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antragsbuch_2015

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Kriege“, die besonders der Zivilbevölkerung ernsthaften Schaden zufügen, Folgekrisen<br />

verursachen und letztlich dazu führen, dass Menschen den Ort verlassen müssen, der für sie<br />

am wichtigsten ist.<br />

„Beteiligungsstrukturen schaffen!“<br />

Flüchtlinge sind den deutschen Behörden vollkommen ausgeliefert. Ob sie nun vor der<br />

miserablen ökonomischen Lage in ihren Heimatländern oder vor Krieg und Hunger flüchten,<br />

gemeinsam haben sie, dass sie auch immer vor durch die Fluchtgründe ausgelöster, politischer<br />

Entrechtung fliehen. Wenn wir von Inklusion oder Integration sprechen muss man z.B. die<br />

miserable Lage im Bildungs- oder Gesundheitssystem und am Arbeitsmarkt ansprechen.<br />

Vergessen wird oft, dass Flüchtlinge zwar nicht vollkommen entrechtet, aber nach ihrer<br />

strapaziösen Flucht politisch entmündigt bleiben. Zu einer echten Willkommenskultur zählt für<br />

uns die Bemühung der Kommune, Flüchtlingen zur eigenen Mündigkeit zu verhelfen.<br />

Wir fordern deshalb dazu auf, darauf hinzuwirken, Beteiligungsforen und andere Instrumente zu<br />

schaffen, mit deren Hilfe Flüchtlinge aus eigener Kraft in die Lage versetzt werden, ihr Leben<br />

durch Wünsche, Forderungen und Anregungen selbstbestimmt und nachhaltig zu verbessern.<br />

Entscheidungen der Kommune in solchen Foren sind vollkommen transparent und für jeden<br />

Dritten nachvollziehbar zu gestalten. Zu diesen Beteiligungsstrukturen zählt überdies das<br />

gezielte und anonyme Befragen aller in der Kommune lebenden Flüchtlinge zur Einschätzung<br />

ihrer persönlichen Lebenssituation. Solche Partizipationsmöglichkeiten stellen nicht nur ein<br />

Instrument zur Verbesserung der selbstbestimmten Teilhabe dar, sie bilden darüber hinaus ein<br />

erstes Element eines kommunalen Qualitätsmanagements, das die Verbesserung der<br />

Lebensqualität sowohl in der Stadt als auch in den Unterkünften garantiert und nicht die<br />

Optimierung der Unterbringung nach ökonomischen Prinzipien verfolgt.<br />

„Jeder Mensch ist vor dem Gesetz gleich“<br />

Und auch in rechtlicher Hinsicht lässt sich die Lebenssituation von Flüchtlingen deutlich<br />

verbessern. Klar ist: jeder Mensch ist aus unserer Sicht vor dem Gesetz gleich. Diese Praxis ist<br />

zwar anerkannt, sie gilt aber nur eingeschränkt. Denn wiederholt tauchten in der Vergangenheit<br />

Fälle auf, in denen Flüchtlinge, die auf den Schutz staatlicher Vorkehrungen zur Durchsetzung<br />

eigener Interessenslagen angewiesen sind, nur eingeschränkt zurückgreifen konnten.<br />

Wir fordern deshalb, dass der Bund erforderliche Maßnahmen trifft, um die grundgesetzlich<br />

versicherte Rechtsschutzgarantie umfassend durchzusetzen und die bisher erfolgte<br />

Umsetzungspraxis kritisch zu evaluieren. Die Vorgehensweise bei der politischen Ausgestaltung<br />

ist im Einvernehmen mit den Betroffenen und ihren Verbänden vorzunehmen.<br />

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