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Migrationsleitfaden Version 3.0

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2 Migrationspfade<br />

Auch wenn im lokalen Netz die Anforderungen bezüglich Interoperabilität aufgrund der<br />

begrenzten Anzahl beteiligter Systeme überschaubar bleiben, ist die Bewahrung der<br />

offenen Standards von essenzieller Bedeutung. Insbesondere bei herstellerspezifischen<br />

Änderungen beziehungsweise Erweiterungen von Standards ist regelmäßig die Gefahr<br />

eines „Vendor Lock-In― gegeben. Das heißt, einerseits wird die Bindung an diesen Hersteller<br />

bis hin zur Abhängigkeit gefestigt, andererseits geht die Definitionsmacht bezüglich<br />

der Fortentwicklung und der Interoperabilität von Fremdsystemen, jedenfalls im Wirkungsbereich<br />

der Erweiterung, auf den Hersteller über.<br />

Vor diesem Hintergrund sollte in jedem Fall geprüft werden, ob die mit einer herstellerspezifischen<br />

Erweiterung eines Standards versprochenen Verbesserungen auch eine<br />

langfristige Perspektive ermöglichen. Die Verwendung der seit langer Zeit existierenden<br />

und bewährten Referenzimplementationen kann möglicherweise nicht mit jedem Feature<br />

aufwarten. Sie bieten aber die Gewähr für eine dauerhafte Interoperabilität mit allen<br />

netzwerkfähigen Systemen.<br />

Eine Migration von einzelnen Netzwerkdiensten, losgelöst von anderen Migrationen wie<br />

zum Beispiel der Dateiablage und des Authentisierungdienstes, von einer Windows<br />

Landschaft zu einer Unix Landschaft oder umgekehrt ist in der Regel nicht sinnvoll. Gegebenenfalls<br />

kann es auf Grund bestimmter Rahmenbedingungen (zum Beispiel Infrastrukturanforderungen<br />

/ technische Vorgaben) Ausnahmen geben. Typische Beispiele<br />

hierfür sind der DNS und der DHCP Dienst.<br />

Aber auch andere Abhängigkeiten müssen berücksichtigt werden. Zum Beispiel benötigt<br />

Exchange 2003 zwingend einen WINS Dienst. Das heißt, wenn die Netzwerkdienste<br />

migriert werden und Exchange 2003 eingesetzt wird, muss zwingend ein SAMBA Server<br />

aufgebaut werden, um den WINS Dienst anzubieten.<br />

Die Migration von Netzwerkdiensten kann normalerweise als sanfte Migration durchgeführt<br />

werden. Hierbei wird die eine Infrastruktur aufgebaut, beide Infrastrukturen werden<br />

für einen gewissen Zeitraum parallel betrieben und anschließend wird die „alte― Infrastruktur<br />

abgeschaltet. Dabei ist wichtig zu prüfen, ob die an der Netzwerkkommunikation<br />

beteiligten Geräte wie Switche, Router und so weiter gegebenenfalls umkonfiguriert werden<br />

müssen.<br />

Eine Migration von Netzwerkdiensten ist aus heutiger Sicht technisch als unkritisch einzustufen.<br />

Die Netzwerkdienste sowohl in einer OSS Umgebung als auch in aktuellen<br />

Windowsumgebungen sind ausgereift und weltweit im Einsatz. Meistens werden die<br />

Netzwerkdienste nur dann geändert, wenn ein Wandel in der IT- Architektur durchgeführt<br />

wird. Alle hier aufgeführten Netzwerkdienste können auf allen gängigen Netzwerkinfrastrukturkomponenten<br />

betrieben und in einem Netzwerk angeboten werden. Da bei der<br />

Migration die funktionalen Unterschiede von besonderer Bedeutung sind, wird auf diese<br />

im Rahmen der Migrationspfade eingegangen.<br />

2.1 Migration Netzdienste Windows NT/2000 nach Windows 2003<br />

In den folgenden Absätzen werden kurz die Neuerungen hinsichtlich der oben genannten<br />

Netzwerkdienste beschrieben, die mit der Einführung von Windows 2000 einhergehen.<br />

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