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antragsbuch_2015

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Jusos in der SPD<br />

Bundeskongress, 27.-29.11.<strong>2015</strong><br />

G 7<br />

Titel<br />

Antragsteller<br />

Für einen emanzipatorischen Umgang mit<br />

gesellschaftlich konstruierten Rollenbildern und Stereotypen<br />

Hannover<br />

Zur Weiterleitung an<br />

angenommen mit Änderungen angenommen abgelehnt<br />

Für einen emanzipatorischen Umgang mit gesellschaftlich<br />

konstruierten Rollenbildern und Stereotypen<br />

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Über gesellschaftliche Konstruktionen und deren Bedeutung<br />

In unserer Gesellschaft dominiert noch heute in weiten Teilen die Überzeugung, alle Menschen<br />

ließen sich in genau zwei Geschlechter (männlich, weiblich) einteilen. Diese seien biologisch<br />

festgelegt, unveränderlich und könnten spätestens bei der Geburt zweifelsfrei anhand der<br />

Genitalien festgestellt werden. Diese Vorstellung von Zweigeschlechtlichkeit und der Kategorie<br />

„Geschlecht“ ist im gesellschaftlichen Denken äußerst präsent. Dieses System besteht dabei<br />

aus Sex (biologisches Geschlecht) und Gender (soziales Geschlecht). Gender hat sich jedoch<br />

historisch entwickelt und ist keineswegs biologisch begründet.<br />

Vielmehr ist dieses von Menschen gemacht und konstruiert. Dies bedeutet, dass man es somit<br />

auch insofern verändern kann, dass die von der Gesellschaft reproduzierte<br />

Zweigeschlechtlichkeit dekonstruiert wird. Demnach gibt es für eine Einteilung in zwei<br />

Geschlechter keinen haltbaren Grund. Dennoch werden alle Menschen in dieses System<br />

gepresst, auch wenn sie sich dem nicht fügen wollen oder schlichtweg nicht zu einer der beiden<br />

Alternativen passen. So müssen Inter* gesellschaftlich noch immer an ein Geschlecht<br />

„angeglichen“ werden.<br />

Dabei verdeutlichen Inter*, Trans* und auch die völlig unterschiedlichen Gender, die innerhalb<br />

der beiden Alternativen vorkommen, dass Zweigeschlechtlichkeit und ein von Natur aus<br />

festgelegtes, unveränderbares Geschlecht nicht existieren.<br />

Äußerst problematisch ist, dass mit der Zuweisung zu dem einen oder anderen Geschlecht<br />

bereits mit der Geburt ein sozialer Prozess einsetzt. Die Einteilung in „weiblich“ oder „männlich“<br />

bestimmt ab der ersten Sekunde unseren weiteren Lebensweg. Denn mit unserer Geburt<br />

beginnt die Erziehung zu einer vermeintlich zu erfüllenden Geschlechterrolle. Durch diese<br />

Sozialisationsprozesse werden die Merkmale von „weiblich“ und „männlich“ anerzogen, die<br />

später für die angeblich durch die Natur vorgegebene Unterscheidung herangezogen werden.<br />

In der dabei entstehenden sozialen Ordnung werden die Geschlechter, die vom männlich<br />

patriarchalen sozialisierten Geschlecht abweichen, konsequent benachteiligt und von wichtigen<br />

Teilen der Gesellschaft ausgeschlossen. Geschlecht ist also nicht der Ausgangspunkt, sondern<br />

das Ergebnis sozialer Prozesse.<br />

Die besondere Rolle der Frau bei der Überwindung patriarchaler Strukturen<br />

Wir Jusos sind ein feministischer Richtungsverband. In dem vollen Bewusstsein, dass die<br />

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