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Migrationsleitfaden Version 3.0

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I. Modul Querschnittsthemen<br />

A Thema: Strategische Aspekte von Softwaremigrationen<br />

1 Herstellerunabhängigkeit, Stärkung des Wettbewerbs, offene<br />

Standards<br />

Die Migration von Software wird von Organisationen nur durchgeführt, wenn dies durch<br />

äußere wie innere Zwänge nötig wird. Solche Zwänge sind zum Beispiel:<br />

� Äußere Zwänge:<br />

o Die Aufkündigung des Supports für ein bestimmtes Produkt oder eine<br />

Produktversion durch den Hersteller.<br />

o Die Einstellung der Entwicklung eines Open Source-Projektes beziehungsweise<br />

die Aufgabe der Unterstützung für eine bestimmte Softwareversion.<br />

o Die Kompatibilität mit dem neuesten Produkt in Partnerorganisationen<br />

zwingt zum Mitmachen.<br />

� Innere Zwänge:<br />

o Das Fehlen von bestimmten Funktionalitäten.<br />

o Die Notwendigkeit der mittel- bis langfristigen Einsparung von Kosten.<br />

o Die Konsolidierung der IT-Infrastruktur.<br />

Da Migrationen meist auch einen beträchtlichen Kostenaufwand mit sich bringen, vom<br />

Personalaufwand ganz abgesehen, ist wahrscheinlich jede Behörde daran interessiert,<br />

diesen Aufwand weitestgehend zu minimieren. Im Gegensatz zu den äußeren Zwängen<br />

lassen sich innere Zwänge überwiegend selbst steuern, sodass selbst bestimmt werden<br />

kann, ob und wann eine Migration durchgeführt werden soll. Hinsichtlich der äußeren<br />

Anlässe bestehen zunächst einmal weit weniger Möglichkeiten der Einflussnahme. Hier<br />

bestimmen in erster Linie die Software-Hersteller durch ihre Marktpolitik oder die OSS-<br />

Entwickler durch ihre Entscheidungen. Bezüglich der Marktpolitik der Software-Hersteller<br />

bedeutet dies, dass man sich von dieser Politik, die in der Regel alle paar Jahre eine<br />

neue <strong>Version</strong> einer Software auf den Markt bringt und kurz darauf den Support für die<br />

alte <strong>Version</strong> aufkündigt, nur dann nicht fremdbestimmen lassen muss, wenn man von<br />

dem Hersteller so weit wie möglich unabhängig ist. Open Source Projekte sind dagegen<br />

nicht davon geprägt in kurzen regelmäßigen Abständen grundlegend neue <strong>Version</strong>en<br />

einer Software zu veröffentlichen und gleichzeitig die Unterstützung alter <strong>Version</strong>en einzustellen.<br />

Daher ist die Aufgabe von OSS-Projekten ein eher selten anzutreffender äußerer<br />

Zwang für Migrationen. Darüber hinaus ist durch die Offenheit auch gleichzeitig ein<br />

großes Maß an Unabhängigkeit gegeben, denn es besteht jederzeit die Möglichkeit einen<br />

geeigneten Dienstleister mit entsprechenden Supportleistungen zu beauftragen.<br />

Damit wird deutlich, dass es sich hierbei nicht um ein Ad-hoc-Problem, sondern um ein<br />

langfristiges strategisches Problem handelt, welches angegangen werden muss. Das<br />

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