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antragsbuch_2015

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letzten Jahrzehnte zu beantworten. Ein reines Ost-West oder Schwarz-Weiß-Denken hat an<br />

Überzeugungskraft verloren. Zentrale Aufgabe einer modernen gemeinsamen europäischen<br />

Außenpolitik muss es daher sein, neue Antworten auf diese herausfordernden Fragen zu<br />

entwickeln. Für uns steht neben der Förderung der Emanzipation zur Überwindung von sozialen<br />

Spannungen und Ungleichheiten die Multiperspektivität im Zentrum dieser Aufgabe.<br />

Unter Multiperspektivität verstehen wir die Abkehr von einer Friedenspolitik, die nur die eigenen<br />

Interessen verfolgt ohne die Einbeziehung von Perspektiven und Interessen anderer Akteure im<br />

internationalen Umfeld.<br />

Nur eine umsichtige Friedenspolitik auf Augenhöhe, welche die Probleme, Perspektiven und<br />

Interessen der Menschen in anderen Regionen der Welt achtet und in Strategien und<br />

Entscheidungen einbindet, kann dazu beitragen, eine gerechtere, freiere Welt zu schaffen.<br />

Multiperspektivität ist nicht bloß vermeintlich linke Utopie sondern viel mehr ein pragmatischer<br />

Erfolgsfaktor. Ohne eine Multiperspektivität in der Friedenspolitik kann Europa kein<br />

solidarischer Partner auf Augenhöhe in einer multipolaren Welt sein.<br />

Für uns Jungsozialistinnen und Jungsozialisten sind diese Werte bestimmende Faktoren für<br />

eine gemeinsame europäische Friedenspolitik. Diese müssen sich auch in den konkreten<br />

Handlungen und Akten widerspiegeln. Für uns stellt die gemeinsame europäische<br />

Friedenspolitik einen wichtigen Schritt der europäischen Integration dar. Durch die<br />

wertegeleitete Koordination können Synergieeffekte sinnvoll genutzt werden um eine<br />

gemeinsame Agenda zu fördern. Das bedeutet allerdings auch, dass neben der<br />

Herausarbeitung von zwingenden Werten in der europäischen Friedenspolitik auch einzelne<br />

Handlungsoptionen aufgezeigt und kritisch untersucht werden. Für uns ist daher insbesondere<br />

die Frage nach einer europäischen Friedens- und Verteidigungspolitik, sowie einer<br />

gleichzeitigen Friedensförderung, in den Fokus der Betrachtung zu rücken. Diese Instrumente<br />

sind nicht abschließend sondern viel mehr beispielhaft für die aktuellen Herausforderungen der<br />

europäischen Friedenspolitik.<br />

Wege zu einer europäischen Friedenspolitik<br />

Dort, wo staatliche Souveränität, Rechtsstaatlichkeit und die Menschenrechte in Gefahr sind,<br />

trägt ratlose Untätigkeit dazu bei, die Welt instabiler und unfriedlicher zu machen. Stabilität und<br />

ein friedliches internationales System können dagegen nur dort entstehen, wo diese<br />

elementaren Voraussetzungen menschlicher Würde nicht in Frage stehen sprich soziale,<br />

kulturelle und ökonomische Stabilität gewährleistet sind.<br />

Die Krisen- und Kriegsszenarien können hierbei vielfältig sein und lassen sich nicht auf<br />

bewaffnete Szenarien verkürzen. Diese Friedenspolitik ist prinzipiell dem Gewaltverbot der<br />

Charta der UN und dem Vorrang der friedlichen bzw. gewaltfreien Lösung unterworfen. Dennoch<br />

der Einsatz von militärischen Mitteln kann nicht auf eine enge Definition verkürzt oder mit<br />

Aggression gleichgesetzt werden. An vielen Stellen sind militärische Missionen im Rahmen<br />

rechtserhaltender Maßnahmen unabdingbar: z.B. beim Schutz demokratischer Wahlen in<br />

Drittstaaten, der Beseitigung von Massenvernichtungs- und auch konventioneller Waffen wie<br />

z.B. Minen oder bei der Bewältigung größerer Naturkatastrophen. Gerade hier muss es zu einer<br />

koordinierten Friedenspolitik innerhalb der EU kommen, die durch die anwachsende Anzahl von<br />

destabilisierende Faktoren in der unmittelbaren Nachbarschaft, aber auch nicht zuletzt durch die<br />

Hinwendung der USA zum pazifischen Raum unabdingbar geworden ist. Europa hat die<br />

einmalige Chance sich außenpolitisch als friedensstiftender Mediator in den aktuellen<br />

Ordnungskonflikten zu positionieren.<br />

Um Europa jedoch ein stärkeres außenpolitisches Gesamtgewicht zu verleihen, brauchen wir<br />

eine außenpolitisch handlungsfähige EU, die in allen Fragen – vor allen Dingen in schwierigen<br />

Abwägungsprozessen zwischen Krieg und Frieden – mit einer Stimme spricht. Deshalb<br />

sprechen wir uns für folgende Maßnahmen aus:<br />

Die Europäische Union erhält einen gemeinsamen Sitz im Sicherheitsrat der UN. Diese<br />

Veränderung wird eingebettet in eine Reform dieser Institution, worin die EU durch Halter eines<br />

gemeinsamen Sitzes, auch als Vorbild zu mehr Multilateralismus, bei den Vereinten Nationen<br />

werden kann.<br />

- Das Europäische Parlament wird gestärkt und ein Friedens- und Verteidigungsausschuss<br />

geschaffen.<br />

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