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Migrationsleitfaden Version 3.0

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Administration, mehr Schulungsbedarf und unzureichenden Support entgegenstehen,<br />

haben keine Gültigkeit.<br />

Aufwand für Support, Wartung und Pflege der Software hängen von den jeweiligen Systemen<br />

und ihrer Nutzung ab, wie oft und welche Änderungen und Erweiterungen an Konfiguration,<br />

Aufbau und Funktionalitäten durchgeführt werden müssen, welche Tools und<br />

welches Know-how zur Verfügung stehen, wie die verfügbaren Lizenzmodelle gestaltet<br />

sind, ob Lizenzkosten anfallen und unter welchen Bedingungen und in welcher Höhe.<br />

Diese und noch viel mehr Faktoren sind ausschlaggebend für die Folgeaufwendungen<br />

eines gewählten Migrationspfades.<br />

Dies macht deutlich, dass prinzipiell alle sinnvollen und machbaren Varianten hinsichtlich<br />

der Wirtschaftlichkeit zu prüfen sind, wobei die mittel- bis langfristigen Folgekosten so<br />

gut und umfassend wie möglich zu berücksichtigen sind.<br />

In diesem Zusammenhang wird empfohlen, auch einen Blick auf die in diesem Leitfaden<br />

diskutierten strategischen Aspekte zu werfen (siehe I.A 1) und die Aspekte der Herstellerabhängigkeit<br />

und der Verwendung von offenen Standards bei der Prüfung dringend zu<br />

berücksichtigen.<br />

2.2.2 Nachfolgender Migrationsbedarf<br />

Nicht selten legt bereits die aktuell durchgeführte Migration einen Grundstein für die<br />

Nachfolgende. Das gilt natürlich besonders für die Migrationspfade, an deren Ziel ein<br />

bestimmtes Produkt eines Herstellers steht.<br />

Da es im Interesse des Herstellers liegt, auch die Folgeversionen seiner Produkte zu<br />

verkaufen, wird zwangsläufig der Support für ein bestimmtes Produkt nach einem gewissen<br />

Zeitraum eingestellt. Dieser grundsätzlich abzusehende Migrationsbedarf wird noch<br />

dadurch zusätzlich ungünstig beeinflusst, dass durch den kommerziellen Charakter der<br />

herstellerspezifischen Produkte auch der zeitliche Abstand zwischen den Migrationen<br />

sowie der Umfang der einzelnen Migrationen fast vollständig außerhalb der eigenen<br />

Kontrolle liegt.<br />

Eine erneute Migration wird also dann notwendig, wenn das gewählte Produkt nicht<br />

mehr weiterentwickelt wird. Diese Situation kann auch bei Open Source Software eintreten,<br />

zum Beispiel durch eine Abnahme des Interesses bei den Entwicklern und der nachfolgenden<br />

Auflösung der entsprechenden OSS-Entwicklergemeinde. Die Erfahrungen<br />

zeigen jedoch, dass erfolgreiche OSS-Projekte langfristig bestehen, auch wenn vielleicht<br />

einzelne Entwickler aus dem Kernteam sich anderen Interessen zuwenden. In den meisten<br />

Fällen findet sich Ersatz.<br />

Darüber hinaus kann man dem entgegen wirken, indem man einen geeigneten und zuverlässigen<br />

Support-Partner verpflichtet und im Vorfeld die Bestandsfähigkeit und Zuverlässigkeit<br />

der Entwicklergemeinde prüft, so wie man dies auch bei der Beschaffung von<br />

proprietärer Software durch Prüfung der Leistungsfähigkeit des Dienstleisters und des<br />

Softwareherstellers tut.<br />

2.2.3 Auswirkungen auf spätere Migrationen<br />

Wird eine Migrationsentscheidung aufgrund der Tatsache getroffen, dass nur ein bestimmtes<br />

proprietäres Produkt die Anforderungen vollumfänglich erfüllt, ist es offensich-<br />

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