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antragsbuch_2015

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„Arbeit“ ist ein wesentlicher Teil des persönlichen Selbstverständnisses und Selbstbewusstseins<br />

sowie der gesellschaftlichen Teilhabe. Daher müssen sich Konzepte zur Bekämpfung von<br />

Arbeitslosigkeit einerseits an der Schaffung von Arbeitsplätzen, andererseits aber auch an der<br />

menschenwürdigen Entlohnung messen lassen.<br />

Diesen Ansprüchen wird das Modell eines „Solidarischen Beschäftigungssektors“ gerecht. Mit<br />

dem SBS wird ein sozialer Beschäftigungssektor geschaffen, der aus öffentlichen Mitteln<br />

finanziert wird.<br />

3. Finanzierungsfragen<br />

Eine für den Staatshaushalt kostenneutrale Finanzierung ist dabei insbesondere wegen der<br />

Sozialversicherungspflichtigkeit mittelfristig- und langfristig möglich. Außerdem ist davon<br />

auszugehen, dass durch die Entlohnung mit einem Mindestlohn zusätzliche Kaufkraft<br />

geschaffen wird.<br />

Die zurzeit - im Vergleich zu Krisenjahren wie 2007 - niedrige Arbeitslosenzahl in Deutschland<br />

von rund 3 Mio. in den letzten Monaten sollte nicht zum Aufschub des Problems Arbeitslosigkeit<br />

führen, sondern zum Anlass genommen werden, den Solidarischen Beschäftigungssektor<br />

strukturiert zu installieren und zu etablieren. Zusätzlich könnte der SBS die Zahl der<br />

Unterbeschäftigten von derzeit rund 3, 9 Mio. ebenfalls erheblich reduzieren. Den Angaben des<br />

Bundesfinanzministeriums in einem Eckwertebeschluss aus dem März 2014 zufolge sind 23,8<br />

Mrd. Euro für passive Leistungen beim Arbeitslosengeld II und Beteiligung des Bundes an den<br />

Kosten für Unterkunft und Heizung sowie ca. 8 Mrd. Eingliederungs- und Verwaltungsausgaben<br />

für das Jahr <strong>2015</strong> veranschlagt. Eine differenzierte Kostenaufstellung für die Bedarfsdeckung im<br />

Hinblick auf einen SBS ist unerlässlich, um zeitnah einen Aktionsplan zur schrittweisen und<br />

erfolgreichen Installierung des Solidarischen Beschäftigungssektors zu entwerfen.<br />

4. Anwendungsmöglichkeiten des SBS<br />

Einsatzgebiete für einen SBS sind vor allen Dingen gemeinwohlorientierte Arbeitsmuster. In<br />

Betracht kommen dabei:<br />

Anwendungsmöglichkeit für Kinder, Jugendliche, Frauen und Ältere sind z. B. Eltern-Kind-<br />

Gruppen; Jugendclubs; Schülerzirkel; Frauenhäuser; Frauengesundheits- und -<br />

beratungszentren; Seniorengenossenschaften; Seniorenhilfsdienste.<br />

Anwendungsmöglichkeit für Diskriminierte, z.B. Ausländer, ethnische und andere Minderheiten<br />

sind unter anderem Kulturzentren; Begegnungsstätten; Flüchtlingshilfe; Dritte-Welt-Läden;<br />

Unterstützungseinrichtungen für Obdachlose, Straffällige und Asylbewerber.<br />

Anwendungsmöglichkeit für Kranke und Menschen mit Behinderung sind beispielsweise<br />

Gesundheitsläden; Gesprächs- und Therapie-Selbsthilfegruppen; Ambulante Dienste;<br />

Therapeutische Tagungsstätten und Wohngemeinschaften;<br />

Anwendungsmöglichkeit Arbeitswelt für ausgegrenzte Personengruppen:<br />

betreute Werkstätten; Gewerbehöfe; Finanzberatung; Kreditvermittlung; Organisationsberatung;<br />

Projektentwicklung; berufliche Aus- und Weiterbildung; Arbeitslosenselbsthilfe.<br />

Anwendungsmöglichkeit Freizeit, Bildung und Kultur:<br />

sozio-kulturelle Zentren; Nachbarschaftsheime; Freie Schulen; Tagungshäuser; Lernbörsen;<br />

Stadtteilzeitungen; Bürgerradio; Geschichtswerkstätten; Wissenschaftsläden;<br />

Erwachsenenbildung; Denkmalpflege; Naherholungseinrichtungen.<br />

Anwendungsmöglichkeit Wohnen und Umwelt:<br />

bezahlbarer Wohnraum für Jugendliche, Senioren und Familien mit Kindern; gemeinschaftliche<br />

Wohnprojekte; Nachbarschaftshilfe; Gemeindezentren; Verkehrsberuhigung;<br />

Abenteuerspielplätze; Kinderbauernhöfe; Energieeinsparung; regenerative Energien;<br />

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