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antragsbuch_2015

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Beantragen Asylsuchende aufgrund ihrer geschlechtlichen und sexuellen Identität Asyl, so wird<br />

die Ernsthaftigkeit ihrer Situation in Deutschland oft nicht anerkannt. Die Behörden sind so<br />

überlastet, dass sie sich nur auf bestimmte Personengruppen konzentrieren können, so<br />

gegenwärtig Asylsuchende aus Syrien. Anträge von LGBT*QIAsylsuchenden und anderen<br />

Personengruppen bleiben derzeit unbearbeitet. Auch ist nicht immer gewährleistet, dass die<br />

entscheidenden Behörden tatsächliche Sachkenntnis über die Lebensverhältnisse von LGBT*QI<br />

in den entsprechenden Herkunftsländern haben. So wird die Gewalt gegenüber und die<br />

strafrechtliche Verfolgung von LGBT*QI bzw. “homosexuellen Akten” und anderen<br />

Straftatsbeständen häufig heruntergespielt, wenn es in LGBT*QIStrukturen, beispielsweise eine<br />

Szene, gibt. Daraus wird geschlossen, dass man sich als mit seiner Identität in den<br />

Herkunftsländern doch schon arrangieren könne und sie nicht “offen ausleben” müsse. Darüber<br />

hinaus müssen entscheidende Instanzen erst überzeugt werden z.B. durch Gutachten, dass die<br />

Asylsuchenden tatsächlich auch lesbisch, schwul, bi, trans* oder inter sind. Dies ist nicht nur ein<br />

prinzipiell entwürdigendes Verfahren es gewinnt gerade vor dem Hintergrund der<br />

Diskriminierungsund Gewalterfahrungen in den Herkunftsländern, auf der Flucht und in den<br />

Unterkünften noch an Absurdität, Betroffene nach ihrer Geschlechtsidentität und Sexualität zu<br />

befragen. Noch schlimmer: Sich anmassen zu können, darüber zu entscheiden, wer wirklich<br />

“lesbisch”, “schwul”, “bi”, “trans*” oder “inter” genug ist, um anerkannt zu werden. Schliesslich<br />

beginnt ihre Flucht mit eben jenen Diskriminierungsund Gewalterfahrungen in den eigenen<br />

Herkunftslaendern, wo LGBT*QIMenschen existentielle Rechte verlieren. Sie können nicht frei<br />

und ungehindert sprechen, schreiben und demonstrieren, werden auf offener Strasse beleidigt,<br />

bespuckt und verprügelt, sie werden vergewaltigt und getötet oder müssen mit der Todesstrafe<br />

rechnen, wie beispielsweise im Iran, wo diese auf homosexuelle Handlungen verhängt wird. Die<br />

BRD ist in der Frage um LGBT*QIRechte kein Paradies aber es ist auch kein Ort,<br />

zumindest in den meisten Gebieten, an dem Menschen Übergriffe oder sogar den Tod zu<br />

fürchten haben. Geben wir also denen den besonderen Schutz, den sie brauchen. So auch<br />

LGBT*QIAsylsuchenden.<br />

Wir fordern daher:<br />

Geschlechtliche und sexuelle Identität als Asylgrund anerkennen ohne<br />

entwürdigende psychologische Gutachten und dem Zwang, die eigene “Identität”<br />

beweisen oder gar verbergen zu müssen! Dies gilt auch für so genannte “sichere<br />

Drittstaaten” und “sichere Herkunftsstaaten”.<br />

Hessen und alle anderen Bundesländer sollen dem Beispiel des Berliner Senats<br />

folgen und den besonderen Schutz auf LGBT*QIGeflüchtete ausweiten!<br />

Eigene Unterkünfte nur für LGBT*QIAsylsuchende schaffen!<br />

Eigene Beratungsangebote und stellen fuer LGBT*QIAsylbewerber* innen schaffen<br />

und diese auch finanziell und personell richtig ausstatten! Selbstverständlich<br />

sollen dabei auch bestehende Strukturen wie z.B. Lesmigras, genutzt und<br />

ausgebaut werden.<br />

Aufnahme durch die Bundesrepublik Deutschland und/oder durch ein Bundesland<br />

von bestimmten Menschen, die persönlich bedroht sind bzw. von Menschen aus<br />

bestimmten Regionen, indem man diesen Personen aus „völkerrechtlichen oder<br />

dringenden humanitären Gründen“ ein Visum anbietet (dafür ist das<br />

Bundesministerium des Innern zuständig, § 22 und § 23 Aufenthaltsgesetz).<br />

6.6 Bildung<br />

Die Bildung von Flüchtlingen, egal ob bei Kindern oder Erwachsenen, sollte mit im Mittelpunkt<br />

der Integration vor Ort stehen. Darunter zählen die frühkindliche Bildung, die Schule, der Erwerb<br />

der Sprache oder auch Dinge, wie zum Beispiel die Anerkennung von Bildungsabschlüssen für<br />

den Zugang zum Arbeitsmarkt, beziehungsweise den Erwerb des Führerscheins.<br />

· 6.6.1 Kindertagesstätten/ Kindergarten<br />

In Deutschland sollte jedes Kleinkind, das mit seiner Familie nach Deutschland kommt, ab dem<br />

ersten Lebensjahr das Anrecht auf einen Platz in einer Kindertageseinrichtung haben, genauso<br />

wie jedes andere Kind in Deutschland. „ir betonen das der Rechtsanspruch auf einen<br />

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