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antragsbuch_2015

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Jusos in der SPD<br />

Bundeskongress, 27.-29.11.<strong>2015</strong><br />

Titel<br />

Pro Asyl gegen Eurosur<br />

M 21<br />

Antragsteller<br />

Braunschweig<br />

Zur Weiterleitung an<br />

angenommen mit Änderungen angenommen abgelehnt<br />

Pro Asyl gegen Eurosur<br />

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Was ist Eurosur?<br />

Am 22.10.2013 einigte sich die Europäische Union in der Verordnung Nr. 1052/2013 auf die<br />

Errichtung eines europaweiten Grenzüberwachungs- und Informationsaustauschsystems: Das<br />

European Border Surveillance System oder kurz: Eurosur.<br />

Im Rahmen von Eurosur soll in jedem Land der europäischen Union ein sogenanntes<br />

nationales Koordinierungszentrum errichtet werden. Diese Koordinierungszentren sammeln die<br />

Informationen aller Grenzüberwachungsbehörden (d.h. Zoll, Grenzschutz,<br />

Einwanderungsbehörde etc.) und weitere Daten, die durch neu installierte<br />

Grenzüberwachungsinstrumente (Schiffssensoren, Drohnen, Satellitenüberwachung etc.)<br />

erhoben werden, um sie in einem nationalen Lagebild zusammenzufassen.<br />

Das nationale Lagebild soll in erster Linie als Informationsquelle für Frontex, der europäischen<br />

Grenzschutzbehörde, dienen und unter anderem eine Einstufung des Gefährdungspotenzials<br />

aller Ereignisse an den Grenzen beinhalten.<br />

Aus der Summe dieser nationalen Lagebilder entwickelt Frontex das sogenannte „europäische<br />

Lagebild“.<br />

In dem ebenfalls eine Einstufung des Gefährdungspotenzials bezüglich Grenzüberschreitender<br />

Kriminalität und Flüchtlingsströme, allerdings diesmal ganzer Grenzabschnitte, enthalten sein<br />

soll.<br />

Zusätzlich entwickelt Frontex, mithilfe von nicht EU-Ländern und den bereits erwähnten<br />

Grenzüberwachungsinstrumenten, ein „Informationsbild des Grenzvorbereichs“.<br />

Das Wort „Grenzvorbereich“ schließt hierbei alles ein was außerhalb der europäischen Union<br />

liegt, seien es internationale Gewässer oder Häfen und Küstenabschnitte anderer Länder.<br />

Auch bei diesen erfolgt wiederum eine Einstufung bezüglich ihres Gefährdungspotenzials.<br />

Am Ende sollen alle diese Informationen Teil des bereits bestehenden CISE (Common<br />

Information sharing Environment) werden, zudem theoretisch jedes Mitgliedsland<br />

uneingeschränkten Zugriff haben soll.<br />

Ob und wie genau diese Eingliederung passiert steht jedoch noch nicht fest.<br />

Nach eingehender Beschäftigung mit der Verordnung Nr. 1052/2013 und dem Aufsatz<br />

„Borderline“ der Heinrich Böll Stiftung zu diesem Thema kommen wir jedoch zu folgenden<br />

Ergebnissen:<br />

Eurosur besitzt keine rationale Legitimation<br />

Die Idee von Eurosur steht nicht, wie in der Vergangenheit vielfach von Politikern behauptet<br />

wurde, im Zusammenhang mit dem Arabischen Frühling des Jahres 2011, sondern ist bereits<br />

sehr viel älter.<br />

Tatsächlich sollen bereits 2008, nach Informationen der Heinrich Böll Stiftung, Pläne für ein<br />

Projekt wie Eurosur vorgelegen haben.<br />

Allerdings kam die Flucht einer größeren Zahl von Menschen aus Tunesien an die Küsten<br />

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