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Migrationsleitfaden Version 3.0

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enötigt. Der Directory Server ist zunächst eine alleinstehende Komponente, kann aber<br />

eventuell schon im Zusammenhang mit dem Webserver genutzt werden und ist möglicherweise<br />

eine Voraussetzung für die folgende Groupware-Migration. Anschließend erfolgt<br />

die Migration der Datei-, Netz- und Druckdienste. Letztendlich wird der Desktop<br />

migriert, nachdem parallel zu den Komponentenmigrationen alle Fach- und Officeanwendungen<br />

im Hintergrund migriert wurden.<br />

Wie gesagt, hierbei handelt es sich um ein mögliches Beispiel und je nach bestehender<br />

IT-Infrastruktur und vorhandenen Abhängigkeiten kann sich die Reihenfolge auch ganz<br />

anders gestalten.<br />

Bei einer sanften Migration können die Komponenten für die einzelnen Schritte nicht<br />

beliebig ausgetauscht und verschoben werden; was zusammengehört, soll auch zusammenbleiben.<br />

Ferner ist wichtig, dass der Prozess zeitlich nicht überstrapaziert und<br />

ein realistischer Endtermin gesetzt wird. Der Realisierungszeitraum muss jedoch der<br />

Komplexität von Pflege und Wartung und damit dem Aufwand, der für die Administratoren<br />

anfällt, Rechnung tragen. Da der administrative Aufwand in einer bunten IT-<br />

Landschaft meist höher als in einer homogenen Landschaft ist, sollte der gesamte Umstellungsprozess<br />

auch bei einer sanften Migration 2 bis 3 Umstellungsabschnitte mit einem<br />

insgesamt zeitlich überschaubaren Horizont nicht überschreiten.<br />

Abbildung 24 zeigt die drei Umstellungsabschnitte der Beispielmigration. Beispielhaft<br />

angewandt auf eine Migration weg von einer Windows-basierten IT-Infrastruktur hin zu<br />

einer Linux-basierten IT-Infrastruktur kann die Migration zunächst serverseitig relativ weit<br />

vorangetrieben werden. Vor allem mit Samba, Terminalservices und auch der Möglichkeit,<br />

Outlook als Groupware- und Messaging-Client weiterzuverwenden, stehen Hilfen<br />

zur Verfügung, welche die zwischenzeitliche Heterogenität der IT-Landschaft ermöglichen,<br />

ohne dabei Einschränkungen hinnehmen zu müssen.<br />

Erst ganz am Ende, wenn alle Fach- und Officeanwendungen parallel zu serverseitigen<br />

Migrationsprozess umgestellt wurden, kann die Migration des Desktops, heißt die clientseitige<br />

Migration von Windows nach Linux vorgenommen werden. Sofern die Umstellungen<br />

der Fach- und Officeanwendungen dies zulassen, kann sogar überlegt werden, in<br />

einem Zwischenschritt MS Office nach OpenOffice.org oder StarOffice auf einem Windows-Client<br />

zu migrieren.<br />

2.2 Mögliche Auswirkungen der Migrationspfade<br />

2.2.1 Aufwand<br />

Bezüglich des Aufwandes zur Durchführung einer Migration gibt es keine Abhängigkeiten<br />

zwischen Aufwand und dem Typ des Migrationspfades. Ob fortführend oder ablösend,<br />

ob Ablösung von Windows-basierten Infrastrukturen oder umgedreht, der für eine<br />

Migration notwendige Aufwand ist am Ende immer von den jeweiligen Anforderungen,<br />

der bestehenden Ausgangssituation und den strategischen Zielsetzungen abhängig.<br />

Dies gilt auch für den Aufwand, der durch den nachfolgenden Betrieb entsteht. Vereinfachende<br />

und falsche Annahmen, wie zum Beispiel, dass OSS-Produkte zwar einerseits<br />

keine Lizenzkosten verursachen, dem aber hohe Aufwendungen durch komplexere<br />

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