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Migrationsleitfaden Version 3.0

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in nur einem Datenbanksystem in normalisierter Form (ohne Redundanz) vor. Zudem ist<br />

im Idealfall die Abfragesprache (SQL), mit der die Anwendungen auf der Datenbank<br />

arbeiten, standardisiert und jede Anwendung sollte mit jedem RDBMS problemlos zusammenarbeiten.<br />

In der Realität finden sich in vielen IT-Infrastrukturen mehrere RDBMS,<br />

in denen teilweise die gleichen Daten mehrfach verwaltet werden und die von verschiedenen<br />

Anwendungen mit unterschiedlichen SQL-Dialekten und hersteller-spezifischen<br />

Spracherweiterungen sowie über herstellerspezifische Schnittstellen abgefragt werden.<br />

Die Ausführungen in Kapitel II.A 1 zeigen, dass sich die einzelnen Datenbank-Produkte<br />

in vielerlei Hinsicht voneinander unterscheiden. Als potenzielle Migrationshemmnisse<br />

können sich unter anderem die Unterschiede in Bezug auf folgende Aspekte auswirken:<br />

� Erweiterte Funktionalitäten, die vom Standard abweichen oder darüber hinaus<br />

gehen<br />

� Implementierte Datentypen<br />

� Implementierte Sicherheitsfunktionen<br />

� Angebotene Funktionen zur Notfallvorsorge und Hochverfügbarkeit, zum Beispiel<br />

Clustering und Replikation<br />

� Unterstützte Betriebssysteme, auf denen die Datenbank-Produkte lauffähig sind<br />

� Angebotene Lizenzmodelle<br />

� Unterstützte Speicherformate<br />

� Verfügbare administrative Tools<br />

� Verfügbare Zusatzprodukte<br />

� Verfügbare Schnittstellen und Treiber<br />

� Unterstützte SQL-Dialekte<br />

� Vorgegebene Systemgrenzen, beispielsweise die maximale Größe von Feldern,<br />

Tabellen und Datenbanken<br />

� Maximale Speicher- und Verarbeitungsgeschwindigkeit<br />

Eine Migration bietet vor diesem Hintergrund die Chance, eine Konsolidierung der<br />

Software- und Datenstrukturen durchzuführen. Gleichzeitig müssen bei einer Migration<br />

neben dem Datenbestand i.d.R. auch die Anwendungen umgestellt werden, was in<br />

vielen Fällen nicht ohne Eingriff in die Client-Software möglich ist. Unter Client-Software<br />

wird in diesem Zusammenhang eine beliebige Anwendung verstanden, die auf die<br />

Datenbank zugreift. Häufig läuft die Client-Software auf einem Applikationsserver. Selbst<br />

wenn die Datenbankanbindung mittels ODBC oder JDBC standardisiert ist und keine<br />

Trigger oder Stored Procedures verwendet werden, muss bei einer Datenbankmigration<br />

clientseitig mindestens der ODBC/JDBC-Treiber ausgetauscht werden. Die Zentralisierung<br />

und Konsolidierung des Datenbestandes bedarf also offensichtlich einiger<br />

Aufwände. Andererseits ist sie ein sehr attraktives Ziel, weil hierdurch im laufenden<br />

Betrieb erhebliche Pflegeaufwände und damit Kosten reduziert werden können.<br />

Für die Migration von Datenbankschemata gibt es herstellerunabhängige Tools, die eine<br />

Migration zwischen beliebigen Datenbanken ermöglichen. Diese Tools können jedoch<br />

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