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antragsbuch_2015

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einzugehen, über die Verschärfung des Asylrechts oder die vermeintliche „Überfremdung“<br />

Deutschlands zu diskutieren, hieße aus unserer Sicht, dem Willen einer rückwärtsgewandten,<br />

fremdenfeindlichen Minderheit nachzugeben.<br />

Klare Kante gegen rassistische Äußerungen aus etablierten Parteien<br />

Auch unsere Koalitionspartner auf Bundesebene befeuern die Proteste von PEGIDA.<br />

Forderungen wie die nach der Verschärfung des Asylrechts des ehemaligen Innenminister<br />

Friedrich oder Sätze wie „Wer betrügt, der fliegt“ sind Wasser auf den Mühlen der<br />

RechtspopulistInnen. Wir fordern die SPD auf, sich von diesen Äußerungen der CSU zu<br />

distanzieren und sich deutlich von den Koalitionspartnern abzugrenzen, wenn dies notwendig<br />

ist. Parteien, die bewusst durch rechtspopulistische Parolen auf Stimmenfang gehen, sollten<br />

nicht als mögliche Koalitionspartner in Betracht gezogen werden.<br />

Eine Zukunft in der Demokratie aufzeigen<br />

Es ist kein Zufall, dass Pegida und ihre Ableger ausgerechnet dort stark sind wo es auch<br />

gefestigte rechte Strukturen gibt. Dies liegt zum einen daran, dass man deren Strukturen nutzt,<br />

zum anderen aber auch daran, dass die Zuwendung zu Pepita aus ähnlichen Motiven<br />

geschieht, wie zu rechten Parteien. In den strukturschwachen Regionen z.B. in Sachsen, aber<br />

auch in Nordbayern, fühlen sich die Menschen von der Politik im Stich gelassen. Dörfer<br />

verwandeln sich mehr und mehr in Geisterstädte und die Perspektivlosigkeit steigt. Zu diesem<br />

Zustand hat auch die Sozialdemokratie ihren Beitrag geleistet.<br />

In Sachsen gibt es zudem die besondere Situation, dass die CDU nur halbherzig gegen rechts<br />

arbeitet, sondern sogar am rechten Rand Stimmen fischt und damit die widerliche Weltsicht<br />

rechter Gruppierungen zumindest in Teilen legitimiert.<br />

Eine nachhaltige Schwächung von Pegida und Co kann nur erreicht werden, wenn die<br />

Menschen wieder das Gefühl bekommen, von der Politik ernst genommen zu werden.<br />

Für ein menschenwürdiges Asylrecht und eine offene Gesellschaft<br />

Wir als JunsozialistInnen werden niemals von einer menschenwürdigen Asylpolitik abrücken<br />

und werden innerhalb der SPD dafür kämpfen, dass auch diese zu einer guten und<br />

menschenwürdigen Asylpolitik zurückkehrt. Jeder Mensch hat das Recht auf ein besseres, ein<br />

menschenwürdiges Leben. Menschen, die ihre Heimat verlassen müssen und aus Not zu uns<br />

kommen, müssen hier mit offenen Armen empfangen werden. Eine Verschärfung des<br />

Asylrechts lehnen wir vehement ab!<br />

Das individuelle Recht auf Asyl und die Freizügigkeit aller Menschen sind für uns Ausdruck<br />

internationaler Solidarität und ein fundamentales Menschenrecht. Wir dürfen nicht den Fehler<br />

begehen, EinwanderInnen nach ihrem wirtschaftlichen Nutzen zu beurteilen. Eine offene<br />

Gesellschaft ist für uns ein Ziel und ein Wert an sich, der nicht kapitalistischer Verwertungslogik<br />

unterzogen werden darf. Eine – auch in Teilen unserer Partei zu beobachtende –<br />

Unterscheidung in „nützliche“ und „unnütze“ MigrantInnen lehnen wir entschieden ab!<br />

Abstiegsängste entstehen aus sozialer Ungleichheit – Umverteilung jetzt!<br />

Sozialdemokratisch denken heißt auch, Probleme an ihrer Wurzel zu packen und zu beheben.<br />

Dass so viele Menschen sich in den Bann von PEGIDA ziehen lassen und an vermeintlich<br />

einfache Lösungen für ihre Probleme glauben, kann aus unserer Sicht nicht an der (in geringem<br />

Maße) steigenden Zuwanderung nach Deutschland liegen. Die renommierten Studien der<br />

Universitäten Bielefeld und Leipzig zum Extremismus der Mitte und gruppenbezogener<br />

Menschenfeindlichkeit innerhalb der Bevölkerung bieten uns in ihrer Gesamtheit mögliche<br />

Ansätze zur Erklärung der aktuellen Phänomene. Ganz offensichtlich besitzt ein guter Teil der<br />

Gesellschaft Vorurteile gegenüber - als solche wahrgenommene - Fremde, gegenüber als<br />

muslimisch - wahrgenommenen - Menschen. Sie wenden sich von der Demokratie und den<br />

demokratischen Parteien ab, fühlen sich aus- und abgegrenzt und stimmen antisemitischen,<br />

nationalistischen und chauvinistischen Aussagen zu. Die Abwertung „der Schwachen“ und „der<br />

Anderen“ ist ein verbindendes Element dieser heterogenen Gruppe des 'verrohten Bürgertums'.<br />

Es ist keine leichte Aufgabe diese Phänomene in ihrer Gesamtheit zu verstehen, aber nur mit<br />

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