRekultivierung <strong>von</strong> Flößwiesen innerhalb einer Vegetationsperiode (ABU 2005, 2007).Müssen <strong>die</strong> Pflanzen erst als Samen, Sprossteile oder Pflanzen aus Erhaltungszuchteingebracht werden, so wird sich <strong>die</strong>ser Zeitraum um ein bis zwei Jahre verlängern. DieEntwicklungsdauer ist somit kurz.1.e ErfolgswahrscheinlichkeitDie Anpassung der Art an regelmäßige Störungen und ihre geringe Konkurrenzfähigkeitwerden immer wieder hervorgehoben (BISSINGER 2001; HÄRDTLE et al. 2000; HAUKE 2003a;ROSENTHAL & LEDERBOGEN 2008; STÖHR et al. 2004). Mahd wird bereits erfolgreich zur Pflegebestehender Scheiberich-Populationen eingesetzt (STÖHR et al. 2004). Die ABU hat gute undschnelle Erfolge mit der Entfernung beschattender Gehölze und dem Abschieben <strong>von</strong>Oberboden erzielt (ABU 2005, 2007). ROSENTHAL & LEDERBOGEN (2008) haben festgestellt,dass durch Beweidung ein dynamisches Gleichgewicht zwischen Beschädigung der Pflanzendurch Huftritt und Wiederbesiedlung erreicht werden kann, wenn eine mittlereStörungsintensität erreicht wird. Bei zu geringer Beweidung kommt es zur Überwucherung derApium-Bestände, bei zu starker Trittfrequenz (z. B. auf häufig benutzen Wechseln) könnensich <strong>die</strong> Pflanzen nicht <strong>von</strong> den Trittschäden erholen. Dabei ist eine möglichst gleichmäßigeStreuung der Trittschäden anzustreben, da <strong>die</strong> Rekolonisation vor allem über Stolonbildungerfolgt und <strong>die</strong>se nur relativ geringe Distanzen überwinden können (in der zitiertenUntersuchung circa 14,5 cm in sechs Wochen) (ROSENTHAL & LEDERBOGEN 2008). Aufgrundmehrerer positiver Erfahrungsberichte wäre <strong>die</strong> Erfolgswahrscheinlichkeit für <strong>die</strong>seMaßnahme als sehr hoch einzustufen (vgl. Bewertungsrahmen Tab. 5). Da für <strong>die</strong> geeigneteStörungsintensität allerdings keine konkreten Richtwerte angegeben werden können, wird sienur als hoch eingestuft.1.f ZielkonflikteEs ist damit zu rechnen, dass Zielkonflikte mit der Landwirtschaft auftreten. Gegebenenfallsmuss hier mit vertraglichen Vereinbarungen gearbeitet werden.1.g RisikomanagementIm Rahmen eines Risikomanagements ist <strong>die</strong> geeignete Störungsintensität zu kontrollieren.Es ist dabei zu beachten, dass der Kriechende Scheiberich auch innerhalb einer Vegetationsperio<strong>des</strong>tarke Populationsschwankungen zeigen kann (BISSINGER 2001).1.h Weitere AnmerkungenFür Beweidungs- bzw. Mahdintensität können keine Richtwerte angegeben werden. Dahermuss <strong>die</strong> optimale Bewirtschaftung vor Ort ermittelt werden.<strong>Rahmenbedingungen</strong> für <strong>die</strong> <strong>Wirksamkeit</strong> <strong>von</strong> Maßnahmen A 21<strong>des</strong> Artenschutzes bei Infrastrukturvorhaben

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