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antragsbuch_2015

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aufklärt.<br />

4. So schnell wie möglich soll flächendeckend das Konzept der dezentralen Unterbringung<br />

von Geflüchteten umgesetzt werden, dass eine Partizipation am gesellschaftlichen Leben für die<br />

betroffenen Menschen erst richtig ermöglicht. Initiativen, die Geflüchteten helfen und ihnen beim<br />

Einstieg in ihr neues Leben helfen, müssen für ihre Arbeit ausreichend finanziert werden.<br />

Weiterhin braucht es in den Unterbringungen Schutzräume für Frauen* und Kinder.<br />

5. Die Länder und Kommunen dürfen bei der Betreuung der Geflüchteten nicht alleine<br />

gelassen werden. Der Bund muss richtige Prioritäten setzen und den Kommunen genügend<br />

Mittel zur Verfügung stellen. Er muss mehr Geld in die Kommunen geben, um<br />

menschenwürdige Unterkünfte für Flüchtlinge zu schaffen und das Asylverfahren zu<br />

beschleunigen. Damit Großstädte die Unterbringungsquote zu würdigen Bedingungen erfüllen<br />

können, muss es erlaubt sein, auch außerhalb des Stadtgebietes in Kooperation mit anderen<br />

Gemeinden und Kreisen Flüchtlinge unterzubringen. Die Separierung von Flüchtlingen in<br />

Unterbringungen für Wirtschaftsflüchtlinge und alle anderen ist abzulehnen. Um den<br />

Flüchtlingen eine langfristige Integration zu ermöglichen, erhalten sie frühzeitig kostenlose<br />

Deutschkurse. Kindern wird ein früher Kindergarten- und Schulbesuch ermöglicht. Die<br />

Schulpflicht von Asylsuchenden muss konsequent durchgesetzt werden.<br />

6. Geflüchteten muss ein kostenloses Ticket für den kommunalen ÖPNV zur Verfügung<br />

gestellt werden. Dabei muss die Kommune bei der Finanzierung durch Bund und Land entlastet<br />

werden.<br />

7. Die kürzlich mit den Stimmen der Union, der SPD und von Teilen der Grünen<br />

beschlossenen Asylrechtsverschärfungen müssen zurückgenommen werden. Insbesondere die<br />

neuen Regelungen für Abschiebehaft, die beinhalten, dass es für Inhaftierung zukünftig reicht<br />

keinen Pass zu haben, „Schlepper*innen“ bezahlt zu haben oder schlicht und ergreifend über<br />

ein „sicheres Drittland“ (alle Nachbarländer Deutschlands gelten als sichere Drittländer) nach<br />

Deutschland gekommen zu sein, – alles Begleiterscheinungen einer Flucht – bedrohen<br />

praktisch jede*n Geflüchteten und müssen sofort zurückgenommen werden.<br />

8. Die Erweiterungen der „sicheren Drittstaaten“ auf Länder wie Serbien, Bosnien &<br />

Herzegowina und Mazedonien muss rückgängig gemacht werden. Bei diesen Erweiterungen<br />

wurden Warnungen von Menschenrechtsorganisationen, wie z.B. Pro Asyl ignoriert, die darauf<br />

hinwiesen, dass Roma*Rominja und andere Minderheiten dort massiv rassistisch diskriminiert<br />

werden. Das Konzept der „sicheren Drittstaaten“ dient nur noch der Beschleunigung von<br />

Abschiebeverfahren ohne Prüfung jeglicher Schutzbedürfnisse. . § 29a AsylVfG ist daher<br />

ersatzlos zu streichen.<br />

9. Die SPD darf sich – egal ob in Regierungsbeteiligung oder nicht – nicht an Verschärfungen<br />

des Asylrechts beteiligen, auch wenn dafür Verbesserungen z.B. beim Bleiberecht „erkauft“<br />

werden. Diese Verbesserungen sind Notwendigkeiten, für die zu streiten selbstverständlich ist.<br />

Sie sind aber nicht gegen andere Einschränkungen für Geflüchtete abwägbar. Die<br />

Sozialdemokratie darf sich nicht auf das Spiel einlassen, Geflüchtete in „echte“ und „falsche“<br />

oder „gute“ und „schlechte“ einzuteilen.<br />

10. Das Dublin-III-Verfahren ist unsolidarisch und führt in einigen Ländern Europas zu einer<br />

humanen Katastrophe. Die SPD und ihre Abgeordneten müssen sich für ein neues,<br />

solidarisches System der Verteilung von Geflüchteten in Europa einsetzen. Dabei müssen die<br />

Wünsche der Geflüchteten berücksichtigt werden und die reichen Länder viel stärker in die<br />

Pflicht genommen werden. Daraus ergibt sich, dass wir besonders das<br />

„Asylverfahrensbeschleunigungsgesetz“, also die neuerliche Verschärfung des Asylrechts,<br />

ablehnen.<br />

Eine Flüchtlingspolitik die auf Abschreckung setzt und „Fehlanreize“ in den Zielländern zu<br />

Fluchtgründen erklärt, ist ein gefährlicher Irrweg.<br />

Letztlich bedeutet Abschreckung, Menschen hier genauso schlecht oder noch schlechtere<br />

Lebensbedingungen zu bereiten als in ihren Herkunftsländern.<br />

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