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Migrationsleitfaden Version 3.0

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Die aufgeführten OSS-Lösungen bieten unterschiedliche Funktionalitäten und ihre<br />

Eignung muss im Einzelfall bezüglich der jeweiligen Anforderungen geprüft werden.<br />

Hervorzuheben ist, dass alle genannten OSS-Lösungen plattformunabhängig sind und<br />

auch installationsfertige Windows-<strong>Version</strong>en als Download im Internet verfügbar sind.<br />

Damit können diese Datenbanksysteme auch bei einer punktuellen oder einer betriebssystemübergreifenden<br />

Migration eingesetzt werden.<br />

Datenbanken gehören zu den Wegbereitern für den Einsatz von Linux in unternehmenskritischen<br />

Anwendungsbereichen. Die Software AG hat mit AdabasD bereits 1997 ein<br />

proprietäres (seinerzeit SAP-zertifiziertes) RDBMS für Linux angeboten. Oracle und Informix<br />

folgten 1998 und haben damit die Kredibilität von Linux im professionellen Umfeld<br />

deutlich gesteigert. Die unter dem Acronym LAMP bekannte Kombination von Linux,<br />

Apache, MySQL und PHP ist seit Beginn der kommerziellen Internetnutzung eine der<br />

beliebtesten Infrastrukturen für Webshops und dynamische Webseiten. Mit PostgreSQL<br />

und Firebird stehen vollwertige RDBMS mit Transaktionsunterstützung, Triggern und<br />

Stored Procedures auch unter Open Source Lizenzen zur Verfügung. An hochwertigen<br />

Optionen für den Einsatz von Linux und Open Source Software im Bereich der Datenbanksysteme<br />

mangelt es nicht.<br />

Wenn die grundsätzliche Möglichkeit für eine Datenbankmigration gegeben ist, muss ein<br />

geeignetes RDBMS als Zielsystem ausgewählt werden. Das Angebot an alternativen<br />

Migrationszielen ist sowohl im proprietären als auch im Open Source Bereich vielfältig<br />

und attraktiv. Eine pauschale, einfache und eindeutige Entscheidung für das eine oder<br />

andere System lässt sich aus den charakteristischen Merkmalen nicht ableiten. Wichtig<br />

ist deshalb, dass die möglichen Zielsysteme jeweils im Einzelfall anhand der tatsächlich<br />

genutzten Funktionalitäten und anhand der als relevant erachteten Eigenschaften ausgewählt<br />

werden. Ein Ziel ist meist auch, möglichst wenig unterschiedliche Datenbanksysteme<br />

in einer Institution zu betreiben (Vereinheitlichung).<br />

Bei der Übernahme von Daten aus Datentypen, die im Zielsystem nicht identisch vorhanden<br />

sind, ist es i.d.R. möglich, einen geeigneten Typ mit größerem Wertebereich zu<br />

identifizieren. Hier muss vor allem bei großvolumigen Datentypen beachtet werden, dass<br />

diese in einigen RDBMS nicht such- oder indizierbar sind, in anderen jedoch schon. Zudem<br />

muss beim Übergang zu einer ODBC-Anbindung darauf geachtet werden, dass<br />

ODBC unterschiedliche Funktionsgruppen unterscheidet, das heißt dass zum Beispiel<br />

ein ODBC-Treiber Level 1 nicht die gleiche Funktionalität bietet wie ein ODBC-Treiber<br />

Level 2.<br />

Für die ablösende Migration werden durch die Datenbankhersteller inzwischen<br />

zahlreiche Tools angeboten. In der Regel ermöglichen diese Tools eine mehr oder<br />

weniger automatisierte Migration von Datenbankobjekten, -schemata und den<br />

eigentlichen Daten. Nur eingeschränkt möglich ist jedoch eine Automatisierung der<br />

Migration der Geschäftslogik z. B. von Stored Procedures. Häufig können diese Tools<br />

aber die Arbeit in einem Migrationsprojekt deutlich vereinfachen, da sie viele<br />

Standardaufgaben, wie zum Beispiel die Umwandlung von Datentypen, deutlich<br />

erleichtern. Im Folgenden werden einige Beispiele für Migrationswerkzeuge aufgeführt:<br />

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