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Einführung - KOPS - Universität Konstanz

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105<br />

Je nach Region werden heute in Deutschland zwischen 95 und 100% der Geburten erfaßt.<br />

Durch die <strong>Einführung</strong> der Neonatalerhebung wurde auch die statistische Erfassung und<br />

Auswertung der weiteren Betreuung von Neugeborenen möglich. 410<br />

Im Zusammenhang mit der Darstellung der QS-Aktivitäten wird in vielen<br />

Veröffentlichungen gerne darauf verwiesen, daß "seit <strong>Einführung</strong> der Perinatal-Erhebung die<br />

fetale Morbidität deutlich vermindert und die perinatale Mortalität von 19,1 Promille im Jahr<br />

1975 auf 6 Promille im Jahr 1990 gesenkt werden konnte (...)". 411 Hier muß jedoch kritisch<br />

bemerkt werden, daß es angesichts fehlender Evaluationsmaßnahmen bei den Aktivitäten zur<br />

Qualitätssicherung im Bereich der Perinatologie -insbesondere zu deren Effektivität- voreilig<br />

erscheint, diese Veränderungen unmittelbar den QS-Aktivitäten zuzuschreiben. Vielmehr<br />

besteht auch zukünftig noch Handlungsbedarf, die Evaluationsmethoden zur Bewertung von<br />

QS-Programmen zu verbessern. 412<br />

4.2 Qualitätssicherung in der Allgemeinchirurgie<br />

Genau wie in der Perinatologie reichen die Anfänge im Bereich der chirurgischen Qualitätssi-<br />

cherung bis Mitte der siebziger Jahre zurück. 413 Mit einer ersten Pilotstudie wurde im Jahr<br />

1977 begonnen. An ihr beteiligten sich 5 chirurgische Abteilungen mit 5 Tracerdiagnosen<br />

(Appendizitis, Leistenhernie, Cholelithiasis, Oberschenkelhalsfraktur, Rektumkarzinom). 414<br />

Der Begriff "tracer" stammt aus dem Englischen und bedeutet zu deutsch "Aufspürer". Als<br />

Auswahlkriterien für Tracerdiagnosen gelten:<br />

410 Vgl. Bayerische Arbeitsgemeinschaft für Qualitätssicherung in der stationären Versorgung (BAQ): Qualitäts-<br />

bericht. Perinatologie und Neonatologie, (1999), S. 7.<br />

411<br />

Selbmann, H. K. et al.: Maßnahmen der medizinischen Qualitätssicherung (1994), S. 9.<br />

412<br />

Vgl. Selbmann, H. K. et al.: Maßnahmen der medizinischen Qualitätssicherung (1994), S. 7 ff. Eine Verbesserung<br />

der Evaluationsmethoden erscheint auch deshalb von Bedeutung, weil „(...) unzureichende geburtshilfliche<br />

Maßnahmen (...) nicht notwendigerweise zu schlechten perinatalen Ergebnissen führen müssen. Andererseits<br />

sollte schlechtes perinatales Outcome keineswegs zwingend auf Fehler im geburtshilflichen Vorgehen<br />

zurückgeführt werden. Diese (...) Erhebungen sind sehr sorgfältig zu interpretieren und kommentieren, um<br />

nicht Mißverständnisse entstehen zu lassen und Schlußfolgerungen etwa auf suboptimales Vorgehen nahezulegen.<br />

Statistische Zusammenhänge stellen noch nicht notwendigerweise ursächliche Verknüpfungen dar. Sie<br />

erhellen nur Angaben, die in enger Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern der dokumentierenden Klinik zu<br />

bearbeiten sind. Erst durch die Analyse vor Ort wird es möglich, Schwachpunkte herauszuarbeiten und für<br />

Abhilfe zu sorgen.“ Wolf, H. G.: Qualitätssicherung in der Perinatologie (1997), S. 149.<br />

413 Selbmann, H. K.: Qualitätssicherung in der Bundesrepublik Deutschland (1989), S. 108.<br />

414 Vgl. Kaltenbach, T.: Qualitätsmanagement im Krankenhaus (1993), S. 111.

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