30.01.2013 Aufrufe

Einführung - KOPS - Universität Konstanz

Einführung - KOPS - Universität Konstanz

Einführung - KOPS - Universität Konstanz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

34<br />

werden. Um eine Kennzahl zu ermitteln, ist lediglich in den Zähler des Quotient die Zahl der<br />

Kinder einzusetzen, die bei der Geburt weniger als 2.500 Gramm gewogen haben und in den<br />

Nenner die Anzahl aller Geburten. 136 Grundsätzlich muß bei einer solchen Erhebung darauf<br />

geachtet werden, daß sich die Werte im Zähler und Nenner stets auf den gleichen Erfassungs-<br />

bzw. Beobachtungszeitraum beziehen. 137 Dabei geht die <strong>Einführung</strong> von Indikatoren einher<br />

mit der Festlegung von sogenannten Schwellen- bzw. Grenzwerten für jeden einzelnen Indikator.<br />

Erst eine Abweichung von ihnen erzwingt eine Intervention der Verantwortlichen. 138<br />

Indikatoren lassen sich in die Kategorien „sentinel event indicator“ 139 und „rate based<br />

indicator“ unterteilen. 140 „Sentinel event Indikators“ üben eine Alarmfunktion aus. Sie (...)<br />

messen schwerwiegende, zu vermeidende und oftmals vermeidbare Ereignisse.“ 141 In der Pra-<br />

xis kommen sie nur selten vor. Nichtsdestotrotz sind diese Vorfälle von derart großer Bedeu-<br />

tung für den Patienten, dessen Angehörige, die involvierten Ärzte und für die betreffende Or-<br />

ganisation, in der die Behandlung erfolgte, daß eine gründliche bzw. sorgfältige Untersuchung<br />

jedes einzelnen Vorfalls zwingend erforderlich ist. 142 Ein Beispiel für einen „sentinel event“<br />

wäre eine mißglückte Bluttransfusion oder mütterlicher Tod. Demgegenüber messen „rate<br />

based“ Indikatoren Ereignisse, die nur dann weiter kritisch überprüft werden müssen, wenn<br />

(...) die jeweilige „Rate“ einen auffälligen zeitlichen Trend zeigt, außerhalb eines vorgegebe-<br />

nen Referenzbereiches liegt oder sich auffällig von den „Raten“ vergleichbarer Institutionen<br />

unterscheidet (..).“ 143 So wird etwa heutzutage eine niedrige, aber begrenzte Sterblichkeitsrate<br />

nach dem legen eines Bypasses an der Kranzarterie als etwas nicht Ungewöhnliches angese-<br />

hen. 144<br />

136<br />

Vgl. Joint Commission on Accreditation of Healthcare Organizations. CAMH, Comprehensive Accreditation<br />

Manual for Hospitals (1996), S. IMS-3.<br />

137<br />

Vgl. Benedetti, A. D.; Cranovsky, R. et al.: Qualitätsmanagementsysteme für Institutionen der Gesundheitsversorgung<br />

(1997), S. 24.<br />

138<br />

Als Ergänzung hierzu siehe auch Unterpunkt 2.3.4 Referenzbereich.<br />

139<br />

Der englische Begriff „sentinel“ ist in das Deutsche mit dem Wort „Wächter“ zu übersetzen. Vgl. Langenscheidts<br />

Handwörterbuch Englisch, Teil 1, Englisch-Deutsch (1997), S. 577.<br />

140<br />

Vgl. Decker, D.: The Development of Indicators (1991), S. 490.<br />

141<br />

Blumenstock, G.: Qualitätsmanagement im Krankenhaus: Qualitätsindikatoren der stationären Versorgung<br />

(1996), S. 40.<br />

142<br />

Vgl. o.V.: Characteristics of clinical indicators (1989), S. 332.<br />

143<br />

Blumenstock, G.: Qualitätsmanagement im Krankenhaus: Qualitätsindikatoren der stationären Versorgung<br />

(1996), S. 40.<br />

144<br />

Vgl. o.V.: Characteristics of clinical indicators, (1989), S. 332.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!