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Einführung - KOPS - Universität Konstanz

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Problem sehr kritisch indem er konstatiert: „Formale Empowerment-Programme dienen le-<br />

diglich dazu, den Mitarbeitern zu zeigen, daß sie dem Management egal sind. Das ist so,<br />

als schicke man seinem Kindern zu Weihnachten einen Katalog, anstatt persönlich loszu-<br />

gehen und ein Geschenk für sie auszusuchen. Kataloge sind nicht persönlich. Die Menschen<br />

brauchen die Gelegenheit zur Kommunikation, sie brauchen Information.“ 326<br />

Im Krankenhaus wären derartige Handlungs- und Entscheidungsbefugnisse für Mitar-<br />

beiter denkbar, die in den Bereichen Patientenaufnahme, Unterbringung bzw. Ernährung ar-<br />

beiten. Erweiterte Handlungsspielräume bei der Behebung von Kunden- und Servicepro-<br />

blemen könnten in diesen Bereichen vielen Patienten das Gefühl einer individuellen Be-<br />

treuung geben (z.B. optimale Aufnahmevorgänge, zugeschnitten etwa auf verschiedene Pa-<br />

tientengruppen, Essendisposition oder Cafeteriaservice, etc.). Im medizinisch-pflegerischen<br />

Bereich dürfte das „Empowerment“ in dem Moment an seine Grenzen stoßen, wo dem<br />

Handlungs- und Entscheidungsspielräumen des Arzt- und Pflegepersonals durch die<br />

medizinisch erforderliche Behandlung von vornherein Beschränkungen auferlegt sind.<br />

• Eine weitere Grundlage von TQM bildet das im Jahre 1961 von Philip B. Crosby ent-<br />

wickelte Null-Fehler-Konzept. Es besagt, daß Fehler durch geeignete Maßnahmen im Vor-<br />

feld ihrer Entstehung zu vermeiden sind, wenn jede Arbeit von vornherein richtig ausge-<br />

führt wird. Gleichzeitig entfällt durch die <strong>Einführung</strong> dieses Management- bzw. Leistungs-<br />

standards die Nachbesserung entstandener Fehler mittels umfassender und kostenintensiver<br />

Qualitätsnachbesserungsprogramme. 327 Wie bei anderen Managementtechniken setzt eine<br />

erfolgreiche Anwendung des Null-Fehler-Konzeptes eine veränderte Denk- und Verhal-<br />

tensweise bei allen Mitarbeitern voraus, die zum Bestandteil einer veränderten Unterneh-<br />

menskultur wird. Um dieses Ziel zu erreichen, muß der Inhalt des Konzepts allen Mitar-<br />

beitern vermittelt und von den Führungskräften vorgelebt werden. Dazu bedarf es einer<br />

permanenten Bereitschaft zur Kommunikation zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern 328<br />

einschließlich der zuvor beschriebenen Mitarbeiterorientierung mit ihren Schulungs- und<br />

Fortbildungsmaßnahmen.<br />

Mit diesem Konzept trat Crosby der in Unternehmenskreisen weit verbreiteten Ansicht<br />

entgegen, nach der bei der Bereitstellung von Produkten und Dienstleistungen ein unver-<br />

326<br />

Crosby, P. B.: Qualitätsmanagement (2000), S. 93.<br />

327<br />

Vgl. Crosby, P. B.: Qualität ist machbar (1986), S. 84.<br />

328<br />

Crosby, P. B.: Qualitätsmanagement (2000), S. 221.

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