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Einführung - KOPS - Universität Konstanz

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nehmen, daß seinerzeit der Aufbau der Systeme nicht unter einem derart hohen Erfolgsdruck<br />

stand wie heute.<br />

Diese Überlegungen und Einwände sollen nicht als Bewertung der Erfolgsaussichten des<br />

deutschen KTQ-Systems verstanden werden. Angesichts des Erfahrungsvorsprungs der hier<br />

vorgestellten Akkreditierungssysteme stellt sich jedoch die Frage, ob und wann das KTQ-Sy-<br />

stem an das Niveau der anderen Systeme heranreicht. Beides wäre ihm zu wünschen, denn<br />

größere Fehlschläge hätten vermutlich nachhaltige negative Auswirkungen auf die Glaubwür-<br />

digkeit derartiger Systeme in Deutschland.<br />

Unabhängig davon ob die Entscheidung auf die Adaption eines ausländischen Akkreditie-<br />

rungssystems oder die Entwicklung eines eigenen Systems fällt, sollten nachfolgende Punkte<br />

in die Überlegungen mit einbezogen werden:<br />

• Rechtsform: Das Akkreditierungssystem sollte eine private Rechtsform erhalten und da-<br />

mit staatlich unabhängig sein. Diese Forderung erscheint gerechtfertigt, da es in den<br />

letzten Jahren in Deutschland in vielen Bereichen zu einem Rückzug des Staates aus dem<br />

Dienstleistungssektor gekommen ist (z.B. bei der „Deutschen Bundesbahn“ oder der<br />

Flugsicherung). Ebenso wird schon seit Jahren die Zertifizierung von Unternehmen nach<br />

DIN ISO 9000 von privaten, dafür lizensierten Organisationen durchgeführt. Darüber<br />

hinaus sei daran erinnert, daß auch in Katalonien das ehemals staatlich gelenkte Akkredi-<br />

tierungssystem durch die private FAD ersetzt bzw. abgelöst worden ist.<br />

• Strukturelle Komponenten: Die Entscheidung für ein privates Akkreditierungssystem be-<br />

deutet nicht, daß staatliche Institutionen wie z.B. das Bundesministerium für Gesundheit<br />

oder die Gesundheitsministerien der Länder keinerlei Mitsprache und Einflußmöglich-<br />

keiten mehr hätten. Das Gegenteil ist der Fall. Die interdisziplinäre Zusammensetzung<br />

des Vorstandes hat sich bei allen vier in dieser Arbeit untersuchten Systemen bewährt. Je<br />

nach geplanter Größe des Vorstandes kann eine Anzahl von Vorstandsmitgliedern aus<br />

den zuvor erwähnten Gesundheitsministerien kommen, wie es z.B. seit 1998 bei der FAD<br />

praktiziert wird. Auf diese Weise könnte der Kommunikations- und Informationsfluß<br />

zwischen der akkreditierenden Organisation und den staatlichen Organen aufrechterhal-<br />

ten werden. Geplante Gesetzesänderungen, die die Akkreditierung von Krankenhäusern<br />

beträfen (z.B. neue gesetzliche Sicherheitsvorschriften) könnten früh antizipiert und in

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