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Einführung - KOPS - Universität Konstanz

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spielsweise verärgerten bzw. unzufriedenen Kunden und Mitarbeitern, Verlust von Markt-<br />

anteilen sowie von Umsatz- und Gewinneinbußen.<br />

Prozeßorientierung geht daher von dem Grundsatz aus, daß Qualität nur dann gewähr-<br />

leistet werden kann, wenn sämtliche Prozesse zwischen allen an der Erstellung des Pro-<br />

duktes oder Dienstleistung beteiligten Abteilungen und Mitarbeitern fehlerfrei und unter<br />

Prozeßsicherheit ablaufen können. 302 Die daraus resultierende Prozeßqualität ist eine Er-<br />

folgsvoraussetzung für gute Ergebnisqualität. Deshalb wird die Prozeßqualität auch als<br />

kritischer Erfolgsfaktor bezeichnet. 303<br />

Um eine Prozeßorientierung in einer Organisation zu etablieren, müssen sämtliche<br />

Prozesse systematisch analysiert und qualitätssteigernden Maßnahmen unterzogen werden.<br />

Diese Vorgehensweise umfaßt aber nicht nur die unmittelbar an der Leistungserstellung<br />

beteiligten Prozesse, sondern schließt auch alle Planungs-, Gestaltungs- und Verwaltungs-<br />

prozesse sowie sämtliche Beziehungen der Organisation zu seiner Umwelt (z.B. Kunden,<br />

Lieferanten, gesellschaftliches Umfeld) in die Untersuchung mit ein. 304 Somit sind alle in-<br />

ternen Abläufe und die Zusammenarbeit zwischen allen Berufsgruppen und Abteilungen,<br />

unabhängig von deren hierarchischen Stellung, permanent zu hinterfragen und gegebenenfalls<br />

zu korrigieren. 305<br />

Weiterhin darf beim Aufbau einer prozeßorientierten Organisation nicht übersehen<br />

werden, daß dies ohne gleichzeitige Veränderung bzw. gleichzeitigen Umbau der bisheri-<br />

gen strukturellen Rahmenbedingungen kaum möglich ist. Folglich ist ein Abbau der Hier-<br />

archiestufen unumgänglich, der einhergehen sollte mit einem Umbau der traditionellen<br />

Funktionsbereiche mit ihrer funktionsbezogenen Arbeitsteilung. Letztendlich führt eine<br />

konsquente Anwendung des Prinzips der Prozeßorientierung zu einer Auflösung der mei-<br />

sten funktionalen Bereiche und Abteilungen in einer Organisation 306 , dem sich häufig die-<br />

jenigen leitenden Mitarbeiter entgegenstellen, die einen persönlichen Machtverlust infolge<br />

der Reorganisation zu befürchten haben.<br />

Daß prozeßorientierte Organisationen mit einer verstärkt ausgeprägten horizontalen<br />

Organisationsstruktur erfolgreich sein können, wurde bereits zu Beginn der 90er Jahre in<br />

302<br />

Vgl. Göbel, D.: Qualitätsmanagement im Krankenhaus (1999), S. 70.<br />

303<br />

Vgl. Hildebrand, R.: Das bessere Krankenhaus (1999), S. 480.<br />

304<br />

Vgl. Haas, H.: Dienstleistungsqualität aus Kundensicht (1998), S. 205-206.<br />

305 Vgl. Nagorny, H. O.; Plocek, M.: Praxishandbuch Qualitätsmanagement im Krankenhaus (1997), S. 24.<br />

306 Vgl. Malorny, C.: TQM umsetzen (1999), S. 302.

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