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antragsbuch_2015

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erlassen (Art. 13 Abs.2). Trotzdem sind Verkaufsfördernde Aktionen (Promotion), Kinowerbung<br />

nach 18 Uhr sowie, als einzigem EU Staat, auch Werbeplakate für Tabakprodukte noch erlaubt.<br />

Generell widerspricht die Werbung für suchterzeugende Stoffe der Prävention.<br />

Verbrauchssteuern auf Stoffe, die nicht im Übermaß genossen werden sollen sind in<br />

Deutschland lange bekannt. Seit 1887 existiert eine einheitliche Steuern auf Brandwein in<br />

Deutschland. Der Steuersatz steigt hierbei mit dem Alkoholgehalt an. Es werden i.d.R. 13,03 €<br />

pro Liter reinem Alkohol fällig (§ 131 BranntwMonG). Seit 1902 existiert eine Steuer auf<br />

Schaumweine, worunter mittlerweile auch alkoholische Zwischenerzeugnisse fallen. Bei unter 6<br />

% Alkoholanteil werden sie pro Liter weniger besteuert als Erzeugnisse darüber (§2<br />

SchaumwZwStG). Still- und Perlweine, welche einen Druck von unter 3 bar besitzen, werden<br />

mit 0 % besteuert. Seit Juli 2004 gibt es eine gesonderte Besteuerung von zuckerreichen<br />

Limonaden/Spirituosen Mischgetränken so genannten „Alkopops“ von 55,5 € pro Liter Alkohol.<br />

Sie dürfen seitdem auch erst ab 18 Jahren gekauft werden, während Wein- und<br />

Biermischgetränke weder von Steuer noch der Altersbegrenzung betroffen sind. Diese<br />

Sondersteuer hat einerseits dazu geführt, das der Alkoholgehalt jener Getränke sank und viele<br />

Konsumenten auf andere alkoholische Getränke auswichen etwa Spirituosen selbst mit<br />

Limonade mischten. 2012 machten die Steuereinnahmen aus alkoholischen Getränken 3,28<br />

Mrd. € aus (Brandwein 2.121 Mio. €, Bier 696 Mio. €, Schaumwein 464 Mio. € und Alkopops 2,5<br />

Mio. €). Ebenso wird ca. eine Mrd. € jährlich durch eine Verbrauchssteuer auf Kaffee<br />

eingenommen. Andere koffeinhaltige Produkte wie Energy Drinks, Energy Shots, Softgetränke,<br />

Koffeintabletten, Schokolade oder Kaugummis sind hiervon nicht erfasst. Auch Steuersätze von<br />

Zigaretten und Zigarren oder Zigarillos unterscheiden sich stark voneinander.<br />

Deshalb fordern wir:<br />

Zusammenführung von Brandwein-, Schaumwein- und Alkopopsteuergesetz. Die<br />

Besteuerung erfolgt ab 15 € pro Liter Alkohol.<br />

Angleichung der Steuer von Zigarren und Zigarillos an jene von Nikotinzigaretten<br />

Angemessene Besteuerung von cannabishaltigen ProduktenAblösung der Kaffeesteuer<br />

durch eine Abgabe auf koffeinhaltige Produkte mit 1 € pro Gramm Koffein<br />

Werbe- und Sponsoringverbot für Suchtmittel (Alkohol, Tabak, Cannabis, Koffein,<br />

Pharmaka) außerhalb von Verkaufsstellen<br />

Ergänzung Jugendschutzgesetz um ein Verbot der Abgabe und Nutzung von elektrischen<br />

Zigaretten (E-Zigarette)<br />

Überleitung von Alkohol-, Koffein-, Tabak- und Cannabissteuer als Zuschuss in den<br />

Gesundheitsfonds<br />

Finanzierung einer qualifizierten Vollzeitstelle in der Suchtberatung auf 10.000 EW<br />

finanziert aus dem Gesundheitsfonds<br />

Aufstockung von Stellen von Psycholog_innen/Sozialarbeiter_innen an Schulen<br />

Schaffung des Wahlpflichtfaches „Drogenpädagogik“ im Umfang von 6 ECTS im<br />

Lehramtsstudium weiterführender Schulen.<br />

[1] Volkow Nora D. Peter W. Kalivas, The Neural Basis of Addiction: A Pathology of Motivation<br />

and Choice The American Journal of Psychiatry Vol. 168 I 8 2005:1403-1413<br />

[2] Flexibility of Treaty Provisions as regards Harm Reduction Approaches 2002<br />

www.undrugcontrol.info/en/static/item/2307-flexibility-of-treaty-provisions<br />

[3] Forbidden Substances von Richard Harvey Brown 2005<br />

http://richardharveybrown.com/forbidden.html<br />

[4] BKA Bundeslageblatt Organisierte Kriminalität 2013<br />

[5] PKS 2013 und BKA Bundeslageblatt Rauschgiftkriminalität 2013<br />

[6] Fazel, S., Bains, P., & Doll, H. Substance abuse and dependence in prisoners: A systematic<br />

review. Addiction, 101,<br />

2006:181 – 191<br />

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