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antragsbuch_2015

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Jusos in der SPD<br />

Bundeskongress, 27.-29.11.<strong>2015</strong><br />

I 18<br />

Titel<br />

Antragsteller<br />

Drogenpolitik - akzeptierend, regulierend,<br />

präventiv<br />

Bayern<br />

Zur Weiterleitung an<br />

angenommen mit Änderungen angenommen abgelehnt<br />

Drogenpolitik - akzeptierend, regulierend, präventiv<br />

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Der Krieg gegen die Drogen scheitert nicht nur darin Menschen davon abzuhalten sie zu<br />

konsumieren, sondern schadet Ihnen noch zusätzlich indem er sie kriminalisiert. Sucht ist eine<br />

Krankheit und kein Verbrechen, so muss sie auch behandelt werden. Eine evidenzbasierte<br />

Strategie im Umgang mit Drogen bedeutet verantwortlich den Schaden von Substanzen<br />

einzuschätzen und sowohl individuelle Freiheiten, wie das Recht auf Selbstschädigung, als<br />

auch die Wohlfahrt der Bevölkerung im Blick zu haben.<br />

Die Neigung eine Substanzabhängigkeit zu entwickeln ist von der Anzahl D2 Rezeptoren<br />

abhängig, deren Stimulation das Glückshormon Dopamin freisetzt. Die Zahl der Rezeptoren ist<br />

genetisch unterschiedlich zwischen Menschen verteilt, kann jedoch durch Stress gesenkt<br />

werden. Suchtstoffe verändern in der Folge problematischen Konsums die Verschaltung und die<br />

Reaktionsweisen im Belohnungssystem des Gehirns.[1] Pharmakologisch existieren<br />

verschiedene Gruppen, die sich nach der Wirkung, der jeweiligen psychoaktiven Substanz<br />

orientieren und sowohl als Medikament oder Rauschmittel genutzt werden, wobei die Dosis<br />

häufig den Unterschied zwischen beabsichtigter und toxischer Wirkung definiert. Anxiolytika<br />

etwa wirken angstauflösend. Zu Ihnen gehören Alkohol, Benzodiazepine(Valium) und<br />

Barbiturate. Zu den schmerzstillenden Analgetika gehören sowohl Opioide wie Morphin, Kodein<br />

und Heroin als auch THC und Ketamin. Nikotin, Kokain, Koffein sowie Amphetamine erhöhen<br />

die Aktivität der Nerven, weswegen sie zur Gruppe der Stimulanzien gehören. Schließlich gibt<br />

es noch die die Wahrnehmung verändern Halluzinogene wie LSD, Meskalin oder Psilocybin und<br />

die psychische Verfassung ändernde Psychopharmaka. Verstärkt treten heutzutage auch<br />

Kräutermischungen auf, die oft synthetische Cannabinoide enthalten, deren Zusammensetzung<br />

sich aber ständig der jeweiligen Rechtslage anpasst und damit als „Legal Highs“ sowohl schwer<br />

einzuschätzen als auch verfolgt werden können.<br />

Repression<br />

Das erste internationale Abkommen über über Drogen war die Haager Opiumkonferenz 1912,<br />

welche ein weltweites Verbot von Opium anstrebte. Hiervon ausgenommen wurde nur die<br />

medizinische und wissenschaftliche Nutzung. In der folgenden Genfer Opiumkonferenz wurde<br />

dieses Verbot 1925 auf Heroin, Kokain und Cannabis ausgedehnt. Dieses Abkommen wurde<br />

1961 durch das Einheitsabkommen über die Betäubungsmittel der Vereinten Nationen ersetzt,<br />

was weitere Drogen unter die Überwachung eines internationalen Suchtstoffkontrollrates(INCB)<br />

unterstellte und diese in vier Gruppen nach deren angenommener Schädlichkeit bzw.<br />

therapeutischem Wert einordnete. Nach dem Aufkommen neuer synthetischer Drogen wurde<br />

1971 ein paralleles Kontrollsystem geschaffen und beide 1988 durch die Konvention gegen den<br />

illegalen Verkehr von Rauschgiften und psychotropen Substanzen um weitere Handels- und<br />

Konsumeinschränkungen ergänzt. Schadensmindernde Maßnahmen wie Drogenkonsumräume,<br />

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