30.01.2013 Aufrufe

Einführung - KOPS - Universität Konstanz

Einführung - KOPS - Universität Konstanz

Einführung - KOPS - Universität Konstanz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

274<br />

gewinnung stehen patientenbezogene medizinisch-pflegerische Daten, die der Verbesserung<br />

von Behandlungsprozessen und -ergebnissen dienen sollen. Darüber hinaus werden auch fi-<br />

nanzielle Größen und die Ergebnisse von Mitarbeiter- und Kundenbefragungen erhoben, die<br />

u.a. zum Zweck des internen- und externen „Benchmarking“ verwendet werden können.<br />

In nahezu sämtlichen Standards spiegelt sich auch das Prinzip der Kunden- bzw. Patien-<br />

tenorientierung wieder. Kunden- bzw. patientenorientiertes Auftreten wird nicht nur vom me-<br />

dizinisch-pflegerischen Personal verlangt, sondern ausdrücklich auch als Aufgabe von Füh-<br />

rungskräften angesehen. Eine gute räumliche Ausstattung des Krankenhauses, die Aufstellung<br />

bzw. Berücksichtigung von Patientenrechten und ethischer Aspekte, die Involvierung von<br />

Angehörigen des Patienten bei medizinischen Entscheidungen oder die Förderung individuel-<br />

len, gesundheitsbewußten Verhaltens heben die große Bedeutung dieses Prinzips in den Stan-<br />

dards hervor.<br />

Dem Prinzip der Mitarbeiterorientierung wird durch die Verpflichtung der Führungskräfte<br />

die Mitarbeiter zu schulen und weiterzubilden entsprochen. Um so mehr überrascht es, daß<br />

eine „partizipative Grundhaltung“ bzw. ein „partizipativer Führungsstil“ nur bedingt aus den<br />

Standards zu entnehmen ist. Gleiches gilt für die Berücksichtigung des „Null-Fehler Konzep-<br />

tes“, daß nirgendwo explizit hervorgehoben wird. Allerdings werden eine Anzahl präventiv<br />

ausgerichteter Standards (z.B. solche, die sich mit der Vermeidung von Infektionsrisiken be-<br />

fassen) dem Prinzip der Fehlervermeidung gerecht, so daß von einer beschränkten Berück-<br />

sichtigung des „Null-Fehler Konzeptes“ in den Standards gesprochen werden kann.<br />

Einen vergleichbar großen Stellenwert wie die Prinzipien „Vorbildfunktion der Führung“,<br />

„Qualität als strategisches Unternehmensziel“, „Patientenorientierung“ oder „systematische<br />

Sammlung und Aufbereitung von Daten“ nimmt die „kontinuierliche Verbesserung“ in den<br />

Standards ein. Die „kontinuierliche Verbesserung“ wird als etwas Abteilungsübergreifendes<br />

angesehen, zu der sich alle Mitarbeiter einschließlich der Führungskräfte verpflichten müssen.<br />

Dabei betrachten die Standards das Messen und Sammeln von Informationen als unerläßlich<br />

für die Aufdeckung von strukturellen und prozessualen Defiziten, damit erforderliche Verbes-<br />

serungsmaßnahmen entwickelt und eingeleitet werden können.<br />

Für die Bewertung der Leistungen von Organisationen hat die „Joint Commission“ ein<br />

komplexes Bewertungsschema entworfen. Aufbauend auf der Struktur des Handbuchs ist ein<br />

sogenanntes Entscheidungsgitter („accreditation decision grid“) entwickelt worden, in das die<br />

Gutachter die Ergebnisse ihrer Bewertung für jeden Funktionsbereich unter Berücksichtigung

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!