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antragsbuch_2015

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Jusos in der SPD<br />

Bundeskongress, 27.-29.11.<strong>2015</strong><br />

F 3<br />

Titel<br />

Antragsteller<br />

Zur Weiterleitung an<br />

Ostpolitik 3.0 – Sozialdemokratische Wege aus<br />

der Ukraine-Krise<br />

Schleswig-Holstein<br />

SPD-Bundestagsfraktion<br />

angenommen mit Änderungen angenommen abgelehnt<br />

Ostpolitik 3.0 – Sozialdemokratische Wege aus der Ukraine-Krise<br />

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“In Frieden zu leben erfordert nicht große Worte, sondern viele kleine Schritte.“<br />

- Egon Bahr<br />

1. Grundlagen einer sozialdemokratischen Außenpolitik für Osteuropa<br />

Die deutsche Außenpolitik im osteuropäischen Raum ist durch die zwei sozialdemokratischen<br />

Ostpolitiken geprägt. Wandel durch Annäherung war das durch Willy Brandt und Egon Bahr in<br />

den 1960er und 1970er Jahren geprägte Credo. Gewaltverzicht und Anerkennung der<br />

europäischen Nachkriegsgrenzen waren die ersten Etappen auf dem Weg des<br />

Zusammenwachsens. Ihren Kristallisationspunkt fand diese erfolgreiche Politik im Fall der<br />

Mauer und der folgenden Wiedervereinigung.<br />

Die zweite Phase sozialdemokratischer Ostpolitik nahm ihren Ausgang während der<br />

Kanzlerschaft von Gerhard Schröder. Die zunächst von Deutschland initiiere<br />

Modernisierungspartnerschaft mit Russland, die später von der EU aufgenommen wurde, führte<br />

in eine neue Phase enger politischer und wirtschaftlicher Verbindungen zwischen Ost und West.<br />

In der aktuellen Phase der Konfrontation sind diese Politikansätze in die Jahre gekommen. Das<br />

bedeutet keinesfalls ihr Scheitern, beweist aber die Notwendigkeit neuer Antworten vor dem<br />

Hintergrund veränderter Rahmenbedingungen. Die östlichen EU-Staaten sind heute wesentlich<br />

einflussreicher, die Länder der Östlichen Partnerschaft[1] sind von Objekten des Völkerrechts zu<br />

eigenständigen Akteuren geworden und Russland hat wieder an außenpolitischer Stärke<br />

gewonnen.<br />

Die Kraft zur Formulierung eines neuen außenpolitischen Kurses in Osteuropa wird erneut nur<br />

die Sozialdemokratie aufbringen können. Angesichts neuer Entwicklungen ist die Zeit reif für<br />

eine dritte Ostpolitik, die eingebettet in die sozialdemokratische Tradition neue Wege geht.<br />

Oberstes Ziel ist die Einrichtung einer europäischen Friedensordnung. Deshalb muss es sich<br />

um eine europäische Politik handeln, die auf die ganze Region ausgerichtet ist und neben der<br />

russischen Föderation auch die Länder der Östlichen Partnerschaft in den Blick nimmt.<br />

Im Folgenden soll die Situation in Osteuropa mit Schwerpunkt auf den Konflikt in der Ukraine<br />

analysiert werden. Er ist Hebel für Fortschritt. Ohne eine Klärung der Situation auf der Krim sind<br />

die Spielräume für Entspannung zwischen Ost und West extrem begrenzt. Nach der Analyse<br />

Russlands, der Ukraine und des Konflikts werden Maßnahmen für die kurze, mittlere und lange<br />

Frist vorgeschlagen, die den Grundstein für eine neue Ostpolitik legen sollen.<br />

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