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antragsbuch_2015

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Willkommenskultur zeigt sich auch in den zur Verfügung gestellten Unterkünften. Wir fordern<br />

bauliche und hygienische Mindeststandards sowie die Möglichkeit zu mehr Privatsphäre in<br />

solchen Einrichtungen.<br />

Ebenso müssen konkrete Umgangsregeln für Betreuerinnen und Betreuer sowie<br />

Sicherungspersonal in zentralen Flüchtlingsunterkünften erarbeitet und durchgesetzt werden.<br />

„No Border, No Nation“<br />

Für eine Stärkung von demokratischen Strukturen für Asylbewerberinnen und Asylbewerber<br />

reicht der reine (Zwangs)Aufenthalt allein jedoch nicht aus. Die Residenzpflicht bei<br />

AsylbewerberInnen muss abgeschafft werden, damit der Freiheitsgedanke in unseren<br />

demokratischen Strukturen nicht zum bloßen Zynismus verkommt. Reisefreiheit und<br />

Reisefreizügigkeit sind insoweit elementare Bestandteile. Sie müssen allen Menschen, die bei<br />

uns leben, im Gleichen Maße zugestanden werden!<br />

Ebenso ist der Umgang mit Staatenlosen zu verändern. Die Staatsangehörigkeitsprüfung muss<br />

sozialer gestaltet werden und die Beweislast ist nicht durch den Flüchtling, sondern durch das<br />

Bundesamt für Migration zu erbringen. Die Unschuldsvermutung als eine der zentralen<br />

Grundsätze unseres Rechtssystem hat deshalb auch für Flüchtlinge zu gelten!<br />

„Auch Flüchtlinge leben nicht vom Brot allein“<br />

Die Verpflegungssituation mit Essen und Getränken ist für Asylsuchende vor allem in zentralen<br />

Einrichtungen gesichert. Anders sieht es bei der Gesundheitlichen Versorgung aus. Die<br />

ungenügende Untersuchung bei der Erstaufnahme begrenzt sich lediglich auf wenige<br />

Untersuchungsschritte und ist sowohl von wissenschaftlicher als auch von gesellschaftlicher<br />

Seite aus vielfach - und zurecht - starker Kritik ausgesetzt. Hieraus ergibt sich die Forderung<br />

nach einer Überarbeitung der Erstaufnahmeuntersuchung auch im Hinblick auf<br />

Schwangerschaften, Chronischen und Krebserkrankungen der Asylsuchenden.<br />

Will einE erkranteR Asylbewerberin oder Asylbewerber medizinische Hilfe erhalten, muss sie_er<br />

eine Krankenversicherung bzw. einen Personalausweis vorzeigen. Dies ist bei Menschen mit<br />

illegalem Aufenthalt natürlich nicht möglich. Die Ärztinnen und Ärzte des Krankhauses/der<br />

Arztpraxis sind aber hierzu gezwungen.<br />

Jenseits von Notfällen kann die Behandlung verweigert werden, bis die Kostenfrage geklärt ist.<br />

Zur ambulanten Versorgung müssen Patientinnen und Patienten beim Sozialamt einen<br />

Krankenschein beantragen. Für ein Land, das sich stets auf Menschenrechte beruft, ist es<br />

unhaltbar, dass sich ein Menschen durch eine bloße Meldung in die Gefahr begibt,<br />

abgeschoben zu werden.<br />

Das Sozialamt benötigt personenbezogene Daten, also auch den Aufenthaltsstatus.<br />

Selbstzahler sind davon natürlich nicht betroffen. Die meisten illegal eingereisten Menschen<br />

haben allerdings nicht genügend Geld dafür.<br />

Für eine Stärkung von demokratischen Strukturen für AsylbewerberInnen reicht der reine<br />

Aufenthalt allein aber nicht aus. Auch muss die materielle und physische Armut der Menschen<br />

durch gezielte politische Maßnahmen wirkungsvoll verringert werden.<br />

Investitionen und das Bekenntnis zu sozialen Grunddiensten und Bildung sind unserem Ziel<br />

zuträglich.<br />

„Kommunen bei der Unterbringung von Flüchtlingen besser unterstützen“<br />

Dezentrale Unterbringung ist für uns Jusos nach wie vor die beste Unterbringungsmöglichkeit.<br />

Dies fördert Integration in die Gesellschaft vor Ort und verhindert Konflikte zwischen<br />

ausländischen ethnischen Gruppen. Doch die dezentrale Unterbringung darf nicht auf die<br />

vielfach finanzschwachen Kommunen abgewälzt werden. Die Kostenerstattung, die die<br />

Kommunen für die Unterbringung, Kleidung und Verpflegung der Menschen erhalten, ist nicht<br />

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