29.11.2015 Views

antragsbuch_2015

antragsbuch_2015

antragsbuch_2015

SHOW MORE
SHOW LESS

You also want an ePaper? Increase the reach of your titles

YUMPU automatically turns print PDFs into web optimized ePapers that Google loves.

Jusos in der SPD<br />

Bundeskongress, 27.-29.11.<strong>2015</strong><br />

N 4<br />

Titel<br />

Antragsteller<br />

Vor dem Hintergrund der netzpolitik.org-Affäre:<br />

Pressefreiheit stärken!<br />

Saarland<br />

Zur Weiterleitung an<br />

angenommen mit Änderungen angenommen abgelehnt<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

11<br />

12<br />

13<br />

14<br />

15<br />

16<br />

17<br />

18<br />

19<br />

20<br />

21<br />

22<br />

23<br />

24<br />

25<br />

26<br />

27<br />

28<br />

29<br />

30<br />

31<br />

32<br />

33<br />

34<br />

35<br />

36<br />

37<br />

38<br />

Vor dem Hintergrund der netzpolitik.org-Affäre: Pressefreiheit<br />

stärken!<br />

Analyse:<br />

„Die Presse muß die Freiheit haben, alles zu sagen, damit gewisse Leute nicht die Freiheit<br />

haben ,alles zu tun.“ - Stewart Alsop.<br />

Die Pressefreiheit ist eines der fundamentalen Grundrechte unserer Bundesrepublik und neben<br />

der freiheitlich demokratischen Grundordnung (FDGO) eine Säule unseres demokratischen<br />

Rechtsstaates. Generationen von Bürgerinnen und Bürgern haben für dieses Recht gekämpft,<br />

das selbst im 21. Jahrhundert nicht in allen globalen Demokratien selbstverständlich ist.<br />

Die bundesdeutsche Geschichte zeigt, dass auch in der jüngeren Vergangenheit dieses Recht<br />

nicht vor politischer Einflussnahme, Manipulation oder vor Beschneidung geschützt war. Die<br />

„Spiegel-Affäre“ von 1962 steht symbolisch für den gescheiterten Versuch des Staates eine<br />

unbequeme Meinung zum Schweigen zu bringen und eine missbilligende Publikation aus dem<br />

Fokus der Öffentlichkeit zu rücken. Das Instrument, mit dem Zensur betrieben werden sollte und<br />

die Akteure<br />

hinter der „Spiegel-Affäre“ mundtot machen sollte, war der § 94 StGB Landesverrat. Heute, 50<br />

Jahre nach den Ereignissen um Jakob Augstein und die Redaktion des Spiegels wirkt die Affäre<br />

wie ein Menetekel für den Umgang der Staatsmacht mit den freien, kritischen Medien eines<br />

freien Landes. Die jüngsten Ereignisse um die Plattform netzpolitik.org zeigen, dass die Affäre<br />

auch noch ein halbes Jahrhundert später nachwirkt: als Lektion, wie dieser Umgang eben nicht<br />

sein sollte.<br />

Im deutschen Strafrecht ist Landesverrat ein in § 94 StGB geregeltes Verbrechen, das sich<br />

gegen die äußere Sicherheit und den Bestand des Staates richtet.<br />

Der genaue Wortlaut des Gesetztes:<br />

(1) Wer ein Staatsgeheimnis<br />

1. einer fremden Macht oder einem ihrer Mittelsmänner mitteilt oder<br />

2. sonst an einen Unbefugten gelangen läßt oder öffentlich bekanntmacht, um die<br />

Bundesrepublik Deutschland zu benachteiligen oder eine fremde Macht zu begünstigen,<br />

und dadurch die Gefahr eines schweren Nachteils für die äußere Sicherheit der<br />

Bundesrepublik Deutschland herbeiführt, wird mit Freiheitsstrafe nicht unter einem Jahr<br />

bestraft.<br />

361

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!