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antragsbuch_2015

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Unterschiede zwischen ländlichen und städtischen Regionen<br />

In städtischen Regionen ist zu erwarten, dass Wege in Zukunft häufiger mit dem Fahrrad oder<br />

dem öffentlichen Verkehr zurückgelegt werden, wobei insbesondere die Fahrradnutzung vieler<br />

Orts um ein dreifaches steigen wird. Der Anteil des motorisierten Individualverkehrs wird<br />

drastisch auf knapp ein Viertel des heutigen Aufkommens zurückgehen. Die Entwicklung in<br />

ländlichen Regionen geht in dieselbe Richtung, wobei der Anstieg im Bereich der<br />

Fahrradnutzung und der Nutzung des öffentlichen Verkehrs deutlich geringer ausfällt und auch<br />

der Rückgang des motorisierten Individualverkehrs nicht in dem Ausmaß zu erwarten ist, wie in<br />

städtischen Regionen.<br />

Unterschiedliche NutzerInnen bei unterschiedlichen Haushaltseinkommen<br />

Auch vom Einkommen der Menschen hängt ab, auf welche Mobilitätsangebote zugegriffen wird.<br />

Je höher das Einkommen, desto größer der Wunsch nach individuellen Lösungen. Menschen<br />

mit geringen oder gar keinem Einkommen, sind auf öffentliche Lösungen angewiesen. Somit<br />

sind Investitionen in den Bereich des ÖPNVs auch immer als ein Umverteilungsaspekt zu<br />

begreifen.<br />

Die Mobilität der Zukunft<br />

Aus diesen unterschiedlichen Entwicklungen resultieren auch unterschiedliche Ansprüche für<br />

jedeN NutzerIn der öffentlichen Infrastruktur, sei es beim motorisierten Individualverkehr oder<br />

beim ÖPNV. Unser Ziel ist, im motorisierten Individualverkehr (MIV) sozial gerechte und<br />

ökologische Projekte zu fördern und damit die Weichen auf einen progressiven Weg zu stellen.<br />

Klimafreundliche Mobilität<br />

Umweltbelastungen senken die Lebensqualität von uns und zukünftigen Generationen. Um dies<br />

zu entschärfen, ist eine klimafreundliche Verkehrsplanung unabdingbar. Gerade im städtischen<br />

Bereich kann hinsichtlich des Umweltschutzes viel verbessert werden. Anstatt den<br />

Individualverkehr weiter zu fördern und Stadtentwicklungen auf Autos auszulegen, müssen<br />

Städte und Kommunen den Ausbau des ÖPNVs sowie der Rad- und Fußwege fördern. Des<br />

Weiteren müssen auf bundespolitischer Ebene Wege gefunden werden den nicht zu<br />

verhindernden Individualverkehr mit Verbrennungsmotor durch klimafreundlichen<br />

Individualverkehr zu ersetzen. Den größten Hebel hierbei stellt die E-Mobilität, die in vielen<br />

Ländern schon erfolgreich durch den Gesetzgeber gefördert wird. Deutschland droht auf diesem<br />

Feld im Vergleich mit anderen Industrienationen den Anschluss zu verlieren. Wir unterstützen<br />

daher die Initiativen einer nachhaltigen Stadtentwicklung.<br />

Mobilität in der Stadtentwicklungs- und Wohnungsbaupolitik<br />

Die Mobilitätsbedürfnisse einer Person werden durch ihre jeweiligen Lebenssituationen und die<br />

entsprechenden Alltagsanforderungen geprägt. Männer sind immer noch häufiger voll<br />

erwerbstätig, während Frauen eine Vielfalt von Aufgaben und Wegen miteinander kombinieren<br />

müssen. Insbesondere der öffentliche Personennahverkehr ist überwiegend auf männliche<br />

Pendler zu Standardarbeitsbeginn und –ende ausgelegt. In einem solchen Mobilitätsverständnis<br />

spielen kurze Fahrzeit und Taktung zwischen Arbeitszentren die Hauptrolle. Es geht darum,<br />

möglichst schnell und möglichst häufig eine große Raumüberwindung durchzuführen.<br />

Querverbindungen zwischen einzelnen Quartieren und zeitliche Abdeckung am Abend und am<br />

Wochenende treten zurück. Frauen haben aber nicht nur das Bedürfnis, schnell ihren<br />

Arbeitsplatz zu erreichen, sondern sind häufig auch noch für Versorgungsaufgaben und<br />

Betreuung und Pflege von Angehörigen zuständig. In diesen Bereichen können ÖPNV-Systeme<br />

durch die Dominanz des männlichen Pendlerverkehrs die Mobilitätsbedürfnisse von Frauen<br />

nicht erfüllen. Infrastrukturangebote, wie medizinische Versorgung, Kinder- und Altenbetreuung<br />

oder Einkaufsmöglichkeiten, müssen von Mobilitätskonzepten einbezogen werden.<br />

In unserem feministischen Verständnis ist es natürlich unser Ziel, diese Ungleichheiten<br />

zwischen Männer und Frauen zu beseitigen und geschlechtergebundene Rollenbilder zu<br />

überwinden. Nichtsdestotrotz besteht jetzt Handlungsbedarf, dass auch Frauen im gleichen<br />

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