31.12.2012 Aufrufe

Migrationsleitfaden Version 3.0

Migrationsleitfaden Version 3.0

Migrationsleitfaden Version 3.0

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Die Einführung von Workflow-Systemen könnte zur Folge haben, dass anstelle von<br />

Textverarbeitungen ― den elektronifizierten Schreibmaschinen ― Maskenwerkzeuge<br />

eingesetzt werden. Daten würden dann in klar geordneten Strukturen („Datensätze―)<br />

gespeichert und nicht in den Formatierungsinformationen eines Dokumentes vergraben<br />

werden. Der kontinuierliche Leistungszuwachs beispielsweise der<br />

Formatierungsmöglichkeiten von Textverarbeitungen würde dadurch unerheblich für das<br />

Funktionieren des Geschäftsprozesses, und ein wiederkehrender Migrationsgrund würde<br />

aus der Perspektive des Prozesses ganz einfach entfallen.<br />

Das Thema Textverarbeitung ist in diesem Kontext sicherlich nur eine Facette, die zu<br />

betrachten wäre. Sie zeigt aber deutlich, dass zur Vermeidung von Migrationszwängen<br />

nicht nur die Verwendung offener und standardisierter Schnittstellen und Datenformate<br />

beitragen kann, sondern auch ein kritischer Blick auf die Entwicklung im IT-Lösungsmarkt<br />

und die eigenen Geschäftsprozesse. Wie schon die Durchsetzung offener<br />

Standards ist auch diese Betrachtung eine strategische Aufgabe. Gelingt ihre Bewältigung,<br />

dann werden Migrationen künftig weniger häufig und weniger umfangreich.<br />

Betrachtet man die zuvor beschriebenen Ideen im Zusammenhang mit den Entwicklungen<br />

am IT-Lösungsmarkt für Kollaborationslösungen, dann wird sogar deutlich, dass es<br />

sich hierbei keinesfalls um Utopien handelt, sondern dass auch die Hersteller diese Möglichkeiten<br />

entdeckt haben und ansatzweise schon versuchen, diese in ihre Lösungen<br />

aufzunehmen. Der Begriff Dokument bekommt hier eine zum Teil neue Bedeutung, da er<br />

nicht mehr immer gleich mit Datei zu setzen ist, wie bei den klassischen Office-Suiten.<br />

Gerade für die Zusammenarbeit mit externen Partnern (andere Behörden, Unternehmen)<br />

zeigen sich hierfür neue Modelle, für die es sich lohnt, sie näher zu betrachten, wenn<br />

man darüber nachdenkt, für die externe wie interne Zusammenarbeit gemeinsame und<br />

einheitliche Prozesse zu schaffen, wie sie zum Beispiel die E-Gouvernmentstrategie des<br />

Bundes vorsieht.<br />

Der <strong>Migrationsleitfaden</strong> wird in der Zukunft diese Entwicklungen genau betrachten und<br />

die sich daraus ergebenden alternativen Migrationsziele aufzeigen.<br />

3 Integration vorteilhaft herstellen und einsetzen<br />

Eine der zentralen Aufgaben beim Betrieb von Informationstechnologie besteht darin, die<br />

verschiedenen, aus Soft- oder Hardware bestehenden Komponenten einer Umgebung<br />

miteinander zu integrieren.<br />

Betriebs- oder Virtualisierungssysteme müssen mit Hardwarekomponenten integriert<br />

werden, wozu in der Regel Treiber installiert oder konfiguriert werden müssen. Anwendungen<br />

müssen gemeinsam mit anderen Anwendungen in Betriebssystemumgebungen<br />

integriert werden, darüber hinaus müssen sie sich in der Regel in Softwareverteilungs-<br />

oder Systemmanagementlösungen einfügen. Server- und Clientanwendungen müssen<br />

Benutzer authentifizieren und autorisieren, wozu sie mit Identity-Management-Systemen<br />

integriert werden müssen. Spätestens nach der Autorisierung greifen die meisten Anwendungen<br />

auf Daten zu, wozu sie mit Datenbanksystemen, Servern (welche Datenablagen<br />

oder andere Anwendungen bereitstellen) integriert werden müssen. Diese Liste<br />

ließe sich nach Belieben fortsetzen.<br />

Seite 23

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!