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Einführung - KOPS - Universität Konstanz

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107<br />

Nach Auswertung der Daten erhält jedes an der Maßnahme beteiligte Krankenhaus eine Kran-<br />

kenhausstatistik, eine Gesamtstatistik, welche die Ergebnisse aller Teilnehmer enthält, eine<br />

Komplikationsliste mit Todesfällen und Reinterventionen zur Selbstüberprüfung, sowie ein<br />

Klinikprofil. Letzteres bezieht sich auf alle an der Maßnahme beteiligten Krankenhäuser. Es<br />

zeigt die Stellung des eigenen Krankenhauses im Vergleich zu allen anderen Hospitälern auf,<br />

indem es für jedes Qualitätsmerkmal Informationen über den Variationsbereich und die mitt-<br />

lere Leistungsbreite der erhobenen Ausprägungsformen liefert. Jedes Qualitätsmerkmal ist<br />

weiterhin durch sogenannte "Auffälligkeitsbereiche" oder "Unauffälligkeitsbereiche" gekenn-<br />

zeichnet, anhand derer jedes Krankenhaus bestimmen kann, ob es außerhalb des normalen<br />

Leistungsbereichs liegt oder nicht. Sind Abweichungen gegeben, sollte anhand von internen<br />

Analysen geklärt werden, inwiefern es sich dabei tatsächlich um Schwachstellen in der Lei-<br />

stungserbringung handelt oder nicht. Keinesfalls sind derartige statistische Abweichungen<br />

jedoch mit "guter" oder "schlechter" Qualität der Leistungserbringung gleichzusetzen, sondern<br />

nur als Hinweis zu werten, sie einer internen Einzelfallanalyse zu unterziehen. 421<br />

Auf freiwilliger bzw. vertraglicher Basis wird seit 1987/1988 sowohl in Nordrhein-West-<br />

falen (87 Kliniken), Baden-Württemberg (118 Kliniken), Schleswig-Holstein, Sachsen, Sach-<br />

sen-Anhalt und Thüringen diese Maßnahme zur Qualitätssicherung flächendeckend angebo-<br />

ten. 422 Genau wie bei der Peri- und Neonatologie obliegt auch hier die Organisation der Qualitätssicherung<br />

bei den Landesärztekammern. 423<br />

Nach mehr als einem Jahrzehnt Qualitätssicherung in der Chirurgie konnten eine Reihe<br />

von Erkenntnissen gewonnen werden, die eine Bewertung bzw. Einschätzung des Erfolges<br />

dieser Maßnahme zulassen. So lieferten die statistischen Daten aus der chirurgischen Quali-<br />

tätssicherung in Baden-Württemberg wichtige Informationen zu der Häufigkeit von Erkran-<br />

kungen und Eingriffen. Es zeigte sich beispielsweise, daß die Inzidenz von Blinddarmentzün-<br />

dung weitaus geringer war als zuvor angenommen wurde. Des weiteren konnte ein Rückgang<br />

um 50% von thromboembolischer Komplikationen bei Gallenwegseingriffen innerhalb von<br />

sechs Jahren sowie eine Verminderung septischer Komplikationen innerhalb von 4 Jahren und<br />

ein Rückgang der Liegezeiten bei Schenkelhalsfrakturen beobachtet werden. Aus einer Um-<br />

421<br />

Vgl. Eichhorn, S.: Krankenhausbetriebslehre (1987), S. 197.<br />

422<br />

Vgl. Felsenstein, M.: Qualitätssicherung in der Chirurgie (1997), S. 121; vgl. BMG, Maßnahmen der medizinischen<br />

Qualitätssicherung, S. 17 und S. 58 und vgl. Selbmann, H. K.: Stand der Qualitätssicherungsmaßnahmen<br />

(1994), S. 63.<br />

423<br />

Vgl. Jaster, H. J.. Externe Qualitätssicherungsprogramme in der stationären Versorgung (1997), S. 120.

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