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antragsbuch_2015

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unabdingbar, die Entscheidung über den Einsatz von Produktionsmitteln und Ressourcen unter<br />

demokratische Kontrolle zu stellen. Auch unabhängig davon ist es notwendig, die synonyme<br />

Verwendung von Wirtschaftswachstum und Wohlstandssteigerung zu durchbrechen und<br />

politisches Handeln an einem breiten Set von Wohlstandsindikatoren statt am BIP-Wachstum zu<br />

orientieren. Dazu sollen Wohlstandsindikatoren verwendet werden, welche in der Lage sind, die<br />

aufgezeigten Wohlstandsdimensionen zu erfassen. Unser Ziel bleibt die gleiche Verteilung<br />

gesellschaftlichen und individuellen Wohlstands, sowohl global als auch innerhalb von<br />

Gesellschaften.<br />

Eine Änderung unseres Wirtschaftens ist dringend notwendig. Naiv wäre es zu glauben, wir<br />

könnten weiter machen wie bisher. Dies zeigen die bereits überschrittenen Grenzen der<br />

Umweltbelastbarkeit unseres Planet aufs deutlichste. Weiteres Wachstum kann es nur geben,<br />

wenn es uns gelingt, Wachstum und Ressourcenverbrauch zu entkoppeln. Dafür wollen wir die<br />

politischen Rahmenbedingungen schaffen. Um die notwendige Reduktion des absoluten<br />

Ressourcenverbrauchs zu realisieren, werden wir zudem Suffizienzmaßnahmen brauchen. Um<br />

Wohlstand für Alle zu ermöglichen, ist die Umverteilung des vorhandenen Reichtums weit<br />

wichtiger, als die Ausweitung von Produktionskapazitäten. Dennoch werden wir im globalen<br />

Maßstab auch weiterhin materielles Wachstum brauchen, um aufholende Entwicklung zu<br />

ermöglichen und den steigenden Bedürfnissen einer wachsenden Weltbevölkerung gerecht zu<br />

werden. Simple Degrowth-Modelle, die ebenfalls quantitatives (Nicht-)Wachstum zum<br />

Ausgangspunkt ihrer Überlegungen machen statt Bedürfnisbefriedigung und<br />

Wohlstandsmehrung in den Fokus zu nehmen, sind daher für uns keine substanzielle Antwort<br />

auf die globalen Fragen zu Wachstum, Wohlstand und Entwicklung. Kritischer Konsum kann<br />

aus unserer Sicht einen Beitrag zur Lösung globaler Nachhaltigkeitsfragen leisten,<br />

gesamtgesellschaftliche Antworten und staatliches Handeln sowie internationale<br />

Vereinbarungen jedoch nicht ersetzen.<br />

Aufgrund ihres aktuellen und vergangenen Ressourcenverbrauchs und Schadstoffausstoß<br />

tragen die zumeist westlichen Industriestaaten die Hauptverantwortung für die Erreichung der<br />

notwendigen globalen Nachhaltigkeitsziele. Die UN-Millinium-Goals und die Ermöglichung<br />

aufholender Entwicklung dürfen deshalb nicht durch Maßnahmen zur Steigerung von<br />

Nachhaltigkeit in Fragen gestellt werden. Die Einhaltung entwicklungspolitischer Finanzzusagen<br />

und in einem zweiten Schritt der Erhöhung der Budgets für eine nachhaltige Entwicklungspolitik<br />

auf Augenhöhe halten wir dazu für ebenso unabdingbar, wie Technologietransfers zur<br />

ressourcenschonenden Entwicklung, einen Schuldenschnitt für Entwicklungsländer und die<br />

beschriebenen Reformen des Weltwirtschafts- und Finanzsystems, welche eine<br />

ausgeglichenere globale Machtverteilung und mehr Stabilität gewährleisten müssen.<br />

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