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Migrationsleitfaden Version 3.0

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von .Net zur Java kann zum Beispiel das Open Source Projekt net2java 479 und für die<br />

Migration von Java zu .Net der JLCA 480 (Java Language Conversion Assistant) von<br />

Microsoft genutzt werden. Insbesondere JLCA ist inzwischen ein ausgereiftes Tool mit<br />

umfangreicher Unterstützung von Microsoft, mit dem in der Regel ein Großteil des<br />

Codes automatisiert konvertiert werden kann.<br />

Komplizierter wird es bei Enterprise Anwendungen wie sie zum Beispiel über COM+ in<br />

der .Net Welt und über EJBs in der J2EE Welt realisiert werden. Hier müssen die Entwickler<br />

die Logik genau betrachten und den entsprechenden Code in der Zielsprache<br />

neu schreiben. In der Regel ist jedoch die Migration von COM+ zu EJB problemloser als<br />

die umgekehrte Migration, da der Funktionsumfang von COM+ eine Teilmenge der EJB<br />

Funktionen bildet. Die Migration von EJB zu COM+ ist insbesondere dann deutlich<br />

komplexer, wenn Funktionen verwendet werden, die in COM+ Technologie nicht enthalten<br />

sind.<br />

2.1.1.4 Datenzugriffsschicht<br />

Bei der Migration der Datenzugriffsschicht werden zwei unterschiedliche Teile einer Anwendung<br />

migriert: der Programmcode und die SQL Statements. Die Migration des Programmcodes<br />

läuft ähnlich wie die Migration des Codes in der Logikschicht mit Hilfe von<br />

entsprechenden Tools ab. Hier gibt es zwar Unterschiede bei den Zugriffen zwischen<br />

ADO.NET und JDBC, diese sind jedoch nicht gravierend und bereiten in der Regel keine<br />

größeren Schwierigkeiten. Die SQL-Abfragen bleiben unberührt, solange auf die gleiche<br />

Datenbank zugegriffen wird. Falls auch die Datenbank migriert wird, müssen in jedem<br />

Fall die SQL-Statements entsprechend der Syntaxunterschiede angepasst werden. Darüber<br />

hinaus können weitere Aktivitäten notwendig sein (siehe Kapitel II.A).<br />

Beim Einsatz von Persistenzframeworks, wie Hibernate, ist der Aufwand bei der Migration<br />

entweder gering, falls es eine entsprechende <strong>Version</strong> dieses Frameworks auf der<br />

anderen Plattform gibt, oder sehr hoch, falls es keine entsprechende <strong>Version</strong> gibt und<br />

die Datenzugriffsschicht dadurch komplett neu entwickelt werden muss.<br />

2.1.2 Migration einer verteilten Anwendung auf SOA Basis<br />

Basiert die Anwendungslandschaft auf einer SOA Architektur, kann dies die Migration<br />

zwischen den einzelnen Plattformen deutlich erleichtern. Falls die Anwendungen, wie für<br />

eine SOA Archtitektur typisch, über Web Services implementiert sind, kann die Migration<br />

in vielen kleinen Schritten erfolgen. So kann zum Beispiel ein einzelner .Net Web<br />

Service durch einen J2EE Web Service ersetzt werden, ohne dass Änderungen in<br />

anderen Anwendungen notwendig sind und diese entsprechend unbeeinflusst bleiben.<br />

Die Anwendungsmodule können so nach und nach schrittweise ersetzt werden. Dadurch<br />

erhöht sich zwar die Gesamtzahl der Migrationsprojekte, die Komplexität der einzelnen<br />

Projekte wird jedoch deutlich reduziert. Außerdem wird das Migrationsrisiko minimiert,<br />

indem zunächst Erfahrungen mit dem Betrieb einzelner, möglichst unkritischer Services<br />

auf Basis der neuen Plattform gesammelt werden und diese Erfahrungen in die weiteren<br />

479 siehe https://net2java.dev.java.net/<br />

480 JLCA – Java Language Conversion Assistant -<br />

http://msdn.microsoft.com/vstudio/java/migrate/jlca/default.aspx<br />

Seite 484

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