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antragsbuch_2015

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aus verschiedenen erneuerbaren Energietechniken miteinbezieht, ist zügig<br />

voranzubringen. Es muss vermehrt der Dialog mit Anwohnern gesucht werden, um<br />

gemeinsame Lösungen zu entwickeln die gegebenenfalls auch von so genannten<br />

Megatrassen Abstand nehmen.<br />

Fragwürdigen Technologien zur Erschließung und Überausbeutung von fossilen<br />

Ressourcen, wie dem Fracking, erteilen wir eine klare Absage. Auch eine experimentelle<br />

Erprobung dieser Technologie halten wir für nicht gewinnbringend und alle bisherigen<br />

Verordnungen sind zurückzunehmen. Damit weitere Genehmigungen in Zukunft nicht erst<br />

erteilt werden können, sind die Gesetze dahingehend zu überprüfen und Lücken zu<br />

schließen.<br />

Der Handel mit Emissionszertifikaten hat sich auf Grund verschwindend geringer Kurse<br />

überholt. Zu diesem System muss eine Alternative geschaffen werden, mit der gerade die<br />

großen Verursacher von CO2-Ausstößen angemessener an den Kosten des<br />

Klimawandels und der Energiewende beteiligt werden. Die gesetzten CO2<br />

Reduktionsziele sind für uns unumstößlich und eine Nichteinhaltung bzw. Verschiebung<br />

kommt für uns nicht in Frage, daher ist ein zügiges Gegensteuern unerlässlich.<br />

Die Frage nach einer gerechten und sozialverträglichen Verteilung der Kosten für Energie<br />

ist eine zentrale Aufgabe linker Politik. Zur besseren Durchsetzung von<br />

Verbraucherinteressen wird eine möglichst flächendeckende Abdeckung durch<br />

Stadtwerke in kommunaler Trägerschaft angestrebt, die noch mehr als bisher vielfältige<br />

Aufgaben erfüllen können. Neben der Grundversorgung zu sozialverträglichen Tarifen<br />

können auch die Entwicklung von energiesparenden Wohnformen und geeignete<br />

Infrastrukturmaßnahmen, wie dem Einrichten von E-Tankstellen, in den Aufgabenbereich<br />

von Stadtwerken fallen.<br />

Begründung:<br />

In den vergangenen Wochen und Monaten ist klar geworden, wie weit Anspruch und<br />

Wirklichkeit die Energiewende durchzusetzen und politisch zu gestalten auseinanderfallen. Der<br />

große Durchbruch bleibt bisher aus, die CO2 Reduktion schreitet zu langsam voran, in der<br />

Gesetzgebung muss an vielen Stellen nachgebessert werden. Nischentechnologien wie das<br />

Fracking, das durch die Mehrheit der Bevölkerung wie auch von den Mitgliedern der SPD klar<br />

abgelehnt wird, kommen als Variante durch die Hintertür wieder auf die Tagesordnung, da es<br />

keine lückenlose Gesetzgebung gibt. Klimaziele werden erst in Frage gestellt, dann sollen sie<br />

meistbietend verschachert werden. Die Energiewende wird zum Spielball wirtschaftlicher<br />

Interessen und ihre ökologische Notwendigkeit wird mehr und mehr aus den Augen verloren.<br />

Energieminister Sigmar Gabriel agiert mit seinen Vorstößen im Bereich der Energiepolitik<br />

vermehrt unglücklich ohne ernsthafte Fortschritte zu erzielen. Darüber ob zum Beispiel die<br />

Auktion von Solarprojekten wirtschaftlich Sinn ergibt kann man streiten, der ökologische Nutzen<br />

bleibt fraglich. Investoren werden durch ein hin und her eher verunsichert als ermutigt, gerade<br />

für kleine Betreiber werden zu wenige Anreize geschaffen. Wichtige Projekte für den Ausbau<br />

erneuerbarer Energien geraten ins Stocken, im Bereich Offshore-Windenergie kommt es nach<br />

wie vor zu keinen greifbaren Erfolgen. Gerade diese sind aber ein wichtiger Baustein<br />

Kapazitäten zu schaffen, sodass auch im Bereich der fossilen Brennstoffe auf diejenigen<br />

Anlagen zu verzichten, die am meisten CO2 ausstoßen und sich der Modernisierungsdruck auf<br />

Betreiber weiter erhöht. Insbesondere fällt der Anteil an relativ schonendem Erdgas in<br />

Deutschland traditionell gering aus. Im Bereich der Solarenergieforschung gerät Deutschland<br />

auf wissenschaftlicher Ebene zusehends ins Hintertreffen und der vormals gut positionierte<br />

wirtschaftliche Sektor der Photovoltaik gerät unter Druck internationaler Konkurrenz. Im Bereich<br />

der Kohleförderung werden Blanko Garantien an die Genossen in NRW ausgesprochen. Mit<br />

Kohle als Brückentechnologie wird es dort schlussendlich zu drastischen Einschnitten kommen,<br />

ein wegdiskutieren Hilft am Ende auch nicht.<br />

Die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Standorte kann auf Dauer nicht gestützt werden. Echte<br />

Perspektiven für die Beschäftigten sind langfristig nicht in Sicht.<br />

Auch von einer gerechten Verteilung der Kosten kann nicht die Rede sein. So können sich<br />

verschiedenste Betriebe als energieintensiv von der EEG-Umlage befreien lassen, während<br />

Privatpersonen dieses Recht verwehrt bleibt. Eine erfolgreiche und sozialverträgliche<br />

Energiepolitik muss einer klareren Linie folgen als dies bisher passiert und sich weniger an den<br />

wirtschaftlichen Interessen der Energieversorger orientieren.<br />

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