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Einführung - KOPS - Universität Konstanz

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Industrieländern mit „Quality Control“ die Inspektion bzw. Qualitätsendkontrolle fertigge-<br />

stellter Produkte gemeint ist, verstehen japanische Unternehmen unter diesem Begriff eine<br />

umfassende, „managementorientierte Führungsphilosophie“ i.S. Feigenbaums. 277<br />

In den nachfolgenden Jahren erfolgte eine Weiterentwicklung des TQC-Konzeptes durch<br />

den Japaner Kaoru Ishikawa 278 . Basierend auf den Ansätzen von Deming, Juran und Feigen-<br />

baum stellte er der das Company-Wide Quality Control-Konzept (CWQC) vor, das ein partizi-<br />

pativ ausgerichtetes Management vorsieht und besonders die Bedeutung der Mitarbeitermoti-<br />

vation und -schulung für eine qualitativ hochwertige Leistungserstellung betont. 279 Ishikawas<br />

Vorstellung zufolge sollten alle Mitarbeiter bei ihrer Arbeit so handeln, als ob ihre Tätigkeit<br />

unmittelbar an den Kunden gerichtet sei. Mit diesem neuen, kundenorientierten Ansatz, ver-<br />

folgte er das Ziel, mittels abteilungsübergreifender Zusammenarbeit aller Mitarbeiter die ex-<br />

ternen Kundenanforderungen besser erfüllen zu können. 280 Leider besteht in der Literatur zum<br />

Qualitätsmanagement bezüglich der Verwendung von TQC und CWQC keine Übereinstim-<br />

mung. Während Kaoru Ishikawa im CWQC-Konzept eine spezifisch japanische Definition<br />

im zuvor beschriebenen Sinn sieht, vermag sein Landsmann Masaaki Imai sich auf keine ein-<br />

deutige Begriffsabgrenzung festzulegen 281 . Armand Vallin Feigenbaum wiederum hält TQC<br />

und CWQC für identisch. 282 Ungeachtet dieser terminologisch-inhaltlichen Unstimmigkeiten<br />

kann CWQC als ein „(...) dynamisch orientiertes Konzept verstanden (werden), dessen<br />

grundlegendes Ziel die langfristige, kontinuierliche Qualitätsverbesserung ist.“ 283<br />

277<br />

Vgl. Imai, M.: Kaizen (1994), S. 35 und vgl. Kaltenbach, T: Qualitätsmanagement (1993), S. 165.<br />

278<br />

Ishikawa war bereits seit 1949 Mitglied der JUSE und arbeitete dort in der Forschungsgruppe Qualitätssicherung<br />

mit. Zu Beginn der fünfziger Jahre entwickelte er das gruppenarbeitsorientierte Konzept der Qualitätssicherungszirkel,<br />

das erstmals 1962 so benannt wurde und zu weltweiter Verbreitung gelangte. Zeitweilig war<br />

Ishikawa sogar Präsident der JUSE. Vgl. Kamiske, G. F.: Qualitätsmanagement von A-Z (1999), S. 51.<br />

279<br />

Vgl. Oess, A.: Total Quality Management: Die ganzheitliche Strategie (1993), S. 83-85. Zum Vergleich Garvins<br />

Definition: “Today CWQC includes four principal elements: the involvement of functions other than manufacturing<br />

in quality activities; the participation of employees at all levels; the goal of continous improvement;<br />

and careful attention to customers definitions of quality“. Garvin, D. A.: Managing Quality (1988),<br />

S. 191.<br />

280<br />

Vgl. Bühner, R.: Der Mitarbeiter im Total Quality Management (1993), S. 11.<br />

281<br />

Geradezu lapidar äußert sich Imai zu diesem Problem indem er konstatiert: „ Egal, wie sie heißen, jedenfalls<br />

sind TQC und CWQC KAIZEN-Aktivitäten, die innerhalb eines Unternehmens jeden einzelnen, Führungskraft<br />

wie Mitarbeiter, einbeziehen. Imai, M.: KAIZEN (1992), S. 34.<br />

282<br />

Vgl. Garvin, D. A.: Managing Quality (1988), S. 188.<br />

283 Bruhn, M.: Qualitätsmanagement für Dienstleistungen (1997), S. 122.

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