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Einführung - KOPS - Universität Konstanz

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mentellen Studien 124 zurückzugreifen. Zudem besitzen Standards, die krankenhausintern er-<br />

hoben werden den Vorteil, besser die jeweiligen individuellen und regionalen Besonderhei-<br />

ten 125 des Krankenhauses und seiner Mitarbeiter berücksichtigen zu können. Diese Vorge-<br />

hensweise verhindert die von Eichhorn angesprochene Mitarbeiterfrustation, die mit der Ein-<br />

führung eines zu hohen Standardniveaus entstehen könnte. Diesem Vorteil steht andererseits<br />

der Nachteil gegenüber, daß das Niveau empirischer Standards „nur“ die tatsächliche Praxis<br />

widerspiegelt und damit keine Aussage über die Höhe des Standardniveaus zuläßt. 126<br />

Demgegenüber greifen normativ festgelegte Standards primär auf Fachliteratur und das<br />

Wissen von Expertenkommissionen zurück. 127 Gegenüber den empirisch entwickelten Stan-<br />

dards haben sie den Vorteil, z.T. schon in der Praxis erprobt worden zu sein 128 , außerdem er-<br />

möglichen sie einen Leistungsvergleich zwischen Krankenhäusern.<br />

Zusammenfassend ist bei der Festlegung von Standards folgendes zu beachten:<br />

• „(...) sie müssen auf der Grundlage valider Daten entwickelt werden,<br />

• sie müssen auf die Praxis oder den Klinikalltag anwendbar sein,<br />

• sie müssen von einem Expertengremium aufgestellt werden,<br />

• sie müssen innerhalb einer Fachgesellschaft konsensfähig sein,<br />

• sie müssen durch Norm-, Auffälligkeits- und Toleranzbereiche konkretisiert werden,<br />

• sie müssen systematisch evaluiert und fortentwickelt werden.“ 129<br />

Bei allem Nutzen, der von diesem Hilfsinstrument zur Qualitätsmessung ausgeht, sind der<br />

Aussagekraft von Standards Grenzen gesetzt. Eichhorn spricht in diesem Zusammenhang von<br />

einer „Signalfunktion“ zur Aufdeckung „qualitätsrelevanter Schwachstellen“ im medizini-<br />

schen Leistungsprozeß, die von den Standards ausgeht. Eine „absolute Aussagefähigkeit“<br />

bzgl. der tatsächlich erbrachten Versorgungsqualität spricht er ihnen ab. Dies kann nur eine<br />

124 Vgl. Oberender, P.; Daumann, F.: Ökonomische Aspekte der Qualitätssicherung (1997), S. 217.<br />

125 Vgl. VESKA-Ausbildungszentrum, Leitfaden (1996), S. 57.<br />

126 Vgl. Vuori, H.: Quality Assurance of Health Services (1992), S. 104.<br />

127 Vgl. Kaltenbach, T: Qualitätsmanagement (1993), S. 246.<br />

128 Vgl. VESKA-Ausbildungszentrum, Leitfaden (1996), S. 57.<br />

129 Jaster, H. J.: Das Konzept der Qualitätssicherung (1997), S. 87.

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