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Migrationsleitfaden Version 3.0

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Die Konfiguration von Anwendungen für den Terminalserverbetrieb über Gruppenrichtlinien<br />

vereinfacht die Verwaltung der Windows Terminalserver. Administratoren müssen<br />

Einstellungen daher nicht mehr pro Server vornehmen, sondern können dies übergreifend<br />

an zentraler Stelle erledigen. Ein Active Directory Dienste Interface (ADSI)-Provider<br />

erlaubt programmgesteuerten Zugriff auf benutzerabhängige Terminaldienste-<br />

Einstellungen wie zum Beispiel Homedirectory, Berechtigungen und ähnliches. Neben<br />

der Bereitstellung von Anwendungen bietet RDP Möglichkeiten, den Terminal entfernt zu<br />

verwalten und Probleme des Anwenders schnell zu beheben.<br />

Das RDP bietet Verschlüsselungsmöglichkeiten (128 Bit-Schlüssel) und die Möglichkeit<br />

zur Smartcard-Authentisierung. RDB besitzt allerdings, aufgrund der Tatsache, dass<br />

Client und Server sich nicht gegenseitig authentisieren müssen, eine Schwäche, welche<br />

die Möglichkeit eines Man-in-the Middle Angriffs ermöglichen kann. Mit der <strong>Version</strong> RDP<br />

v5.2 weist sich der Server dem Client gegenüber zwar mit einem Zertifikat aus, sodass<br />

die Angriffe hätten unterbunden werden müssen. Doch dies gelang letztlich nur eingeschränkt,<br />

da die verwendeten Schlüssel ausgelesen werden konnten. Microsoft empfiehlt<br />

daher die RDP-Kommunikation zusätzlich über TLS abzusichern, da hiermit eine Authentisierung<br />

gewährleistet ist. 490<br />

Microsoft bietet sowohl die Server- (Windows Server 2000 und 2003) als auch die<br />

Clientsoftware ausschließlich für Windows Betriebssysteme an. Es existieren Clients für<br />

die meisten Windows-<strong>Version</strong>en (auch Pocket-PC), Mac OS X, Linux und FreeBSD.<br />

Über das Portable Operating System Interface (POSIX) lassen sich auch (PO-<br />

SIX-konforme Linux- und Unix-Anwendungen bereitstellen.<br />

Zusammenfassend ist zu bemerken: Die Kaufentscheidung für Terminalserverlösungen<br />

unter Windows wird dadurch erschwert, dass sich die Grenze zwischen den Microsoft-<br />

Basisfunktionen und den Add-ons permanent verschiebt. Der Markt für Zusatzprodukte<br />

wird klar von Citrix mit dem Produkt Presentation Server dominiert. Erschwert wird die<br />

Entscheidung auch dadurch, dass mit jeder neuen Windowsversion auch die Fähigkeiten<br />

des Terminalservers und der dazugehörigen Clients erweitert werden, da sich Microsoft<br />

im Markt für Softwareinfrastruktur gegen andere Serversysteme, in zunehmendem Maße<br />

aus dem Linuxumfeld, behaupten muss. Gleichzeitig geraten die Anbieter von ergänzender<br />

Software unter Druck und sind gezwungen, ihre Produktpalette ständig um neue<br />

Features und Programme zu erweitern.<br />

Dieses Dilemma setzt sich fort: Während sich einerseits die gebotenen Basisfunktionen<br />

mit verschiedenen <strong>Version</strong>en von Windows und in Abhängigkeit der geplanten Anwendung<br />

ändern, beklagen sich andererseits die Kunden über kostenpflichtige Features, da<br />

die Standarddienste durch Reduzierung der Funktionalität aus Gründen des Lizenzmarketings<br />

auf den Windows Serverbetriebssystemen zu wenig Nutzen bieten.<br />

Insgesamt führten die Verbesserungen an den Terminaldiensten jedoch dazu, dass der<br />

Anteil der Installationen, die ohne fremde Add-ons auskommen, größer wird. In Windows<br />

Server 2003 wurde die Ausstattung des Terminalservers weiter verbessert, sodass für<br />

seine Nutzung weder kostspielige Zusatzsoftware oder kostenlose Alternativen (VNC<br />

usw.) erforderlich sind. Nur bei größeren Installationen bedarf es weiterhin der Unterstüt-<br />

490 http://www.heise.de/security/artikel/print/61945<br />

Seite 495

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