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antragsbuch_2015

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Jusos in der SPD<br />

Bundeskongress, 27.-29.11.<strong>2015</strong><br />

Titel<br />

Echte Umverteilung – Jetzt!<br />

W 18<br />

Antragsteller<br />

Hessen-Süd<br />

Zur Weiterleitung an<br />

angenommen mit Änderungen angenommen abgelehnt<br />

Echte Umverteilung – Jetzt!<br />

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Seit Jahren haben wir es mit einer Entwicklung zu tun, die den gesellschaftlichen Reichtum in<br />

den Händen sehr Weniger immer rasanter steigen lässt und gleichzeitig eine immer größere<br />

Masse an Menschen zurücklässt, die überhaupt kein Vermögen besitzen oder sogar verschuldet<br />

sind. Nach einer aktuellen Studie der Hilfsorganisation Oxfam verfügen die 85 reichsten<br />

Menschen der Welt über mehr Vermögen als die ärmsten 3,5 Milliarden zusammen. Bereits jetzt<br />

ist abzusehen, dass 2016 das reichste Prozent der Weltbevölkerung mehr Vermögen auf sich<br />

vereinigen wird als die restlichen 99 Prozent zusammen.<br />

In der Bundesrepublik haben wir es mit einer ähnlich dramatischen Entwicklung zu tun. Das<br />

private Gesamtvermögen in Deutschland beträgt rund 9,3 Billionen Euro. Hierbei vereinigen die<br />

reichsten 0,1 Prozent der Haushalte rund 16 Prozent des gesamten privaten Vermögens auf<br />

sich. Die reichsten 10 Prozent sogar einen Anteil von rund 74 Prozent. Soweit die Zahlen.<br />

Eines bleibt völlig klar: Dass die wenigen Reichen in Deutschland und der Welt immer reicher<br />

werden und es gleichzeitig immer mehr arme Menschen gibt, ist kein Naturgesetz, sondern seit<br />

Jahren von politischer Seite gewollt und gefördert. Die Politik der sozialen Spaltung kann mit<br />

Blick auf die Regierungen Thatcher in Großbritannien und Reagan in den USA bis in die 1980er<br />

Jahre zurückverfolgt werden. Aber auch Entscheidungen der bundesdeutschen Gesetzgebung<br />

haben die oben beschriebene Entwicklung forciert. So haben der Rückbau des Sozialstaates<br />

und die Deregulierung des Arbeitsmarktes in Verbindung mit der Senkung des<br />

Spitzensteuersatzes sowie der Senkung der Körperschaftssteuer und dem Aussetzen der<br />

Vermögenssteuer ganz erheblich eine immer krasser werdende Vermögensungleichheit<br />

begünstigt.<br />

Es bleibt Kernaufgabe sozialdemokratischer Politik, den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu<br />

wahren und zu fördern. Das Auseinanderdriften der verschiedenen gesellschaftlichen Schichten<br />

birgt ein enormes Gefahrenpotential, welches droht, gerade von der politischen Rechten genutzt<br />

zu werden. Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass das sozialdemokratische Versprechen,<br />

umfassende Chancengleichheit zu erreichen, gänzlich scheitert, wenn wir es zulassen, dass<br />

faktisch nicht mehr Leistung und Einsatz über den eigenen Lebensweg entscheiden, sondern<br />

die Frage, ob man ein großes Vermögen oder eben Schulden erbt. In Zukunft werden in der<br />

Bundesrepublik nie dagewesene Vermögensbeträge vererbt werden. Schätzungsweise 2,6<br />

Billionen Euro in den nächsten zehn Jahren. Es bleibt sozialdemokratische Aufgabe, einen Teil<br />

dieses Vermögens staatlich abzuschöpfen und demokratisch legitimiert in die Zukunftsfähigkeit<br />

des Landes und des gesellschaftlichen Friedens zu investieren.<br />

Die Jusos fordern daher von der Bundespartei mit Unterstützung der SPD-Bundestagsfraktion,<br />

sich für eine solidarische Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums einzusetzen und die<br />

Verteilungsdebatte wieder offensiv zu führen. Insbesondere hat sich die Bundespartei für<br />

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