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antragsbuch_2015

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Jusos in der SPD<br />

Bundeskongress, 27.-29.11.<strong>2015</strong><br />

Titel<br />

Für ein selbstbestimmtes Lebensende<br />

P 7<br />

Antragsteller<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Zur Weiterleitung an<br />

angenommen mit Änderungen angenommen abgelehnt<br />

Für ein selbstbestimmtes Lebensende<br />

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Die sogenannte aktive Sterbehilfe und der assistierte Suizid werden unter bestimmten<br />

Voraussetzungen bei der Durchführung durch eine*n Arzt*Ärztin legalisiert.<br />

Der bei der aktiven Sterbehilfe bislang zur Anwendung kommende § 216 StGB (Tötung auf<br />

Verlangen) wird ergänzt, so dass unter folgenden Bedingungen keine Rechtswidrigkeit vorliegt:<br />

Die Sterbehilfe wird von einem*einer Arzt*Ärztin durchgeführt.<br />

Die Lebensbeendigung erfolgt fachgerecht und mit der gebotenen Sorgfalt.<br />

Die um Sterbehilfe bittende Person hat das 16. Lebensjahr vollendet. Eine Sterbehilfe<br />

nach Beendigung des 14. Lebensjahres ist möglich, wenn beide begutachtenden<br />

Ärzt*innen eine ausreichende geistige Reife für diesen Entschluss feststellen und beide<br />

Eltern diesem zustimmen. Bei Unklarheit über die Zurechnungs- und Urteilsfähigkeit<br />

des*der Minderjährigen ist ein psychologisches Gutachten einzuholen.<br />

Desweiteren hat sich der*die Arzt*Ärztin zusammen mit dem*der Patient*in über folgende<br />

Punkte versichert:<br />

dass der Wunsch nach Lebensbeendigung freiwillig und nach reiflicher Überlegung<br />

getroffen wurde.<br />

dass der Zustand des*der Patient*in nach ihrer gemeinsamen Überzeugung aussichtslos<br />

und unerträglich ist.<br />

dass der*die Patient*in von ihm*ihr über seinen*ihren Zustand und medizinische<br />

Prognose aufgeklärt wurde.<br />

dass er*sie zusammen mit dem*der Patient*in zu keiner anderen annehmbaren Lösung<br />

für dessen*deren Situation kommt.<br />

Zu diesen Kriterien verfasst der*die behandelnde Arzt*Ärztin eine schriftliche Stellungnahme.<br />

Außerdem ist ein weiterer unabhängiger Arzt* oder eine weitere unabhängige Ärztin* zu<br />

konsultieren, der*die sich ebenfalls der obenstehenden Punkte versichert und eine schriftliche<br />

Stellungnahme abgegeben hat.<br />

Zwischen dem ersten Gespräch mit dem*der behandelnden Arzt*Ärztin, bei dem ein mündlicher<br />

Antrag auf Sterbehilfe gestellt wurde, und der Lebensbeendigung muss eine mindestens<br />

einmonatige Wartezeit bestehen, um die Dauerhaftigkeit des Sterbewunsches zu bestätigen.<br />

Nach dem ersten mündlichen Antrag des*der Patient*in muss zusätzlich ein schriftlicher Antrag<br />

verfasst werden. In diesem hat der*die Patient*in seinen*ihren Sterbewunsch selbst schriftlich<br />

aufzusetzen und im Beisein zweier Zeug*innen zu unterschrieben. Ist er* oder sie* dazu nicht in<br />

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