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Einführung - KOPS - Universität Konstanz

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Wandel. Deshalb müssen sie laufend neu ermittelt werden, damit sich die Organisation<br />

den veränderten Erwartungen anpassen kann und „ Qualität im Sinne von Übereinstimmung<br />

mit den Anforderungen (...)“ 310 bereitzustellen vermag. 311<br />

Eine zentrale Bedeutung bei der Erhebung der Kundenbedürfnisse kommt dem Mar-<br />

keting zu. Ihm obliegt die Aufgabe, die mitunter unklaren Kundenwünsche zu erfassen und<br />

in konkrete Qualitätsforderungen zu transformieren. 312 Unter Anwendung verschiedener<br />

Erhebungsverfahren wie z.B. dem Versenden von Fragebögen, Telefonbefragungen, Beob-<br />

achtung des Kaufverhaltens von Kunden oder durch Vergleich des eigenen Produktes bzw.<br />

der eigenen Dienstleistung mit denen der Konkurrenz 313 kann das Marketing neben der<br />

Kundenzufriedenheit auch deren Meinung, Eindrücke und Verhalten bzgl. der Produkt oder<br />

Dienstleistungsqualität messen 314 und somit zu einer verbesserten kundenorientierten Aus-<br />

richtung der Organisation beitragen.<br />

Das Prinzip der Kundenorientierung läßt sich ebenso auf das Krankenhaus übertragen.<br />

Es empfiehlt sich allerdings eine differenzierte Begriffsverwendung vorzunehmen und be-<br />

grifflich zwischen Kunden- und Patientenorientierung zu unterscheiden. Diese Überlegung<br />

beruht auf der Annahme, daß es sich bei einem Patienten um eine kranke,- medizinische<br />

Hilfe benötigende Person handelt, die in Abhängigkeit von der persönlichen Situation (z.B.<br />

notfallmäßige Einlieferung in ein Krankenhaus, stationäre Einweisung durch den Haus-<br />

oder Facharzt) keine oder zumindest nur eingeschränkte Mitbestimmungsrechte bei der<br />

Auswahl eines Krankenhaus hat 315 . Von wenigen Ausnahmen abgesehen (z.B. Zugang zu<br />

Zu vergleichbaren Erkenntnissen gelangte ein Forschungsprojekt der <strong>Universität</strong> Bielefeld, das die „Zufriedenheit<br />

aus der Sicht der Patienten“ untersuchte. Die Ergebnisse der Studie ergaben, „daß (...) die ärztliche<br />

Betreuung (Informationsverhalten, soziale Kompetenz und fachliche Kompetenz) sowie Gesamtbetreuung<br />

(postoperative Betreuung und Krankheitsbegleitung, Wohlbefinden auf der Station, organisatorische Betreuung<br />

eng mit dem Begriff Zufriedenheit verbunden werden und eine deutlich höhere Priorität aufweisen als die<br />

Hotelunterbringung und Hotelleistung (Hervorhebung des Verfassers).“ Reibnitz v., C.; Güntert, B.: Was bedeutet<br />

Zufriedenheit aus der Sicht der Patienten? (1996), S. 260.<br />

310<br />

Crosby, P. B.: Qualität 2000 (1994), S. 60.<br />

311<br />

Weitere Ausführungen zu diesem Unterpunkt erfolgten bereits unter Punkt 2.4.1. Qualitätsforderung.<br />

312<br />

Vgl. Kaltenbach, T.: Qualitätsmanagement im Krankenhaus (1993), S. 170.<br />

313<br />

Zum Vergleich siehe Unterpunkt 2.3.9 Benchmarking.<br />

314<br />

Vgl. Feigenbaum, A. V.: Total Quality Control (1991), S. 272.<br />

315<br />

Des weiteren kann sich die individuelle Zugehörigkeit des Patienten zu einer Privat- oder Ersatzkrankenkasse<br />

als Selektions- und Ausschlußkriterium bei der Wahl des Krankenhauses oder Facharztes erweisen. Beispiels-

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